Arklow-M-Klasse (1987)

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Arklow-M-Klasse
Arklow Manor
Arklow Manor
Schiffsdaten
Schiffsart Küstenmotorschiff
Reederei Arklow Shipping, Arklow
Bauwerft Schiffswerft Hugo Peters, Wewelsfleth
Hitzler-Werft, Lauenburg/Elbe
Bauzeitraum 1987 bis 1990
Gebaute Einheiten 6
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 73,85 m (Lüa)
70,22 m (Lpp)
Breite 11,50 m
Seitenhöhe 5,40 m
Tiefgang (max.) 4,37 m
Maschinenanlage
Maschine 1 × MaK-Dieselmotor (Typ: 6M332)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 749 kW (1.018 PS)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 2.180 tdw
Container 31 TEU
Rauminhalt 2722 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd

Die ehemalige Arklow-M-Klasse ist eine aus sechs Einheiten bestehende Küstenmotorschiffsklasse.

Die Schiffe wurden Ende der 1980er-Jahre auf der Schiffswerft Hugo Peters in Wewelsfleth und der Hitzler-Werft in Lauenburg für die irische Reederei Arklow Shipping gebaut. Die Schiffe waren die ersten der Reederei, die aufgrund einer relativ geringen Höhe über der Wasserlinie feste Brücken auf Flüssen und Kanälen unterqueren konnten.[1]

Die Schiffe wurden zwischen 2000 und 2004 verkauft. Teilweise erfuhren sie später Umbauten.

Der Antrieb der Schiffe erfolgt durch einen Sechszylinder-Dieselmotor des Herstellers MaK (Typ: 6 M 332) mit 749 kW Leistung. Der Motor wirkt über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Festpropeller. Die Schiffe sind mit einem Bugstrahlruder mit 180 kW Leistung ausgerüstet.[2] Für die Stromerzeugung stehen zwei DAF-Dieselgeneratoren sowie ein Not- und Hafengenerator zur Verfügung.

Die Decksaufbauten befinden sich im hinteren Bereich der Schiffe. Das Brückenhaus ist vom flachen Deckshaus getrennt und hydraulisch höhenverstellbar. Die Masten sind klappbar. Die Schiffe sind so in der Lage, Brücken auf Flüssen und Kanälen zu unterqueren. Vor den Decksaufbauten befindet sich der boxförmige Laderaum. Der Laderaum ist 43,20 m lang, 9,00 m breit und 7,00 m hoch.[2] Der Raum wird von sieben Lukendeckeln verschlossen. Die Lukendeckel lassen sich auf dem Lukensüll verfahren und an den Enden der Luke aufeinander stapeln. Hierfür werden sie mithilfe von hydraulischen Stempeln angehoben und jeweils ein weiterer Lukendeckel unter den angehobenen gefahren.

Die Schiffe sind mit zwei Schotten ausgestattet, mit denen der Laderaum unterteilt werden kann. Die Schotten können an sieben Positionen aufgestellt werden. Wenn die Schotten nicht benötigt werden, können sie am Ende des Laderaums abgestellt werden. Die Länge des Raums verringert sich dann auf 42,50 m. Die Kapazität des Laderaums beträgt 2.722 m³ für Schüttgüter und 2.677 m³ für Stückgüter. Die Tankdecke kann mit 11 t/m², die Lukendeckel mit 1,4 t/m² belastet werden. Decksladung kann im hinteren Bereich auf der Luke bis zu 4 m und im vorderen Bereich bis zu 2,5 m hoch gestaut werden.[2] An Deck können auch 31 20-Fuß-Container geladen werden.

Arklow-M-Klasse
Bauname Bauwerft
Baunummer
IMO-Nummer Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Umbenennungen und Verbleib
Arklow Manor Peters
634
8713809 5. November 1987
21. November 1987
18. Dezember 1987
2000: Copernicus, 2020 Abbruch in Grenaa
Arklow Mansion Peters
635
8713811 2. Dezember 1987
20. Februar 1988;
März 1988
abgeliefert als Arklow Bay, 2004: Frakt, 2016: Norfrakt
Arklow Marsh Peters
636
8713823 1. Februar 1988
23. April 1988
26. März 1988
2004: Fehn Trader, 2006: Torill, 2011: Vagsund
Arklow Mill Peters
637
8800157 21. April 1988
6. August 1988
13. September 1988
2004: Falknes, 2009: Jago, 2017: Havbris
Arklow Meadow Hitzler
794[3]
8912481 21. Juli 1989
17. Februar 1990
20. März 1990
2000: Frakto, 2014: Corinne, 2019: Jolie, 2022: COE Mieke
Arklow Moor Hitzler
795[4]
8912493 4. September 1989
30. Juni 1990
31. Juli 1990
2004: Fehn Broker, 2006: Fjordbulk, 2008: Bal Bulk

Die ehemalige Arklow Manor wurde 2001 in Polen zum Chemikalientanker umgebaut.[5] Dabei wurden im Laderaum des Schiffes sechs Tanks eingebaut, die jeweils 200 m³ Chemikalien fassen (bei Befüllung der Tanks zu 98 %).[6]

Die ehemalige Arklow Mill wurde 2004 zu einem Selbstentlöscher umgebaut. Das Schiff wurde dazu mit einer Plattform ausgerüstet, auf der ein Bagger befestigt ist. Die Plattform kann auf einer Vorrichtung am Lukensüll über die gesamte Länge der Luke verfahren werden. Die ehemalige Arklow Moor wurde 2006 zu einem Selbstentlöscher umgebaut und mit einem Bagger ausgerüstet.

Die 2004 verkaufte Arklow Marsh wurde zunächst noch einige Jahre als Massengutfrachter eingesetzt. Von Herbst 2010 bis Juni 2011 wurde sie in Polen zu einem Spezialschiff für die Versorgung von Offshore-Fischfarmen umgebaut. Das Schiff bekam neue Laderäume und Decksaufbauten und mehrere Krane auf beiden Seiten. Während die Hauptmaschine erhalten blieb, wurden vier neue Dieselgeneratoren eingebaut und das Schiff mit zwei neuen Querstrahlsteueranlagen zur dynamischen Positionierung des Schiffes ausgerüstet.[7][8]

Commons: Arklow-M-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Roy Fenton: Coasters: An Illustrated History, Seaforth Publishing, ISBN 978-1-4738-1322-9, S. 138. Abgerufen am 24. August 2017.
  2. a b c Fleetlist (Memento vom 2. Juli 2017 im Internet Archive), Prima Shipping Group (PDF, 15,1 MB).
  3. Arklow Meadow, IMO 8912481, Miramar Ship Index (kostenpflichtiges Login erforderlich), abgerufen am 28. August 2020.
  4. Arklow Moor, IMO 8912493, Miramar Ship Index (kostenpflichtiges Login erforderlich), abgerufen am 28. August 2020.
  5. M/V “Copernicus” – Conversion to chemical carrier, Nauta Shiprepair Yard. Abgerufen am 13. November 2020.
  6. M/T Copernicus (Memento vom 26. August 2017 im Internet Archive), Datenblatt, Seatrans Chemical Tankers (PDF, 467 kB).
  7. M/V Vagsund ex Torill (Memento vom 25. August 2017 im Internet Archive), PTS Ltd.
  8. M/S «VÅGSUND», Skipsrevyen, 5. Oktober 2011. Abgerufen am 28. August 2018.