Amtsgericht Wischwill

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Amtsgerichtsgebäude

Das Amtsgericht Wischwill war ein preußisches Amtsgericht mit Sitz in Wischwill, Ostpreußen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1879 wurden im Rahmen der Reichsjustizgesetze reichweit einheitlich Amtsgerichte gebildet. In Wischwill entstand dabei kein Gericht, es wurden dort aber Gerichtstage des Amtsgerichts Ragnit gehalten. Das Amtsgericht Wischwill wurde zum 15. September 1882 gebildet.[1] Es war das 10 Amtsgericht im Bezirk des Landgerichtes Tilsit im Bezirk des Oberlandesgerichtes Königsberg.

Mit der Abtrennung des Memellandes 1920 wurden die Amtsgerichte im Landgerichtsbezirk Memel und das Amtsgericht Wischwill als memelländische Amtsgerichte weitergeführt. Siehe hierzu Gerichtsbarkeit im Memelland (1919–1945). Der Teil des Sprengels, der beim Reich verblieb, kam zum Amtsgericht Ragnit[2].

1939 wurde das Memelland wieder dem Deutschen Reich angegliedert und das Amtsgericht Wischwill damit wieder ein deutsches Amtsgericht.

1945 wurde der Amtsgerichtsbezirk unter sowjetische Verwaltung gestellt und die deutschen Einwohner vertrieben. Damit endete auch die Geschichte des Amtsgerichts Wischwill.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GS 1882, S. 223, Digitalisat
  2. Verordnung, betreffend verläufige Änderungen von Gerichtsbezirken anlässlich der Ausführung des Friedensvertrags vom 4. September 1919, GS 1919, S. 145 f., Digitalisat