Pilgerhorn

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Replik eines Aachhorns aus Langerwehe

Aachhörner, auch „Pilgerhörner“ genannt, waren Instrumente aus Steinzeug, die im 14. bis 15. Jahrhundert im rheinländischen Töpfereistandort Langerwehe bei Aachen produziert wurden. Hergestellt wurden sie aus einem eisenarmen, hellgelb brennenden Ton. Sie waren meist an der Mündung glasiert. Die ca. 25 cm langen Hörner wurden von Hand geformt und mit einem Messer in Form gebracht, so dass ein polygonaler Querschnitt entstand. Für einen Geübten war es möglich, darauf bis zu fünf Töne zu erzeugen[1].

Tönerne Aachhörner wurden im Mittelalter von Pilgern auf der Heiligtumsfahrt nach Aachen erworben. Bei der Präsentation von Reliquien während einer Prozession wurden die Hörner geblasen.

Nach Abschluss einer Heiligtumsfahrt brachten viele Pilger Aachhörner als Andenken mit zurück in deren Herkunftsorte. Dort wurden sie des Öfteren als Signalhörner weiter verwendet. So finden sich Langerweher Aachhörner bei archäologischen Ausgrabungen in ganz Europa bei Burgen oder Wehranlagen [2].

Ein weiteres keramisches Erzeugnis für Pilger aus Langerwehe war die Feldflasche.

Einzelnachweise

  1. Kunstgewerbemuseum Stadt Köln (Hrsg.), Steinzeug, Köln 1986, S. 174.
  2. Beispielsweise bei Ausgrabungen eines Wartturms in Brilon/Sauerland