Anaphora

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Die Anaphora (griech. Αναφορά „Erhebung“, lat. repetitio) ist eine musikalisch-rhetorische Figur und bezeichnet eine fortlaufende Wiederholung eines Themas, oder Figur in verschiedenen folgenden Sätzen, die den Affekt des Nachdrucks mit sich bringen soll.

Rhetorik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Rhetorik wird die Anaphora oder Anapher gebraucht, um die Wichtigkeit eines Themas zu verdeutlichen.

Beispiel:

„I have a dream, that one day …
I Have a dream, …
I Have a dream, …“

„Yes we can…
Yes we can…
Yes we can…“

US-Präsident Barack Obama

In anderen Definitionen der Anaphora bzw. Repetitio wird der Affekt des Nachdrucks der Figur erwähnt.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joachim Burmeister beschreibt die Anaphora als eine sich wiederholende Verzierung, die jedoch nur in der Bassstimme vorkommt. „Geschieht dies in mehreren Stimmen, wird es als ‚palillogia‘ genannt“. Johannes Nucius hingegen erklärt die Anaphora zwar auch als ein sich wiederholendes Thema in der gleichen Stimme, spezifiziert diese dennoch nicht.

Liturgie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den einzelnen Kirchen bezeichnet Anaphora das Hochgebet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.

Astronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der antiken Astronomie bezeichnet Anaphora die Dauer, die für den Aufgang eines Tierkreiszeichens benötigt wird. Die Zeit, die das Sternzeichen braucht, um in seiner ganzen Ausdehnung von dreißig Grad Länge durch den Horizont zu gehen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dietrich Bartel: Handbuch der musikalischen Figurenlehre, Laaber 1985; 3. rev. A. 1997, ISBN 3-89007-340-9.