Atzenhof (Trausnitz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Atzenhof
Gemeinde Trausnitz
Koordinaten: 49° 31′ N, 12° 16′ OKoordinaten: 49° 30′ 46″ N, 12° 16′ 7″ O
Höhe: 440 m
Postleitzahl: 92555
Vorwahl: 09655
Atzenhof (Bayern)
Atzenhof (Bayern)

Lage von Atzenhof in Bayern

Atzenhof (2009)
Atzenhof (2009)

Atzenhof ist ein Ortsteil in der Gemeinde Trausnitz im Landkreis Schwandorf.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atzenhof liegt etwa 25 km westlich der Landesgrenze zu Tschechien im mittleren Oberpfälzer Wald, rund 1 km südlich der Ortschaft Trausnitz auf einer Höhe von 440 Metern am Fuße der Mühlleite. Rund 200 m südlich des Ortes fließt die Gleiritsch vorbei, die bei Kaltenthal in die Pfreimd mündet. Der Ort liegt an der Staatsstraße 2152.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An die im 11./12. Jahrhundert einsetzende Rodungswelle[1] mit den richt- und -ried-Orten (Lampenricht, Trichenricht) schlossen sich die im 13./14. Jahrhundert entstandenen Ausbausiedlungen der -hofen und -hof-Orte an[2]. Bernhof, Bierlhof und Atzenhof sind Beispiele dafür. Hans Adam von Sporneck, Hofmarksherr auf Trausnitz, Azen: und Pühelhof übersiedelte 1629 in den Wirren der Reformation mit seiner Frau nach Seubetenreuth bei Kulmbach, später nach Bayreuth. Die Steuerbeschreibung des Pflegamts Nabburg aus dem Jahre 1630 berichtet in Atzenhof von 6 Höfen, 3 Gütern, 2 Häusern und einer Mühle.[3] 1714 kaufte Thomas Freiherr von Quentel das Landsassengut Trausnitz. Eine Auflistung aus dieser Zeit berichtet von 5 Familien in Atzenhof, wobei Atzenhof der ehemalige Herrschaftshof war, der zum Schloss Trausnitz die Speisen (= Atzung oder Atz) lieferte.

Steuerdistrikt und Gemeindebildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Königreich Bayern wurde 1808 in 15 Kreise eingeteilt. Diese Kreise wurden nach französischem Vorbild nach Flüssen benannt (Naabkreis, Regenkreis, Unterdonaukreis usw.).[4] Die Kreise gliederten sich in Landgerichtsbezirke. Die Bezirke wiederum sollten in einzelne Gemeindegebiete eingeteilt werden. 1811 wurde das Landgericht Nabburg in 58 Steuerdistrikte eingeteilt. Einer davon war Fuchsendorf, „bestehend aus den Dörfern Fuchsendorf, Atzenhof, dem unteren Bühlhof, dem Weiler Schweizerbach, der Einöde Bornmühle“.[5] Der Distrikt zählte insgesamt 44 Häuser mit 322 Einwohnern. Im gleichen Jahr gab es im Landgericht Nabburg 22 Obmannschaften, was im heutigen Sinn einer Gemeinde entspricht. Zur Obmannschaft Trausnitz gehörten Trausnitz, Kaltenthal, Fuchsendorf, Köttlitz, Atzenhof, Schweizerbach, Bornmühle und Ödmühle.[6] Nach dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die Gemeinde Trausnitz, bestehend aus den Ortschaften Trausnitz (128 Familien), Kaltenthal (3 Familien), Ödmühl (1 Familie), Atzenhof (10 Familien), Bierlhof (5 Familien) und Schweizerbach (1 Familie).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Ausgabe
  • Ernst Schwarz: Sprache und Siedlung in Nordostbayern. Nürnberg 1960
  • Staatsarchiv Amberg, Rentamt Nr. 834
  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Atzenhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Köppl, Alois, Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch, Gleiritsch 1988, S. 113–125.
  2. Schwarz, Ernst, Sprache und Siedlung in Nordostbayern, Nürnberg 1960, S. 80 ff.
  3. Staatsarchiv Amberg, Rentamt Nr. 834
  4. Emmering, Ernst, Die Regierung der Oberpfalz, Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz, Heft 20, Regensburg 1981, S. 12 ff.
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, S. 398
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, S. 409