Aschen Schönewitz

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Aschen Schönewitz[1] (auch: Aschen von Schönewitz;[2] * im 16. Jahrhundert; begraben 31. Juli 1595 in der Calenberger Neustadt vor Hannover) war ein herzoglicher Vogt.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Herzog Heinrich Julius im Jahr 1589 durch Erbfolge an die Regierung gekommen war, verpfändete er schon bald darauf gegen ein Darlehn von 2000 Talern die „Neustädter Vogtei“ an Aschen von Schönewitz.[2]

Schönewitz war – nun als Vogt der Calenberger Neustadt – der erste, der den Bürgern der Stadt Hannover den Platz am „Berg“ bei dem ehemaligen Judenteich streitig machte. Er verweigerte den Hannoveranern den zuvor oftmals getätigten Abtransport des Sandes von dem Berg, auf dem früher der „Papegöyen-Bohm“ gestanden hatte. Um seinem Anspruch im Namen der Landesherrschaft Nachdruck zu verleihen, ließ Schönewitz einem Kärrner die „Sand- oder Störtekahre“ wegnehmen und in den Judenteich schieben, in dem das Gefährt lange Zeit als Warnung für alle sichtbar verblieb.

Nach dem Tod von Schönewitz verwaltete dessen Witwe, eine Schwester von Jürgen von der Lippe, die Vogtei der Calenberger Neustadt, bis sie 1604 den Nachfolger ihres verstorbenen Gatten Fritz Molinus heiratete, „welcher mit der Altstadt [Hannovers] in manche Mißhelligkeit gerieth.“[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Florin: Die Streitigkeiten der Stadt Hannover mit den herzoglichen Beamten wegen der Beeinträchtigung ihrer Privilegien, Teil I.: Die Auseinandersetzungen über die wirtschaftlichen Rechte und die Jurisdiktionsbefugnisse der Stadt / (Der Vogt der Neustadt Friedrich Molins), in ders.: Der fürstliche Absolutismus in seinen Auswirkungen auf Verfassung, Verwaltung und Wirtschaft der Stadt Hannover (= Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 7, Heft 3/4), S. 245–250
  • Johann Kaufmann: Erbregister der Ämter Ruthe und Koldingen von 1593 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Band 34) (= Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Niedersachsens in der Neuzeit, Bd. 1), Hildesheim: Lax, 1973, S. 20, 30; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Otto Jürgens: Hannoversche Chronik (= Veröffentlichungen zur niedersächsischen Geschichte, Band 6), im Auftrage des Vereins für Geschichte der Stadt Hannover hrsg. von O. Jürgens, Hannover: Verlag von Ernst Geibel, 1907, S. 183; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. a b Karl Friedrich Leonhardt: Die Anfänge Hannovers und der Calenberger Neustadt, in: Hannoversche Geschichtsblätter, 30. Jahrgang (1927), S. 146–240; hier: S. 167; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. R. Hartmann: Geschichte der Residenzstadt Hannover von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, überarbeiteter Nachdruck der Originalausgabe von 1880, Barsinghausen: Unicum Verlag, 2013, ISBN 978-3-8457-0308-4, S. 183; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche