Abraham Hölzel

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Abraham Hölzel von Sternstein, auch Hölzl, Höltzl, Höltzel, Heltzl, Hölzlin (* zwischen 1577 und 1580 in Wien oder Tirol; † 20. Mai 1651 in Tübingen) war ein Künstler, Kartograf und Kupferstecher.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er lebte in Linz und studierte ab 1600 bzw. 1604 in Tübingen u. a. Theologie. Seine Kavalierstour durch Frankreich, Deutschland, Niederlande, Großbritannien und Italien absolvierte er in Begleitung von Thomas Lansius.[1]

Er war mit Christiana Schnepf (* 30. Dezember 1560; † 10. April 1625), einer Tochter von Dietrich Schnepf und Enkelin von Johannes Brenz verheiratet und mit Thomas Lansius verschwägert. Er gehörte in Tübingen zum Freundeskreis des chiliastischen Juristen und Theosophen Tobias Heß. Zu diesem Kreis zählten beispielsweise auch Johann Valentin Andreae, Christoph Besold, Wilhelm Bidembach von Treuenfels, Thomas Lansius, Samuel Hafenreffer und Wilhelm Schickard.[2]

Hölzel lebte mehr als 50 Jahre in Tübingen als civis academicus. Er errichtete das Haus Nr. 3 in der Neckarhalde und verkaufte es 1625 um 5000 Gulden.[3]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kupferstiche für die Titelblätter zu:[4]
  • Johann Valentin Andreae: Christiani amoris dextera porrecta, Tübingen, 1620
  • Johann Valentin Andreae: Christianae societatis imago, Tübingen, 1620
  • Tabula Geographica Ducatus Wurtemberg einfärbiger Kupferstich, 60 × 60 cm, Titel oberhalb der Karte, mit einem Bildnis links von herzog Johann Friedrich, mit einem Wappen rechts auf der Karte, Jahr unbekannt,[5] insgesamt drei Auflagen, 1601, 1620 und 1659, auch Tabula Hölzlinij genannt, ein Nachstich zur Karte von Georg Gadner.[6]
  • Icon Totius Sveviæ Wurtemberg. Alsatiæ, Palatinatus, Marchio, Maßstab: ca. 1:1000000, o. O., ca. 1620 (Digitalisat).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Stochdorph: Abraham von Höltzl (1577/78–1651), ein Tübinger Kartograph aus Oberösterreich. In: Wolfgang Scharfe u. a. (Hrsg.): 4. Kartographiehistorisches Colloquium Karlsruhe 1988. 17.–19. März 1988. Vorträge und Berichte. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-496-00370-7, S. 221–223.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Helmut Christmann, Richard Baum (Hrsg.): Lingua et Traditio Tübingen, 1994, S. 209.
  2. Cis van Heertum, Der Stern von Tübingen: Tobias Hess in: Webpräsenz der Stiftung Rosenkreuz abgefragt am 28. Februar 2016
  3. Rudolf von Roth: Die fürstliche Liberei auf Hohentübingen und ihre Entführung im Jahr 1635 in: Verzeichnis der Doktoren, welche die philosophische Fakultät der königlichen württembergischen Eberhard-Karls-Universität in Tübingen im Dekanatsjahr 1887 bis 1888 ernannt hat, Tübingen, 1888, S. 11.
  4. Martin Brecht (Hrsg.): Contubernium, Beitrag zur Geschichte der Evangelisch-Theologischen Fakultät, Band 15, Theologen und Theologie an der Universität Tübingen, Stuttgart, 1977, S. 143.
  5. Tabula Geographica Ducatus Wurtemberg in: Webpräsenz der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart abgefragt am 28. Februar 2016
  6. Link zur Karte (Landesarchiv B-W), Link zur Karte (Württembergische Landesbibliothek Stuttgart).