Anne Heinlein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Anne Heinlein (* 1977 in Potsdam) ist eine deutsche Foto-Künstlerin.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anne Heinlein wurde als Tochter einer Lehrerin und eines Ingenieurs geboren und wuchs in einem kritischen religiösen Umfeld auf. Seit der Wende und nach dem Schulabschluss gehörte sie zur Potsdamer Künstler- und Hausbesetzer-Szene, wo sie die unmittelbaren Auswirkungen des Arbeitsplatzabbaus, des Wohnungsverlustes, des Verfalls und der wilden Nutzung von Wohn- und Geschäftshäusern unmittelbar kennenlernte. Sie absolvierte 1997 eine Lehre als Fotografin.[1] Bereits frühzeitig erfuhr sie von den öffentlich eher unbekannten militärischen Objekten in Städten und Gemeinden wie geheimdienstliche Sperrobjekte, konspirative Wohnungen und Ähnliches.[2]

Mit einer Großformat-Fotokamera hält Anne Heinlein Ereignisse, Gebäude, Gegenden, Ansichten und Reste von militärisch genutzten Räumen und Flächen mit Schwarz-Weiß-Filmen fest.[3] Sie bedient sich gegebenenfalls auch der Methode des Tiltens, d. h. des bewussten Verschwenkens der Objektivstandarte, was zur Verlagerung der Schärfenebene führt und ungewohnte Blicke auf die Objekte lenkt und öffnet.[2]

In den Jahren 2000 bis 2006 studierte Anne Heinlein Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, unter anderem bei den Professoren Timm Rautert und Joachim Brohm. Vom Land Brandenburg erhielt sie in den Jahren 2005 und 2012 jeweils ein Arbeitsstipendium Bildende Kunst.[4]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2022: Fotokunstband Geheimes Land, gemeinsam mit dem Historiker Peter Ulrich Weiss und der Buchgestalterin Uta Oettel, Verlag Fotohof Salzburg, 2022.[2][5]
  • 2017: Wüstungen – Geschleifte Orte an der innerdeutschen Grenze, gemeinsam mit Göran Gnaudschun (Distanz Verlag Berlin, 2017), parallel zur Ausstellung Wüstungen im Haus am Kleistpark (Grunewaldstraße, Berlin).[6]
  • Porträtserien über Frauen aus unterschiedlichen Berufen wie Nonnen, Feuerwehrfrauen, Bundeswehrsoldatinnen[4]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solo

  • 2022, 19. September, Potsdam Villa Quandt: Virtuelle Ausstellung, Lesung und Gespräch, gemeinsam mit Julia Schoch, Im Dickicht von Geschichte und Erinnerung. Geheime Zonen und Sperrgebiete der DDR.[7]
  • 2018, Eschborn, Deutsche Börse Photography Foundation: Extreme. Territories[8]
  • 2016, Berlin, Hilbert Raum: The Golem of Hereford and other Stories[8]

Gruppen

  • 2019, Brüssel, De Markten: Remembering Landscape[8]
  • 2018, Frankfurt am Main: Ray18[8]
  • 2018, Salzburg, Fotohof AT: In the Still of the Night[8]
  • 2018, Eschborn im Rahmen der Triennale, Gebäude der Deutschen Börse: Wüstungen[8]
  • 2018, Berlin-Biesdorf, Schloss: Blick Verschiebung[8]
  • 2017, Potsdam Freundschaftsinsel: Kunst im Wald, gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Brandenburgischen Künstler-Vereins[9]
  • 2017, Düsseldorf, Raum Sechs: Wüstungen[8]
  • 2016–2017, Potsdam Luisenforum: Der Brandenburg-Atlas[10]
  • 2016, Kiel, Stadtgalerie: Der dritte Blick[8]
  • 2015, Berlin, Willy-Brandt-Haus, Der dritte Blick[8]
  • Werkzyklus Wüstungen (seit 2010); gemeinsam mit Göran Gnaudschun; stetig ergänztes und überarbeitetes Projekt mit Fotos über ehemalige Dörfer, Einzelgehöfte und Gemeinden, die wegen der vorgesehenen militärischen Nutzung geräumt werden mussten[2][11]
  • 2007, New York City, Lumas Editions Gallery: Horizons[8]
  • 2006, Berlin, LUMAS Editionsgalerie (Kurfürstendamm): Horizonte[8]
  • 2003, Lotto-Stelle Land Brandenburg, Potsdam (Steinstraße): Stipendium 2002 / Bewerberausstellung[8]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biografie, Website von Anne Heinlein, abgerufen am 2. Januar 2023.
  2. a b c d Ulrich Seidler: Tiefenschärfe mit Anne Heinlein. Insistent kratzt die Potsdamer Fotokünstlerin Anne Heinlein an den Schichten der militaristischen Vergangenheit der DDR. Und ihre Kamera stöbert auf, was sich dort verschanzt hält. Berliner Zeitung, 31. Dezember 2022/1. Januar 2023, S. 11. (Printausgabe)
  3. Fotobeispiele von Anne Heinlein, abgerufen am 2. Januar 2023.
  4. a b Der dritte Blick, Details aus dem Projekt Wüstungen und aus weiteren Arbeiten; abgerufen am 2. Januar 2023.
  5. Fotobeispiele aus dem Buch Geheimes Land
  6. Anne Heinlein, Ausstellung Wüstungen, abgerufen am 2. Januar 2023.
  7. Literaturlandschaft: Veranstaltungen, abgerufen am 2. Januar 2023.
  8. a b c d e f g h i j k l m Anne Heinlein auf photography-now.com. Abgerufen am 2. Januar 2023. Für Details die jeweilige Veranstaltung anklicken.
  9. Anne Heinlein, Fotobeispiele im bkv, abgerufen am 2. Januar 2023.
  10. Ausstellung Der Brandenburg-Atlas.
  11. Der dritte Blick, Details aus dem Projekt Wüstungen, abgerufen am 2. Januar 2023.