Bach-Collegium Stuttgart
Das Bach-Collegium Stuttgart war ein Instrumentalensemble, das 1965 von dem Kirchenmusiker Helmuth Rilling gegründet wurde und als musikalischer Begleiter der 1954 von Rilling gegründeten Gächinger Kantorei Stuttgart auftrat. Die beiden Ensembles standen seit 1981 unter der Trägerschaft der ebenfalls von Rilling gegründeten Internationalen Bachakademie Stuttgart.
Unter Rillings Nachfolger Hans-Christoph Rademann wurde die Gächinger Kantorei Stuttgart reformiert und das Bach-Collegium Stuttgart durch ein neu gegründetes Barockorchester ersetzt. Nach Rademanns Verständnis sind der Chor und das Orchester ein einziges, zusammengehöriges Ensemble. Seit 2016 treten sie unter dem gemeinsamen Namen Gaechinger Cantorey auf.[1]
Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bach-Collegium war kein Berufsensemble, sondern fand sich projektbezogen zusammen. Die Musiker des Ensembles verfügten über reichhaltige Erfahrung, da sie zumeist als Solisten verschiedener Spitzenorchester tätig waren.[2] Vornehmlich bekannt war das Ensemble für seinen formalen Kenntnisschatz und seine stilistischen Fertigkeiten bei der Interpretation von Barockmusik.
Das Bach-Collegium arbeitete mit der ebenfalls in Stuttgart ansässigen Gächinger Kantorei Stuttgart zusammen. Die gemeinsamen Projekte bestanden in Konzerten, darunter auch Fernsehproduktionen, und Einspielungen insbesondere der Werke von Johann Sebastian Bach. Dabei entstand eine Gesamteinspielung von Bachs geistlichen Kantaten und Oratorien.
Beide Institutionen gingen auf In- und Auslandstourneen, so beispielsweise zu den Salzburger Festspielen, Festwochen in Wien und Berlin, Bachfesten in London, Prag, Luzern, Straßburg. Pädagogische und wissenschaftliche Arbeiten bestanden in der Aufstellung von Lehrprogrammen für die Internationale Bachakademie Stuttgart. Rilling nahm weltweit Lehraufträge in verschiedenen Bachakademien wahr.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bach-Händel-Schütz-Ehrung der DDR 1985: V. Internationales Bachfest in Verbindung mit dem 60. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft, Leipzig, 19. bis 27. März 1985.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bach-Collegium Stuttgart bachakademie.de[3]
- Exploring JS Bach Mass in B Minor Webseite des Oregon Bach Festival zu Bachs h-Moll-Messe, eingespielt von der Gächinger Kantorei Stuttgart und dem Bach-Collegium Stuttgart (1999)
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gaechinger Cantorey bachakademie.de. Am Ende des Textes werden die Gächinger Kantorei Stuttgart und das Bach-Collegium Stuttgart als gemeinsame Vorgänger der Gaechinger Cantorey genannt: unter „Ensemble-Geschichte“ und jeweils mit der Angabe „bis 2016“.
- ↑ Bach-Collegium Stuttgart auf klassik.com
- ↑ Hinweis: Der Text formuliert derzeit (abgerufen am 5. Dezember 2019) teilweise noch in der Gegenwartsform, als ob das Bach-Collegium Stuttgart noch heute bestünde, zum Beispiel bei „ist seit 1981“ und „ist heute“ (statt jeweils „war“). Der letzte Absatz macht jedoch deutlich, dass das Bach-Collegium Stuttgart durch ein neu gegründetes Instrumentalensemble ersetzt wurde und der Name „Bach-Collegium Stuttgart“ seit dem Musikfest 2016 nicht mehr verwendet wird. Entsprechend wird unter dem Menüpunkt „Ensembles“ das Bach-Collegium Stuttgart nicht mehr als Klangkörper der Internationalen Bachakademie Stuttgart aufgeführt, stattdessen nur die Gaechinger Cantorey und das JSB Ensemble – beide umfassen einen Chor und ein Orchester.