AirRobot AR 100-B

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AirRobot AR 100-B im Flug
AirRobot AR-100B

Der AirRobot AR 100-B ist eine Mikroaufklärungsdrohne des deutschen Herstellers AirRobot mit Sitz in Arnsberg.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der AirRobot AR 100-B ist ein mit Elektromotoren angetriebener Quadrocopter mit einem Durchmesser von einem Meter. Die Mikrodrohne kann mit unterschiedlichen Sensoren als Nutzlast ausgestattet werden.

Das System ist für Einsätze in bebautem oder schwer zugänglichem Gelände geeignet. Sein Aufgabenspektrum umfasst sowohl militärische als auch zivile Aufgaben, zum Beispiel bei Polizei oder Feuerwehr.

Die Drohne kann von einem Bodensegment aus durch einen einzelnen Bediener gehandhabt und eingesetzt werden. Die Flugsteuerung erfolgt unter Zuhilfenahme eines PC oder einer Videobrille. Die Schwebeposition kann autonom durch GPS- oder optische Fixierung gehalten werden.

Sensoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verfügbare Sensoren sind:

  • eine Video-Farbkamera für Tageslicht-Einsätze
  • eine Schwarz-Weiß-Videokamera mit hoher Lichtempfindlichkeit für Missionen bei Nacht oder in schlechten Lichtverhältnissen, die durch Infrarot-LED unterstützt wird
  • eine Wärmebildkamera
  • eine 10MP Digitalkamera.

Mikado[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bundeswehr wird der AirRobot AR 100-B als „Mikado (Mikroaufklärungsdrohne für den Ortsbereich)“ bezeichnet. Bis Juni 2014 wurden insgesamt 168 Aufklärungsdrohnen geliefert, von denen sich zu diesem Zeitpunkt 163 Drohnen im „nutzbaren Bestand“ der Bundeswehr befanden. Insgesamt gingen bis Juni 2014 fünf Fluggeräte verloren, von den zwei durch Absturz zerstört wurden und drei als vermisst galten.[1] 2012 kam sie innerhalb Deutschlands 2436-mal zum Einsatz.[2]

Anfang 2010 wurde die Drohne im australischen Outback getestet, um ihre Wüstentauglichkeit, besonders im Hinblick auf die aktuellen Einsatzszenarien der Bundeswehr, zu testen. Dabei wurde eine generelle Einsatzbereitschaft festgestellt.[3] Mikado wird seit 2011 in Afghanistan und im Kosovo (KFOR) operationell eingesetzt.[4][5] Von 2011 bis Juni 2019 nutzte die Bundeswehr das System mit knapp 4.380 Flugstunden[6].

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technik Angabe[7]
Verwendung Aufklärung und Überwachung im urbanen Umfeld
Stückpreis (2014): 93.180 Euro
Reichweite
  • 500 m bei analogem Videosignal
  • 1000 m bei digitalem Videosignal[8]
max. Flughöhe 1000 m
Flugdauer < 30 min
Antrieb Elektromotor
Abmessung ca. 1 m
Eigengewicht < 1 kg
Nutzlast ca. 200 g

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Übersicht: Drohnen der Bundeswehr und Drohnenverluste. Presse- und Informationsstab im Bundesministerium der Verteidigung, 20. August 2014, archiviert vom Original am 30. Juni 2013; abgerufen am 9. April 2015. abgerufen am 14. Mai 2023
  2. Anfrage nach IFG: Anzahl der in Deutschland im Jahr 2012 registrierten Flüge von unbemannten Luftfahrzeugen (UAV) sowie die Typen dieser UAV. Bundesministerium der Verteidigung, 18. Juni 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2013; abgerufen am 22. April 2019.
  3. MIKADO - Das kleine Auge des Heeres
  4. German Army to Deploy Mikado Mini-UAS to Afghanistan
  5. Multinational, interagency partners hold UAS demonstration in Kosovo dvidshub.net, (englisch); abgerufen am 14. Mai 2023
  6. DroneWatch: Die Übersicht über die Bundeswehr-Drohnen (m. Korrektur) – Augen geradeaus! Abgerufen am 9. Juni 2020.
  7. Technische Daten auf der Hersteller-Homepage; eingesehen am 8. März 2009 (Memento vom 29. März 2010 im Internet Archive)
  8. Herstellerangaben zur Reichweite (PDF, 1,64MB) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)