Bahnstrecke Jaloula–Erbil
Bahnstrecke Jaloula–Erbil | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Poster aus den Tagen der Meterspurbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 318 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke (Bagdad–)Jaloula–Erbil war eine meterspurige Bahnstrecke im Irak, die Erbil und Kirkuk mit Bagdad verband.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke verlief in einem Abstand von etwa 60 km parallel östlich zur Bagdadbahn, aber am anderen, linken Ufer des Tigris.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde über eine Bahnstrecke nach Kirkuk diskutiert, sogar über den Bau einer Strecke Kirkuk–Bagdad–Haifa, jedoch wurden die Pläne nach Beginn des Nahostkonflikt nicht weiter angestrebt.
Im Ersten Weltkrieg rückten ab 1916 vom Persischen Golf nach Mesopotamien, das damals zum Osmanischen Reich gehörte, britische Streitkräfte ein. Sie brachten Feldbahnausrüstung ins Land, anfangs in einer Spurweite von 762 mm (2 ft 6 in), später aus Indien in Meterspur. Diese Feldbahnen wurden mit dem militärischen Fortgang des Krieges immer weiter nach Norden vorangetrieben und bildeten die Grundlage für das Eisenbahnnetz des Irak in Meterspur.
In den Jahren 1918 und 1919 eröffnete abschnittsweise die Bahnstrecke Bagdad–Quraitu, die in Meterspur von Bagdad nach Nordosten führte.[3]
Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erst nachdem sich die politische Situation konsolidierte, der Irak zum Britischen Mandat Mesopotamien geworden war, übergab im April 1920 die britische Militärverwaltung alle Eisenbahnen an die britische Zivilverwaltung, die sie als Staatsbahn unter der Bezeichnung Mesopotamian Railways betrieb. Die Mesopotamian Railways setzten den bereits begonnenen Bau einer Bahnstrecke Richtung Kirkuk fort. Die Strecke setzte am Bahnhof Jaloula Junction[Anm. 1] (Streckenkilometer 139,7) an der Bahnstrecke Bagdad–Quraitu an. Nachdem Kirkuk erreicht war, wurde – fast 25 Jahre später – die Strecke bis Erbil verlängert, außerdem von Kirkuk ein 12 km langer Anschluss zur Erdölraffinerie Baba Gurgur gebaut.
Eröffnungsdaten:
Abschnitt | Eröffnung |
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Jaloula Junction–Eskikifri–Kingirban | September 1919 |
Eskikifri–Tuz Khurmatu | April 1925 |
Tuz Khurmatu–Kirkuk | August 1925 |
Kirkuk–Baba Gurgur | Januar 1947 |
Kirkuk–Erbil | Juni 1949 |
Bis zur Stilllegung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Projekt, die Strecke nach Sulaimaniyya zu verlängern, wurde 1963 initiiert. Mit dem Regimewechsel 1968 wurde es aufgegeben.[4]
Am 7. November 1987 eröffnete die normalspurige Bahnstrecke Al-Haqlaniya–Kirkuk, die Kirkuk direkt mit der Bagdadbahn verband.[5] Damit war der schmalspurigen Eisenbahnverbindung Kirkuk–Jaloula–Bagdad die wirtschaftliche Grundlage entzogen. So wurde die Bahnstrecke Jaloula–Erbil zum 15. Mai 1988 stillgelegt.[6]
In der Folge wurden viele historische Bauwerke entlang der Trasse, einschließlich des großen Kopfbahnhofs in Erbil, der Kreuzung bei Baba-Kiwan, Brücken und verschiedene sekundäre Einrichtungen wie Hotels und Krankenhäuser, aufgegeben und abgerissen.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neil Robinson: World Rail Atlas. Bd. 8: The Middle East and Caucasus. World Rail Atlas Ltd. England 2006. ISBN 954-12-0128-8
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ In der deutschsprachiger Transkription: Dschalula.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Robinson, Tafel 27, 29.
- ↑ Robinson, Taf. 27, 29. Hier ist die Strecke unzutreffend als Bahn in Normalspur eingezeichnet.
- ↑ Robinson, S. 25f.
- ↑ a b M.D. Dilshad Omar Abdul Aziz: Tarich AlSekuk AlHadida fi Kerkuk wa Athra AlAqetesadi wa AlDschtemai. (Originaltitel: تاريخ السكك الحديد في كركوك وأثره االقتصادي واالجتماعي, deutsch: Geschichte der Eisenbahnen in Kirkuk und deren ökonomische und soziale Effekte). In: (مجلة علمية محكمة)مجلة الدراسات التاريخية و الحضارية. 9. Jahrgang, Nr. 30, Juli 2017, S. 38 (arabisch, iasj.net [abgerufen am 2. Januar 2024]).
- ↑ Robinson, S. 24.
- ↑ Robinson, S. 25.