Anton Kiefer

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Anton Kiefer (* 5. November 1627 in Solothurn; † 10. Februar 1672 im Kloster Mariastein) war ein Schweizer Benediktinermönch, Komponist, Organist, Prior und Bibliothekar des Klosters Mariastein.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

P. Anton (Johann Rudolf) Kiefer wurde in Solothurn als Sohn des Jakob Kiefer und der Magdalena Byß geboren. Er war der Neffe von Abt Fintan Kiefer.[1] Über den Eintritt in die Klosterschule in Mariastein sind keine Daten verbürgt; seine Profess legte er am 22. Januar 1644 ab.

Als Klosterschüler in Mariastein hat P. Anton eine umfassende musikalische Ausbildung erhalten; nachgewiesen ist aber sein Orgelstudium am Stift[2] in Schönenwerd nach der Profess (August 1644 bis Dezember 1645). Nach dem Studium der Philosophie im Kloster Muri (ab 1645) und der Priesterweihe in Mariastein am 3. April 1652 übernahm P. Anton Kiefer Aufgaben im Kloster als Lehrer an der klostereigenen theologischen Schule, als Prior, Bibliothekar, Novizenmeister und Fraterinstruktor. P. Anton Kiefer starb am 10. Februar 1672.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

P. Anton Kiefer komponierte ausschliesslich unbegleitete Vokalwerke für 4 oder 8 Singstimmen:

  • Marianische Antiphone (Alma redemptoris mater, Ave regina caelorum, Salve Regina), (undatiert) vierstimmig
  • Coram sanctissimo, Hymnus (1666), vierstimmig
  • Domine ad adjuvandum me festina und Gloria patri et filio et spiritui sancto: Vertonung in den 8 Psalmtönen für 8 Singstimmen[3], (undatiert)
  • Lytaniae lauretanae à 4 (3 Werke) und Lytaniae Lytaniae de OO.SStis. Maiores S. Marci et Rog, (undatiert)
  • Clamor Filiorum / Israel Contra Dominum / Pro Hebdomada majori: vierstimmige Passionsvertonungen nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, (undatiert)

Sie sind in der Musiksammlung des Benediktinerklosters Mariastein überliefert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • L. R. Schmidlin: Die Solothurner Schriftsteller im XVII. Jahrhundert. In: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte, 6 (1912), S. 304.
  • Rudolf Henggeler: Professbücher der Benediktinerabteien St. Martin in Disentis, St. Vinzenz in Beinwil und U.L. Frau von Mariastein, St. Leodegar und St. Mauritius im Hof zu Luzern, Allerheiligen in Schaffhausen, St. Georg zu Stein am Rhein, Sta. Maria zu Wagenhausen, Hl. Kreuz und St. Johannes Ev. zu Trub, St. Johann im Thurtal. Zug 1955, S. 199–200.
  • Gabriella Hanke Knaus, Musik für die Klosterkirche Mariastein durch vier Jahrhunderte, in: Mariastein, März / April 2014, Nr. 2, S. 4–10. ISSN 1664-4948.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lukas Schenker: Fintan Kieffer. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. August 2007, abgerufen am 2. Juli 2019.
  2. Hellmut Gutzwiller: Schönenwerd (Stift). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 23. Oktober 2012, abgerufen am 2. Juli 2019.
  3. Falsobordone-Satz