Aphrodisia

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Aphrodisia (griech. Αφρoδισια, Pl. Aphrodisien) ist ein panhellenistisches Fest (oder Festtag) zu Ehren der griechischen Liebesgöttin Aphrodite.

Peter Paul Rubens, Venusfest, Öl auf Leinwand um 1635

Zeitpunkt des Festes

Es wurde am 4. Tag des Mondmonates Hekatombaion („Löwe und Jungfrau, zunehmender Mond“, Juli-August) besonders an Orten gefeiert, in denen der Aphrodite Tempel geweiht waren. Der Hauptsitz der Verehrung war die Insel Zypern, besonders die Stadt Paphos, wo Aphrodite der Sage nach der erste Tempel erbaut wurde.
Das Fest wird auch in Verbindung mit dem 4. Monat gefeiert, in dem sich Knospen und Blüten öffnen und die Natur aufersteht, da Aphrodite eben auch mit „Verführung, Täuschung, süßer Verliebtheit und Lust der Umarmung“ in Verbindung gebracht wurde. Der Monatsname April ist aber wohl nicht vom Namen der Göttin Aphrodite abgeleitet.

Verlauf

Zu Anfang des Festes wurde der Tempel der Aphrodite in Athen gereinigt und der Göttin eine Taube geopfert. Der Altar vor ihrem Heiligtum wurde mit wohlriechendem Öl bestrichen. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde eine Statue der Aphrodite in einer Prozession durch die Stadt getragen und dann mit Wasser gereinigt und neu geschmückt. Mit diesem Fest waren ein Festmahl, Tänze, athletische Wettkämpfe und die Einnahme anregender Rauschmittel, der sogenannten Aphrodisiaka verbunden.

Verehrte Erscheinungsformen der Aphrodite

Mit dem Aphrodisia wurde Aphrodite hauptsächlich in zwei ihrer Erscheinungsformen, als Pandemos („die vom ganzen Volk verehrte“) und Peitho („die Überredung“) verehrt. Sie wurde aber auch als „Aphrodite Aphrodisia“ verehrt, und trug somit den Namen des Festes als Beinahmen.

Analogien im Römischen Reich

Venus, die römische Liebesgöttin, wurde am 1. April ausgiebig mit rauschenden Orgien, Streichen und Scherzen unter Freunden gefeiert. Schließlich war ihr der ganze April geweiht.

Siehe auch

Attischer Kalender, Aprilscherz