Anna Hollaender

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Anna Hollaender, geb. Becky; auch Becky-Hollaender oder Becky-Holländer (* 5. Januar 1840 in Berlin; † Ende Mai 1917 in Berlin[1]) war eine deutsche Konzertsängerin (Sopran) und Gesangslehrerin.

Anna Becky wurde von 1854[2] bis 1858 durch Eduard Gustav Sabbath und Julius Stern in Gesang am Stern’schen Konservatorium in Berlin ausgebildet.[3] Sie trat seit etwa 1858[4] öffentlich in zahlreichen Städten auf, u. a. in Dresden, Leipzig, Halle, Hamburg, Berlin oder Stettin, und war besonders für ihre Interpretation von Liedern und Oratorien bekannt. Ein Rezensent der Neuen Berliner Musikzeitung lobte ihre Stimme folgendermaßen: „Die Künstlerin ist im Besitz einer selbst in den höchsten Lagen mit müheloser Leichtigkeit und Freiheit anklingenden Sopranstimme von überaus weichem, zartem Klange. Durch eine tüchtige Schule gebildet, hat die Stimme noch als eigenthümliche Vorzüge eine vollendet reine Intonation und ein selten schönes, im leisesten Hauche klares Piano.“[5]

Am 23. Juli 1865[6] heiratete sie den Musiker Alexis Hollaender und schränkte danach ihre Konzertreisen ein, trat aber weiterhin öffentlich auf, u. a. in den Konzerten ihres Mannes mit dessen Cäcilienverein. Anna Hollaender wirkte außerdem als Gesangslehrerin in Berlin. An der von ihrem Mann 1888 gegründeten „Akademischen Musikschule“ leitete sie die Gesangsklassen.

  • Cordula Heymann-Wentzel: Das Stern’sche Konservatorium der Musik in Berlin. Rekonstruktion einer verdrängten Geschichte, Dissertation UDK Berlin, 2014, Online unter: https://opus4.kobv.de/opus4-udk/frontdoor/index/index/docId/797
  • Anna Morsch: Deutschlands Tonkünstlerinnen. Biographische Skizzen aus der Gegenwart, gesammelt und hrsg. von Anna Morsch. Stern und Ollendorff, Berlin 1893, S. 117 (online bei GoogleBooks).
  • Robert Musiol: Musiker-Lexikon. Verlag von Carl Grüninger, Stuttgart 1890, S. 208 (online bei GoogleBooks).
  • Richard Wrede und Hans von Reinfels: Das geistige Berlin. Eine Encyklopädie des geistigen Leben Berlins, 1. Bd. Verlag von Hugo Storm, Berlin 1897, S. 200 (online bei MDZ).

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Musikpädagogische Blätter 40/1917. Verlag "Der Klavier-Lehrer", Berlin 1917.
  2. Vgl. Neue Berliner Musikzeitung 10. Jg., Nr. 42 vom 16. Oktober 1856, S. 331 (online bei ANNO).
  3. Vgl. Universität der Künste Berlin: Berlin als Ausbildungsort – Personen-Datenbank des Stern'schen Konservatoriums: Liste der Schülerinnen und Schüler des Stern'schen Konservatoriums (1850–1936), Buchstaben A und B“ (zuletzt abgerufen am 8. August 2024).
  4. Vgl. z. B. Neue Berliner Musikzeitung 12. Jg., Nr. 4 vom 20. Januar 1858, S. 27 (online bei ANNO).
  5. Neue Berliner Musik-Zeitung 17. Jg., Nr. 9 vom 25. Februar 1863, S. 70 (online bei ANNO).
  6. Vgl. die Anzeige in der National-Zeitung (Morgen-Ausgabe) 18. Jg., Nr. 343 vom 26. Juli 1865, Beiblatt (Digitalisat). Die Vermählung fand in Wittenberg statt.