Abkürzungen der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen

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Bei den Abkürzungen der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen handelt es sich um diejenigen, welche in Anlehnung solche der pfälzischen bzw. der bayerischen Staatseisenbahnen in den Listen und Wagenblättern benutzt werden und die auch teilweise in der Eisenbahnliteratur Eingang gefunden haben.

Spalte Hersteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kurzzeichen für die diversen Hersteller des Wagenmaterials der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen entsprechen den Einträgen in den Wagenverzeichnissen. Es bedeuten dabei:

Abkürzung Herstellername
A.R. steht für die Firma A. Renner, Braunschweig
B.V.G. steht für den Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation
D.E. steht für Düsseldorfer Eisenbahnbedarf, vorm. Carl Weyer & Co.
D.N. steht für die Firma de Dietrich & Co. in Niederbronn (Elsass)
F.H. steht für die Waggonfabrik Fuchs, Heidelberg
G.B. steht für die Gesellschaft zur Produktion von Eisenbahnmaterial, Berlin
G.G. steht für die Waggonfabrik Gebrüder Gastell, Mainz-Mombach
G.H. steht für die Vorläuferfirma von Gebr. Gastell, die Fa. Gastell & Harig (bis 1872)
G.W. steht für die Firma Gothaer Waggonfabrik, Gotha
HAWA steht für Waggonfabrik Hannover
Hofm. steht für die Waggonfabrik der Gebr. Hofmann & Co. in Breslau; später Zusammenschluss zu Linke-Hofmann
HWK. steht für die Hauptwerkstätte der Badischen Staatsbahn in Karlsruhe
K.Co. steht für die Eisengießerei Klett & Comp., Nürnberg; später MAN
K.K. steht für die Firma Kramer Klett in Nürnberg
M.B.A.V. steht für die Firma Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein
M.E. steht für die Firma Maschinenfabrik Esslingen
M.& F. steht für die Firma Mohr & Federhaff, Mannheim
MBG. steht für die Firma Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe, vormals Emil Kessler
M.N. steht für die Firma Maschinenbau-Gesellschaft Nürnberg, später MAN
P.Sch. steht für die Firma Gießerei und Maschinenfabrik Paul Schütze, Oggersheim
Rft. steht für die Firma J. C. Reiffert & Co. Bockenheim b. Frankfurt a. M.
Rg. steht für die Firma Waggonfabrik Jos. Rathgeber, München
Schm. steht für die Maschinenfabrik und Kesselschmiede Joh. Schmahl in Mainz
Sch.M. steht für die Waggonfabrik Schmieder & Mayer in Karlsruhe
S.M.B. steht für Société Anonyme la Métallurgique, Belgien
Talbot steht für die Waggonfabrik G. Talbot & Co. in Aachen
V&V. steht für die Waggonfabrik Voelker & Vögele in Dinglingen
Wegm. steht für die Waggonfabrik Wegmann & Co. in Kassel
WEI steht für Waggonfabrik Weimar
W.Fr. steht für die Waggonfabrik Frankfurt a. M.
W.F.L. steht für die Waggonfabrik Ludwigshafen a. Rh.
W.G. steht für die Waggonfabrik Güstrow
W.R. steht für die Waggonfabrik Actien-Gesellschaft Rastatt
W.L.A. steht für Waggonfabrik Lindner, Ammendorf
W.W. steht für die Waggonfabrik Würzburg, vorm. Fa. Noell
W. & D. steht für die Firma Wuth & Dieterich in Halle a.S.
Zyp. steht für die Firma v.d. Zypen & Charlier in Deutz bei Köln

Spalte Beleuchtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier werden die unterschiedlichen Formen von Beleuchtungen aufgeführt.

Beleuchtungsarten
Abkürzung Bedeutung
Elect. Elektrische Beleuchtung
G Gasbeleuchtung
Kz. Kerzenbeleuchtung
Öl Beleuchtung mit Rüböl-Lampen

Spalte Bremsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier werden die Informationen zu den diversen Handbremsen, Druckluft- und Saugluftbremsen sowie den Bremsleitungen zusammengefasst.

Handbremsarten
Abkürzung Bedeutung
Sp. Handbremse, Handspindelbremse
Brh Bremserhaus; halboffen oder geschlossen, auf der Ladefläche stehend oder hochgesetzt, mit Handspindelbremse
Fsbr Freisitzbremse; offener Bremsersitz, mit Handspindelbremse
Hb. Beberlein-Bremse
Pl Handspindelbremse auf einer Plattform; ggf. auch beidseitig
Druckluftbremsarten
Abkürzung Bedeutung
Kp Kartpenter Bremse; Zweikammersystem (auch Schreibweise Carpenter)
Sbr. Schleifer Bremse; Zweikammernsystem
Ssbr. Schleifer-Schnellbremse; Einkammernsystem
Wbr. Westinghouse-Bremse ohne Schnellwirkung
Wna. Westinghouse-Bremse nicht automatisch
Wsbr. Westinghouse-Bremse, Schnellbremse
Ll. Leitung für Druckluftbremse
Saugluft Bremsarten
Abkürzung Bedeutung
Hy. Leitung für Hardy-Bremse (nichtselbständige Luftsaugbremse)
Ktg. Körting Vacuumbremse
LHd Leitung für Hardy Bremssystem

Spalte Heizungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier werden zusammengefasst die Informationen zu den diversen Heizungsarten sowie den dazugehörenden Heiz-Leitungen angegeben.

Heizungsarten
Abkürzung Bedeutung
D. Dampfheizung; per Heizleitung vom Dampferzeuger aus verteilt
G. Gas-Heizung
Of. Ofenheizung
Pr Presskohleheizung; Kleinöfen mit besonderer Verbrennungstechnik
DL Leitung für Dampfheizung
WL Warmluftheizung

Spalte Signalhalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier werden die Informationen zu den diversen Signal-Haltern zusammengefasst. Diese zusätzlich zu den für die von der G.B.Sts.B. vorgeschriebenen Signalhalter wurden notwendig, damit die damit bestückten Fahrzeuge in das Gebiet einer fremden Gesellschaft wechseln konnten. Mit der jeweiligen Abkürzung wird entweder das Land oder die Gesellschaft im Land angegeben.

Signalhalter
Abkürzung Bedeutung
AT beim Wechsel in das Gebiet der Österreichischen Staatsbahn
BE bei Wechsel in das Gebiet der Belgischen Staatsbahn
CH beim Wechsel in das Gebiet der Schweiz
FR beim Wechsel in das Gebiet der Französischen Ostbahn
IT beim Wechsel in das Gebiet der Italienischen Staatsbahn

Spalte Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier werden die Informationen zu den diversen Bauformen der Untergestelle zusammengefasst. D.h. es wird mitgeteilt welche Materialien für das Grundgerüst des Untergestells verwendet wurden.

Untergestell
Abkürzung Bedeutung
E das Untergestell ist komplett aus EISEN gebaut
H das Untergestell ist komplett aus HOLZ gebaut
H,E das Untergestell ist bis auf die äußeren Längsträger komplett aus HOLZ gebaut
E,H bis auf die „Kopfschwellen“ (Pufferbohlen) ist das Untergestell aus EISEN aufgebaut. Die Kopfschwellen dagegen sind aus HOLZ
HE, E die Längsträger und sonstige Untergestellteile sind aus HOLZ und EISEN, die Kopfschwellen aus EISEN aufgebaut. Das bedeutet ggf., dass die Längsträger aus HOLZ waren, welche mit EISEN beplankt wurden.

Spalte Lenkachsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Großherzoglich Badischen Staatsbahnen kamen verschiedene Lenkachstypen zum Einsatz die erst ab ca. 1890 durch den Standardtyp der Vereinslenkachsen abgelöst wurden. In Deutschland wurde z. B. alle Wagen mit einem Radstand > 4000 mm mit Lenkachsen ausgestattet.

Lenkachsen
Abkürzung Bedeutung
A 4 Länderbahnvariante; unbeschränkt verwendbare Lenkachsen für höhere Geschwindigkeiten
B 4 Länderbahnvariante; Lenkachsen mit Geschwindigkeitsbeschränkung
B 5 Länderbahnvariante; Lenkachsen mit Geschwindigkeitsbeschränkung
V Vereinslenkachse; nach technischen Vorgaben des VDEV

Kennungen der Abteiltypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusätzlich zu den Erläuterungen gemäß den Spalten in den diversen Wagenstandsverzeichnissen hier noch Beschreibungen zu den für die Bezeichnung der Abteilarten gebrauchten Abkürzungen.

Arten und Anzahl der jeweiligen Abteiltype
Abkürzung Bedeutung
I, II, III, IV In römischen Ziffern die Art der jeweiligen Beförderungsklasse. In der ersten Zeile die Anzahl der Abteile, darunter – in kursiver Schrift – die Anzahl der Sitzplätze in den Abteilen.
O, M, Kennung für die Nutzung bei Militär-Transporten. O = Offiziere, M = Mannschaften. Für die Offiziere wurden die Sitze der I. und II. Klasse reserviert, den Mannschaften wurden die übrigen Klassen zugewiesen. Es wird nur die Anzahl der Sitzplätze angegeben.
A Abort bzw. Abort mit Waschgelegenheit
B Brief- und Briefsortierabteil
D Dienstabteil für unterschiedliche Aufgaben
G Gepäckabteil, sowohl für Personen- als auch für Güterzugwagen
P Pack- bzw. Paketabteil in Postwagen
V Abteil für Kleinvieh und/oder Hunde
Z verschließbares Zollabteil, Zugang nur für eingeschränkten Personenkreis.