Trausnitz

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Wappen Deutschlandkarte
Trausnitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Trausnitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 31′ N, 12° 16′ OKoordinaten: 49° 31′ N, 12° 16′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Schwandorf
Verwaltungs­gemeinschaft: Pfreimd
Höhe: 448 m ü. NHN
Fläche: 17,63 km2
Einwohner: 949 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92555
Vorwahl: 09655
Kfz-Kennzeichen: SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD
Gemeindeschlüssel: 09 3 76 173
Gemeindegliederung: 10 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 22
92555 Trausnitz
Website: www.trausnitz.de
Erster Bürgermeister: Martin Schwandner (FWG)
Lage der Gemeinde Trausnitz im Landkreis Schwandorf
KarteAltendorfBodenwöhrBruck in der OberpfalzBurglengenfeldDieterskirchenFensterbachGleiritschGuteneckMaxhütte-HaidhofNabburgNeukirchen-BalbiniNeunburg vorm WaldNiedermurachNittenauOberviechtachPfreimdSchmidgadenSchönseeSchwandorfSchwarzachSchwarzenfeldSchwarzhofenStadlernSteinberg am SeeStullnTeublitzTeunzThansteinTrausnitzWackersdorfWeidingWernberg-KöblitzWinklarnWolferloheBayernLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis RegensburgLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis ChamTschechienLandkreis Neustadt an der Waldnaab
Karte
Trausnitz (2019)

Trausnitz ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Pfreimd.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist am Unterlauf des Flusses Pfreimd im Pfreimdtal gelegen und gehört zum Naturpark Oberpfälzer Wald.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Leuchtenberg, Tännesberg, Gleiritsch, Pfreimd und Wernberg-Köblitz.

Wappen von Wernberg-Köblitz
Wernberg-Köblitz
8 km
Wappen von Leuchtenberg
Leuchtenberg
8 km
Wappen von Tännesberg
Tännesberg
5 km
Wappen von Pfreimd
Pfreimd
7 km
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wappen von Tännesberg
Tännesberg
5 km
Wappen von Pfreimd
Pfreimd
7 km
Wappen von Pfreimd
Pfreimd
7 km
Wappen von Gleiritsch
Gleiritsch
4 km

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt zehn Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Trausnitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der slawisch klingende Ortsname Trausnitz gehört nicht zu den frühen slawischen Siedlungsnamen wie Hohentreswitz, Köttlitz, Trefnitz oder Gleiritsch. Er bezog sich anfänglich nur auf die Burg Trausnitz und ist als „Traußnit, Trausniht, Trausnicht oder Truwesnicht“ in den Akten zu finden.[4] Das Dorf hatte bis gegen Ende des 14. Jahrhunderts den Namen Sächsenkirchen oder Sessenkirchen, der Name der Burg ging auf das Dorf über, und es entstand der Name Trausnitz.

Adelsfamilien auf Trausnitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Entstehung der ursprünglichen Siedlung Sächsenkirchen an der Pfreimd sind eine Vielzahl von Adelsfamilien auf Trausnitz nachzuweisen. Zu ihnen zählten die Walturner zu Waldthurn und Hostau, Weichnant Weigl (1305–1334), die Zenger, die Geiganter, Wiltinger, die Erlbecks (1515 bis etwa 1585), die Freiherrn von Sporneck-Weißdorf (etwa 1570 bis 1714), die Freiherrn von Quentel (1714 bis 1763), Johann Balthasar von Hannakam (1763–1766) und Freiherr von Karg-Bebenburg bis 1830.[5] Das Häuserbuch der Gemeinde Trausnitz schlüsselt die Besitzer der Burg auf.[6]

Hofmark Trausnitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete vor 1800 eine geschlossene Hofmark der Freiherren von Hannakam. Eigentlich hatte Baron von Karg 1800 die Hofmark übernommen, seine gerichtlichen Ansprüche waren jedoch bis zum Verkauf der Hofmark 1830 immer umstritten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern war mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde entstanden.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1946 wurde der Gemeindeteil Oberpierlhof der bis dahin selbständigen Gemeinde Bernhof eingegliedert, welcher kirchlich nicht zur Pfarrei Trausnitz, sondern weiterhin zur Pfarrei Tännesberg gehört.[7]

Söllitz wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Trausnitz eingegliedert.[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 967 auf 948 um 19 Einwohner bzw. um 2 %.

Einwohnerentwicklung von Trausnitz (1871 bis 2023)[9]
Jahr 1871 1925 1950 1970 2011 2023
Einwohner 766 716 919 1120 975 943

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Pfarrei St. Joseph (Trausnitz) mit ihrer Expositur St. Bartholomäus (Hohentreswitz) bildet eine Pfarreiengemeinschaft mit der Pfarrei St. Margaretha(Weihern). In Söllitz befindet sich eine Filialkirche „Vierzehn Nothelfer“: Patrozinium an „Peter und Paul“ bzw. erstem Juli-Wochenende.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitzverteilung im Gemeinderat Trausnitz (Wahl vom 15. März 2020)
  
Insgesamt 9 Sitze

Unter den Sitzen der FWG befindet sich der des 1. Bürgermeisters.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Sitzverteilung.

FWG CSU
6 Sitze 3 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Schwandner (FWG) ist seit Mai 2014 Erster Bürgermeister.[10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Rot auf schwarzem Dreiberg ein silberner Zinnenturm, darüber schwebend eine goldene Laubkrone.“[11]

Wappenführung seit 1968

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Pfreimdtal befindet sich ein Stausee, der als Badesee genutzt wird.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wallercup im Stausee

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gemeindebereich liegt das 1955 erbaute Pumpspeicherwerk Reisach mit zwei Speicherseen (Hochspeicher Rabenleite). Das Kraftwerk hat eine Speicherkapazität von 135.000 kWh. Ein Informationszentrum gibt Auskunft über die Stromerzeugung in Wasserkraftwerken.

Der Sänger Rolf Stahlhofen (u. a. Söhne Mannheims) wuchs im Ortsteil Atzenhof auf und besuchte die Grundschule in Trausnitz.

Bilder aus der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Baptist Schütz: Chronik von Trausnitz im Thal. Trausnitz 1890.
  • Richard Hoffmann, Felix Mader: Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg, Bezirksamt Nabburg. München 1910.
  • Emma Mages: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Heft 61, Oberviechtach, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X
  • Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
  • Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, München 1982, ISBN 3-7696-9932-7
  • Alois Köppl: 100 Jahre Schützenverein Plassenberg-Gleiritsch, 1920-2020. Verlag Katzenstein-Gleiritsch, Gleiritsch 2022, ISBN 978-3-9819712-1-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trausnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Trausnitz in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. November 2017.
  3. Gemeinde Trausnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  4. Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50. Nabburg, S. 246
  5. Johann Baptist Schütz: Chronik des königlich bayerischen Schlosses Trausnitz im Thal. S. 167
  6. Helmut Reis: Burg Trausnitz im Thal im Häuserbuch der Gemeinde Trausnitz auf GenWiki
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 530.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 668.
  9. Gemeinde Trausnitz in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 3. Januar 2024.
  10. http://www.wahlen.bayern.de/kommunalwahlen/
  11. Eintrag zum Wappen von Trausnitz in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte


Die Burg Trausnitz ist zu einer Jugendherberge umgebaut worden (2022).