Axel (Eiskunstlauf)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Axel (oder auch Axel-Paulsen) ist ein elementarer Sprung im Eiskunstlauf. Er gilt als schwierigster Sprung („Königssprung“). Benannt ist er nach dem norwegischen Eiskunstläufer Axel Paulsen, der ihn erstmals 1882 zeigte, damals sogar noch auf Eisschnelllaufkufen. Somit ist der Axel der älteste der sechs Grundsprünge im Eiskunstlauf. Der Axel ist ebenfalls der einzige der sechs Grundsprünge, der vorwärts abgesprungen wird. Deshalb muss zusätzlich zu den gezählten Umdrehungen eine halbe Umdrehung mehr ausgeführt werden (z. B. hat ein einfacher Axel somit 1,5 Umdrehungen, ein vierfacher 4,5). Bisher wurde der Axel unter Wettkampfbedingungen in bis zu vier Umdrehungen gesprungen.

Durchführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durchführung des Axels (am Beispiel einer rechtsfüßigen Eiskunstläuferin): 1 = Einlauf (man gleitet rückwärts-auswärts auf dem rechten Fuß); 2 = Absprung (vorwärts-auswärts auf dem linken Fuß); 3 = Landung (rückwärts-auswärts auf dem rechten Fuß)

Der Läufer gleitet zunächst rückwärts-auswärts, beispielsweise auf dem rechten Bein. Dann setzt er den linken Fuß in Vorwärtsrichtung um, wobei der Druck auf die Vorwärts-Auswärts-Kante verlagert wird. Beim Absprung holt der Läufer kräftig mit den Armen aus, bringt gleichzeitig das rechte Bein (Spielbein) mit Schwung angewinkelt und eng am Standbein vorbei. In der Luft vollzieht er eine Drehung um 540°, wobei die Beine eng aneinander gebracht werden, sodass das rechte Bein leicht angewinkelt auf dem linken Bein liegt (siehe Skizze). Die Landung des Sprunges erfolgt rechts rückwärts-auswärts.

Evolution des Sprunges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt die Daten der ersten Male, in denen der jeweilige Axel in einem Wettbewerb erfolgreich gestanden wurde.

Abkürzung Sprungart Eiskunstläufer Nation Jahr / Wettbewerb
1A Einfacher Axel (Herren) Axel Paulsen Norwegen Norwegen 1882 Wien
Einfacher Axel (Damen) Sonja Henie Norwegen Norwegen 1920er Jahre
2A Doppelter Axel (Herren) Richard Button Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Olympische Winterspiele 1948
Doppelter Axel (Damen) Carol Heiss Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1953
3A Dreifacher Axel (Herren) Vern Taylor Kanada Kanada Weltmeisterschaft 1978
Dreifacher Axel (Damen) Midori Ito Japan Japan 1988
4A Vierfacher Axel (Herren) Ilia Malinin Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2022 CS U.S. Classic[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Waltraud Witte: Eiskunstlauf-Basics. Meyer & Meyer Verlag, Aachen 2008 (Neuauflage), ISBN 3898993310.
  • Carole Shulman: The Complete Book of Figure Skating. Human Kinetics, Illinois 2002, ISBN 0736035486.
  • Ellyn Kestnbaum: Culture on Ice: Figure Skating & Cultural Meaning. Wesleyan University Press, Middletown 2003, ISBN 081956642X.
  • Lynn Kirby: A Perfect Landing (= Winning Edge Series, Band 1). Thomas Nelson Inc., Nashville 1998, ISBN 0849958350.
  • Kristi Yamaguchi, Christy Kjarsgaard-Ness, Jody Meacham: Figure skating for dummies. John Wiley & Sons, Foster City 1997, ISBN 0764550845.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Les Carpenter: U.S. figure skater Ilia Malinin lands first quad axel in competition In: Washington Post, 14. September 2022. Abgerufen am 15. September 2022 (amerikanisches Englisch).