„Banksy“ – Versionsunterschied

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== Schriften zum Werk ==
== Schriften zum Werk ==
Banksy gab Bücher im Eigenverlag heraus, die, versehen mit seinen Kommentaren, die Bilder seiner Arbeiten aus verschiedenen Ländern sowie einige seiner Gemälde enthalten. Sein erstes Buch, ''Banging your head against a brick wall'', erschien in Schwarzweiß, sein zweites Buch ''Existencilism'' in Farbe. 2004 folgte sein drittes Buch ''Cut it out''. Eine Zusammenfassung der drei Editionen erschien 2006 bei [[Random House]] unter dem Titel ''Wall and Piece''.<ref>''Banging Your Head Against a Brick Wall''. Weapons of Mass Distraction ISBN 0-9541704-0-7; ''Exitstencilism''. Weapons of Mass Distraction ISBN 0-9541704-1-5: ''Cut it out''. Weapons of Mass Distraction ISBN 0-9544960-0-0; ''Wall and Piece''. Random House ISBN 1-84413-786-4</ref>
Banksy gab Bücher im Eigenverlag heraus, die, versehen mit seinen Kommentaren, die Bilder seiner Arbeiten aus verschiedenen Ländern sowie einige seiner Gemälde enthalten. Sein erstes Buch, ''Banging your head against a brick wall'', erschien in Schwarzweiß, sein zweites Buch ''Existencilism'' in Farbe. 2004 folgte sein drittes Buch ''Cut it out''. Eine Zusammenfassung der drei Editionen erschien 2006 bei [[Random House]] unter dem Titel ''Wall and Piece''.<ref>''Banging Your Head Against a Brick Wall''. Weapons of Mass Distraction ISBN 0-9541704-0-7; ''Exitstencilism''. Weapons of Mass Distraction ISBN 0-9541704-1-5: ''Cut it out''. Weapons of Mass Distraction ISBN 0-9544960-0-0; ''Wall and Piece''. Random House ISBN 1-84413-786-4</ref>

== Identität ==
Es wird vermutet, dass Banksys wirklicher Name Rob, Robin oder Robert Banks lautet. Seine Bücher erschienen unter dem Namen „''Robin Banksy''“, auch wird er in einem frühen Interview aus dem Jahre 2000 als „Robin Banks“ angesprochen. Laut einer von ihm weder bestätigten noch dementierten Enthüllung der Boulevard-Zeitung ''[[Daily Mail]]'' ist Banksy der am 28. Juli 1973 in Bristol geborene Robin Gunningham, der aus einer ''Middleclass''-Familie kommt und eine Privatschule besuchte.<ref>Eine detaillierte Namensdiskussion mit Aufführung aller Originalquellen findet sich bei Ulrich Blanché: ''Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy. Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung''. S. 46</ref>

Der nachweislich existierende Gunningham ist seit etwa 2000 untergetaucht, hatte mit vielen Personen Kontakt, die Banksy kannten, und hat das Wort „Gun“ (Kanone, Pistole) im Namen, dessen lautmalerisches Äquivalent Banksy sein könnte. Laut Ulrich Blanché ist Banksy eine Kurzform von Robin Banks, das wie robbin' banks (Banken ausrauben) klingt.<ref>Ulrich Blanché: Konsumkunst. Kultur und Kommerz bei Banksy und Damien Hirst. Dies wird im Detail im Kapitel BANKSYS PSEUDONYM diskutiert.</ref> Eine bei Tristan Manco in „Stencil Graffiti“ erwähnte Fleischerausbildung Banksys wird von Banksy in „Existencilism“ und anderen frühen Interviews bestätigt. Steve Wright schreibt, dass Banksy seit etwa 1992 bis 1994 in Bristol Graffiti und [[Stencil]]s an Wände und Züge sprühte. Manco spricht dagegen von den späten 1980er Jahren („late 1980s“) als Beginn von Banksys Sprayerkarriere. Nicht vor 1997 wurde er Mitglied einer Sprüher-Crew, die sich zu diesem Zeitpunkt DryBreadZ (DBZ) nannte. Im Unterschied zu dem amerikanischen Durchschnittsprüher war er jedoch nicht 14 Jahre alt, sondern bereits fast Mitte 20.<ref>Ulrich Blanché: ''Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy: Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung'' S. 50f.</ref>


== Galerie ==
== Galerie ==

Version vom 7. Mai 2013, 11:45 Uhr

Banksy: Charles Manson als Anhalter nach „irgendwohin“ (2005); Archway, London

Banksy (* vermutlich 1974 in Bristol, Großbritannien) ist ein britischer Street Artist. Seine Schablonengraffiti wurden in Bristol und London bekannt. Er ist zudem weltweit in anderen Ländern aktiv geworden, unter anderem in Australien, Deutschland, Israel, Italien, Jamaika, Kuba, Mali, Mexiko, Japan, Palästina, Spanien, Österreich, Kanada und den USA.[1] Banksy bemüht sich, seinen Namen sowie seine Identität geheim zu halten.[2]

Werk

Banksy bedient sich der Taktiken der Kommunikationsguerilla, insbesondere was seine Inspirationsquellen betrifft (wie beispielsweise der des französischen Pochoir-Künstlers Blek le Rat) und der Adbusters, um eine alternative Sichtweise auf politische und wirtschaftliche Themen zu bieten. Er verändert und modifiziert dabei oftmals bekannte Motive und Bilder. Er nahm Auftragsarbeiten für wohltätige Zwecke an (beispielsweise für Greenpeace) und gestaltete eine Reihe von CD-Covern u. a. für das Label Wall of Sound sowie 2003 für die Band Blur.[3]

Neben seinen Schablonen-Graffiti hängt Banksy eigene Arbeiten auch ungefragt in Museen auf. Sowohl im Londoner Tate Modern, New Yorker Museum of Modern Art, Metropolitan Museum of Art, Brooklyn Museum, American Museum of Natural History als auch im Louvre hingen 2005 seine Arbeiten auf diese Weise. Im Mai 2005 wurde Banksys Version einer Höhlenmalerei, die einen jagenden Menschen mit Einkaufswagen zeigte, im British Museum gefunden.[4]

Ab 2000 wurden Banksys Werke in Ausstellungen gezeigt, obwohl er Galerien sowie den Kunstbetrieb im Allgemeinen ablehnt. So waren zum Beispiel in der „Turf War“-Ausstellung 2003 in einer Londoner Lagerhalle u. a. lebende, von ihm bemalte Tiere zu sehen. 2006 fand in Los Angeles die Banksy-Ausstellung „Barely Legal“ statt, wiederum in einer Lagerhalle, zu der 30.000 Besucher kamen.[5] Seine Ausstellung „Banksy vs. Bristol Museum“ zog 2009 in nur sechs Wochen 308.719 Besucher an. [6]

Im Jahr 2002 sprühte er erstmals in Deutschland, in Hamburg, sowohl im Stadtgebiet als auch im Rahmen der "Urban Discipline"-Ausstellung. 2003 kehrte er nach Deutschland zurück, um im Rahmen der Ausstellung "Backjumps Live Issues" sowohl legal als auch unautorisiert zu sprühen.[7] Sein legales Werk im Künstlerhaus Bethanien mit dem Titel "Every Picture Tells a Lie" zeigt Polizisten mit Flügel im Kampfanzug und Smiley-Gesichtern. Im Jahr 2011 wurde es unter verschiedenen Farbschichten gefunden.[8]

Im September 2006 bearbeitete er zusammen mit DJ Danger Mouse das Debütalbum Paris von Paris Hilton und verteilte 500 Kopien dieser Fälschung in diversen britischen Plattenläden. Danger Mouse veränderte die Musik mit Eigenkompositionen und Banksy veränderte das Artwork. U.a. zeigte er Hiltons Körper mit einem Hundekopf.[9] Die Stücke bestehen aus schlichten Rhythmen mit Ausrufen Hiltons („That's hot!“). Ebenfalls im September 2006 installierte Banksy die Skulptur eines Guantanamo-Häftlings im Disneyland Resort.[10]

Banksy's Werk "Sklavenarbeit" (2012), das einen Jungen zeigt, der an einer Nähmaschine mehrere Union Jacks zu einer Fahnen-Kette zusammen näht, war im Februar 2013 Gegenstand der Berichterstattungen. Es wurde von seinem ursprünglichen Platz, einer Poundland-Supermarktwand in Haringey entfernt und sollte in Miami versteigert werden. Einwohner Haringeys demonstrierten für eine Rückgabe des Werks. Die Auktion wurde abgesagt. In den Medien fand eine Diskussion über die Eigentumsrechte von Street Art statt.[11][12]

Schriften zum Werk

Banksy gab Bücher im Eigenverlag heraus, die, versehen mit seinen Kommentaren, die Bilder seiner Arbeiten aus verschiedenen Ländern sowie einige seiner Gemälde enthalten. Sein erstes Buch, Banging your head against a brick wall, erschien in Schwarzweiß, sein zweites Buch Existencilism in Farbe. 2004 folgte sein drittes Buch Cut it out. Eine Zusammenfassung der drei Editionen erschien 2006 bei Random House unter dem Titel Wall and Piece.[13]

Galerie

Film

Exit Through the Gift Shop von Banksy ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010, in dem es um den französischen Street-Art-Künstler und Filmemacher Thierry Guetta geht, der einen Dokumentarfilm über seinen Cousin „Invader“, einen Graffiti-Künstler, dreht und dadurch Banksy kennenlernt. Dieser überzeugt Guetta davon, selbst als Graffiti-Künstler zu agieren, und Banksy übernimmt fortan die Regie des Dokumentarfilms. Somit wechselt die Perspektive, und aus einem Film über einen Künstler wird eine Dokumentation über einen Regisseur, der zum Künstler wird.[14][15][16] Exit through the Gift Shop wurde auf dem Sundance Filmfestival 2010 und auf der Berlinale 2010 gezeigt und erhielt 2011 eine Oscar-Nominierung. Der Film wurde am 15. Januar 2013 vom Fernsehen des Bayerischen Rundfunks ausgestrahlt.[17]

Rezeption

2012 stellte der Fotograf Nick Stern acht der bekanntesten Motive Banksys mit Modellen nach.[18][19]

Literatur

  • Mirko Reisser, Gerrit Peters, Heiko Zahlmann (Hrsg.): Urban Discipline 2002: Graffiti-Art. 1. Auflage, getting-up, Hamburg (2002) ISBN 3-00-009421-0 (Ausstellungskatalog, online).
  • Julia Reinecke: Street-Art: Eine Subkultur zwischen Kunst und Kommerz. 1. Auflage, Transcript Verlag Bielefeld (2007) ISBN 3-89942-759-9.
  • Sven Nommensen, Iben From: Call it what you like!: Collection Rik Reinking. 1. Auflage, KunstCentret Silkeborg Bad, Dänemark (2008) ISBN 87-91252-23-7 (Ausstellungskatalog).
  • André Lindhorst, Rik Reinking: Fresh Air Smells Funny: an exhibition with selected urban artists. 1. Auflage, Kehrer Verlag Heidelberg (2009) ISBN 3939583944 (Ausstellungskatalog).
  • Ingo Clauß, Stephen Riolo, Sotirios Bahtsetzis: Urban Art: Werke aus der Sammlung Reinking. 1. Auflage, Cantz, Ostfildern (2009) ISBN 978-3775725033 (Ausstellungskatalog).
  • Magda Danysz, Mary-Noelle Dana: From Style Writing to Art: A Street Art Anthology. 1. Auflage, DRAGO, Rom, Italien (2010) ISBN 978-88-88493-52-7.
  • Ulrich Blanché: Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy. Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung. Tectum Verlag, Marburg (2010) ISBN 978-3828822832 (Werkanalyse und ausführliche Biografie).
  • Viola Rühse: Banksy’s quirky and overhyped take on the collection of Bristol City Museum and Art Gallery, in: ONCURATING.org, Themenheft 12: Reinterpreting Collections (PDF; 4,4 MB), 2011, S. 16-19.

Einzelnachweise

  1. Ulrich Blanché: Konsumkunst. Kultur und Kommerz bei Banksy und Damien Hirst. Siehe Kapitel BANKSYS KUNSTAKTIONEN UND REISEN
  2. Der Graffiti-Star der internationalen Kunstszene in FAZ vom 11. Juni 2012, Seite 16
  3. Ulrich Blanché: Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy: Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung S. 121.
  4. Ulrich Blanché: Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy: Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung S. 95.
  5. Ulrich Blanché: Something to s(pr)ay: Der Street Artivist Banksy: Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung S. 49.
  6. Ulrich Blanché: Konsumkunst. Kultur und Kommerz bei Banksy und Damien Hirst. Detaillierte Ausstellungsauflistung im Angang, S. 350.
  7. Ulrich Blanché: Konsumkunst. Kultur und Kommerz bei Banksy und Damien Hirst. Detaillierte Biografie mit allen Quellen im Anhang, S. 356f.
  8. Banksy, von fremder Farbe befreit. Spiegel Online, 12. September 2011, abgerufen am 2. Januar 2012.
  9. http://www.spin.com/articles/danger-mouse-banksy-burn-paris
  10. Artikel der BBC
  11. Banksys nähender Junge kommt nicht unter den Hammer. tagesschau.de, 24. Februar 2013, abgerufen am 24. Februar 2013.
  12. Banksy's 'Slave Labour' mural taken from wall and put on U.S. art auction website for £450,000. Daily Mail, 18. Februar 2013, abgerufen am 24. Februar 2013.
  13. Banging Your Head Against a Brick Wall. Weapons of Mass Distraction ISBN 0-9541704-0-7; Exitstencilism. Weapons of Mass Distraction ISBN 0-9541704-1-5: Cut it out. Weapons of Mass Distraction ISBN 0-9544960-0-0; Wall and Piece. Random House ISBN 1-84413-786-4
  14. „Shepard Fairey Delivers Banksy Movie Spoiler“, Animal New York, Bucky Turco, 22 Januar 2010 (englisch)
  15. „Banksy »Exit Through The Gift Shop« The Plot!“, 22. Januar 2010
  16. Offizielle Webseite des Films (englisch)
  17. Drehort ausgekochtes Künstlerhirn in FAZ vom 15. Januar 2013, Seite 31
  18. You are not Banksy – Fotografien von Nick Stern in i-ref magazine, 29. Mai 2012
  19. Nick Stern: You are not Banksy

Weblinks

Commons: Banksy – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Banksy – Zitate

Fotogalerien