Adelegg (FFH-Gebiet)

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FFH-Gebiet „Adelegg“
Blick von der Kreuzleshöhe über die Adelegg

Blick von der Kreuzleshöhe über die Adelegg

Lage Isny im Allgäu und Leutkirch im Allgäu im Landkreis Ravensburg, Baden-Württemberg, Deutschland
WDPA-ID 555522223
Natura-2000-ID DE-8326-341
FFH-Gebiet 6,33 km²
Geographische Lage 47° 43′ N, 10° 6′ OKoordinaten: 47° 42′ 55″ N, 10° 5′ 52″ O
Adelegg (FFH-Gebiet) (Baden-Württemberg)
Adelegg (FFH-Gebiet) (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen
f6

Das FFH-Gebiet Adelegg liegt im äußersten Südosten von Baden-Württemberg und ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Es wurde 2005 durch das Regierungspräsidium Tübingen angemeldet. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 633 Hektar (ha) große Schutzgebiet Adelegg liegt in den Naturräumen Adelegg und Westallgäuer Hügelland. Die zwölf Teilgebiete befinden sich in den Gemeinden Isny im Allgäu und Leutkirch im Allgäu im Landkreis Ravensburg.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landschaftscharakter des Schutzgebiets wird im Wesentlichen durch den größtenteils bewaldeten, alpin geprägten Höhenzug der Adelegg bestimmt, der durch tief eingeschnittene Tobel und Täler gegliedert ist. Auf den steilen Hängen befinden sich Schlucht- und Hangmischwälder, in den Höhenlagen sind Hochweiden mit Magerrasenbiotopen zu finden.[1]

Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[1]

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen
3240 Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix eleagnos Alpine Flüsse mit Lavendel-Weiden-Ufergehölzen
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation
6230 * Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen
6520 Berg-Mähwiesen Berg-Mähwiesen
7220 * Kalktuffquellen (Cratoneurion) Kalktuffquellen
7230 Kalkreiche Niedermoore Kalkreiche Niedermoore
8160 Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas Kalkschutthalden
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald
9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) Orchideen-Buchenwälder
9180 * Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion) Schlucht- und Hangmischwälder
91E0 * Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Arteninventar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[1]

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Biber 1337 Biber Castor fiber Säugetiere
Grünes Besenmoos 1381 Grünes Besenmoos Dicranum viride Moose
Grünes Koboldmoos 1386 Grünes Koboldmoos Buxbaumia viridis Moose
1387 Rogers Goldhaarmoos Orthotrichum rogeri Moose
Gelber Frauenschuh 1902 Gelber Frauenschuh Cypripedium calceolus Pflanzen

Zusammenhängende Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das FFH-Gebiet liegt beinahe vollständig im Vogelschutzgebiet Adelegg. Auf bayerischer Seite schließt das FFH-Gebiet Kürnacher Wald an.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das Vogelschutzgebiet 8226-441 „Adelegg“ und FFH-Gebiet 8326-341 „Adelegg“. bearbeitet von Büro ARVE Arbeitsgemeinschaft Vegetation (Buchholz, A., Englmann, S., Kohler, U.). 29. September 2014 (205 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FFH-Gebiet Adelegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien