Bahnhof Werdau

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Werdau
Empfangsgebäude, Straßenseite
Empfangsgebäude, Straßenseite
Empfangsgebäude, Straßenseite
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung DWR[1]
IBNR 8010372[2]
Eröffnung 6. September 1845
Lage
Stadt/Gemeinde Werdau
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 43′ 32″ N, 12° 22′ 2″ OKoordinaten: 50° 43′ 32″ N, 12° 22′ 2″ O
Höhe (SO) 303,34 m
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Werdau
Bahnhöfe und Haltepunkte in Sachsen
i16i18

Der Bahnhof Werdau ist eine Betriebsstelle der Bahnstrecke Leipzig–Hof und der hier abzweigenden, seit 2000 stillgelegten Bahnstrecke Werdau–Mehltheuer auf dem Stadtgebiet von Werdau in Westsachsen.

Geschichte

Der Bahnhof wurde 1845 eröffnet. Über das Bogendreieck[3] südlich des Bahnhofes ging die Strecke nach Bayern in Richtung Reichenbach (Vogtland), Hof, München und Allgäu sowie Zwickau, Chemnitz und Dresden. Er ist einer der ersten Bahnhöfe Sachsens.

1876 wurde die abzweigende Bahnstrecke nach Wünschendorf eröffnet, auch Thüringer Waldbahn genannt. 1877 wurde dafür ein neues Bahnhofsgebäude errichtet, 1907 erhielt es einen Anbau. Er hat einen stuckverzierten Speisesaal, Eisenbahnerwohnungen, eine Gepäckstation und eine Bahnpoststation, außerdem gab es Wärterhäuschen.

Um 1900 wurde der Bahnhof umgebaut, die Strecke nach Wünschendorf wurde verlegt. Statt von Süden wurde sie von Norden in den Bahnhof eingeführt, außerdem wurde im Norden auch ein Überwerfungsbauwerk errichtet, wobei ein Gleis der Strecke nach Wünschendorf über die Strecke Plauen–Leipzig hinwegführte.

Werdau wurde Dreh- und Angelpunkt, ein wichtiges Zentrum mit Bahnbetriebswerk und Waggonbau. Ebenso gab es einen Lokschuppen. Werdau erblühte zu einer führenden Industriestadt.

1999 wurde der Personenverkehr nach Wünschendorf eingestellt. In der Folge wurde die Stilllegung betrieben. Das Überwerfungsbauwerk nördlich des Bahnhofes wurde entfernt, über die Umgehungsstraße wurde keine Brücke angelegt, so dass die Strecke heute zwischen Werdau West und Werdau unterbrochen ist.

1999 wurde ein elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen.

2017 soll der historische Bahnhof, bis 2003 teilsaniert, einem Haltepunkt mit ÖPNV-Nutzung weichen. Der Denkmalschutz des Bahnhofes wurde 2016 aufgehoben. Viele Bürger haben sich in einer Petition für den Erhalt des Bahnhofs eingesetzt. 2016 gründete sich der Bürgerverein Wir in Werdau Süd e.V., der sich für den Erhalt des Bahnhofes Werdau einsetzt.

Im Fahrplanjahr 2017 wird Werdau von den Linien S5 und S5X der S-Bahn Mitteldeutschland (Halle (Saale) Hbf–Zwickau (Sachs) Hbf) und der Linie R2 der Vogtlandbahn (Zwickau (Sachs) Hbf–Cheb) bedient. Die Züge der Linie R2 wechseln in Werdau ihre Fahrtrichtung.

Anlage

Die Gleiszugänge erfolgen durch die historische Bahnhofshalle. 2000 wurden die direkten Gleiszugänge zu Gleis 1, dem Waldbahnbahnsteig, entfernt und Werdaus Bahnhof mit Bahnsteigen (Gleis 1–4 mit dann nur noch vorhandenem Zugang durch die Bahnhofshalle) modern ausgebaut. Vor dem modernen Ausbau war der Direktzugang zu den Gleisen sowie zusätzlich durch die Bahnhofshalle möglich. Neue Türen, Fenster, Fußböden, Zwischendecken, ein behindertengerechtes WC, eine neue Heizungsanlage, neue Fahrkartenausgabe und Automaten sowie saniert ausgebaute Ladenfläche in der ehemaligen Gepäckaufbewahrung wurden bis zum Jahr 2000 geschaffen.

Bahnsteige (2016)

Anbindung

Werdau hat bereits direkte Bushalte vor dem historischen Bahnhofsgebäude. Täglich halten direkt am Fußweg vor dem Gebäude drei bis vier Busse hintereinander zum direkten Ausstieg vor der Bahnhofshallentür. Bushalte gibt es auch zum direkten Aussteigen vor dem ehemaligen Speisesaal. Ebenso sind direkt vor dem historischen Bahnhof mehrere große überdachte Bushaltebuchten sowie ein überdachter Taxistand.

Am Bahnhofsgebäude befinden sich etwa 50 Parkplätze. Westlich des Bahnhofes verläuft die nicht direkt zugängliche Staatsstraße 289.

Commons: Bahnhof Werdau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michael Dittrich: Abkürzungsverzeichnis. Abgerufen am 27. März 2017.
  2. Michael Dittrich: IBNR-Verzeichnis. Abgerufen am 27. März 2017.
  3. Zeichnungsunterlagen von 1870