Bartolomeo Colleoni (Schiff)

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Bartolomeo Colleoni
Bartolomeo Colleoni in Venedig
Bartolomeo Colleoni in Venedig
Schiffsdaten
Flagge Italien Italien
Schiffstyp Leichter Kreuzer
Klasse Alberto-di-Giussano-Klasse
Bauwerft Ansaldo, Genua
Kiellegung 21. Juni 1928
Stapellauf 21. Dezember 1930
Indienststellung 10. Februar 1932
Verbleib Am 19. Juli 1940 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 169,01 m (Lüa)
166,73 m (KWL)
Breite 15,5 m
Tiefgang (max.) 5,11 m
Verdrängung Standard: 5.069 tn.l./5.150 t
Einsatz: 6.844 tn.l./6.954 t
 
Besatzung 507 Mann
Maschinenanlage
Maschine 6 × Dampfkessel
2 × Getriebeturbinensatz
Maschinen­leistung 95.000 PS (69.872 kW)
Höchst­geschwindigkeit 37 kn (69 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
  • 8 × Sk 15,2 cm L/53
  • 6 × Sk 10 cm L/47
  • 8 × MK 3,7 cm L/54
  • 8 × MG 13,2 mm
  • 4 × Torpedorohr ⌀ 53,3 cm
Panzerung
  • Gürtel: 24 mm
  • Panzerdeck: 20 mm
  • Kommandostand: 40 mm
  • Türme: 23 mm
Sonstiges
Katapulte 1
Bordflugzeuge 2 × CANT 25

Die Bartolomeo Colleoni war ein Leichter Kreuzer der Alberto-di-Giussano-Klasse der Königlich Italienischen Marine. Sie wurde am 19. Juli 1940 während der Seeschlacht bei Kap Spada versenkt. Das Schiff wurde nach Bartolomeo Colleoni, einem italienischen Condottiere, benannt.

Die Bartolomeo Colleoni war 169,01 m lang, 15,5 m breit, hatte eine Standardverdrängung von 5150 t und einen maximalen Tiefgang von 5,11 m. Sie verfügte über sechs Dampfkessel und zwei Getriebeturbinensätze, welche zwei Schrauben antrieben. Mit 95.000 PS erreichte sie 37 kn.

Die Bewaffnung der Bartolomeo Colleoni bestand aus acht 15,2-cm Schnelladekanonen L/53[1] in vier Doppeltürmen und sechs 10-cm-Schnelladekanonen L/47[2] ebenfalls in Doppeltürmen. Zudem verfügte sie über acht 3,7-cm-L/54-Fla-Geschütze Modell 1932[3] und acht 13,2-mm-L/75,7-Flugabwehr-Maschinengewehre Modell 1931.[4] Des Weiteren verfügte sie über vier Torpedorohre mit 53,3 cm Durchmesser.[5]

Zugunsten einer höheren Geschwindigkeit wurde auf eine ausreichende Panzerung verzichtet. Die Bartolomeo Colleoni hatte lediglich eine Gürtelpanzerung von 24 mm und ein Panzerdeck von 20 mm Stärke. Zudem waren die Türme mit 23 mm Panzerung und der Kommandostand mit 40 mm geschützt.

Einsatzgeschichte

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Bis zum November 1938 diente die Bartolomeo Colleoni im Mittelmeer. Dann wurde sie in den Fernen Osten abkommandiert. Sie erreichte Shanghai am 23. Dezember 1938. Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, am 1. Oktober 1939, erhielt sie Order zur Heimkehr. Am 28. Oktober erreichte sie ihren Heimathafen in Italien. Dort bildete sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff, der Giovanni delle Bande Nere, die 2. Kreuzerdivision in der 2. Flottille. Sie führte Minenlegeaktionen in der Straße von Sizilien durch und diente als Eskortschiff bei Truppentransporten zwischen Neapel und Tripolis.

Am 17. Juli 1940 verließ die 2. Kreuzerdivision Tripolis mit dem Ziel Leros im Ägäischen Meer. Am 19. Juli 1940 wurden die beiden Schiffe von Flugzeugen der Royal Air Force aufgeklärt und ihr Standort gemeldet. Der australische Leichte Kreuzer Sydney und fünf britische Zerstörer stellten die beiden Schiffe vor Kap Spada. Der Sydney gelang es durch Artillerie die Bartolomeo Colleoni bewegungsunfähig zu schießen. Die Zerstörer Hyperion und Ilex versenkten das Schiff dann mit Torpedos.[6] 121 Mann der Besatzung kamen dabei ums Leben. Der Kommandant der Bartolomeo Colleoni, Kapitän Umberto Novaro wurde schwer verwundet von den Alliierten gerettet, verstarb aber an den Verletzungen vier Tage später in Alexandria.

  • Maurizio Brescia: Mussolini's Navy: A Reference Guide to the Regina Marina 1930–45. Naval Institute Press, Annapolis 2012, ISBN 978-1-59114-544-8. (englisch)
  • Roger Chesneau: Conway's All The World's Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, London 1980, ISBN 0-85177-146-7. (englisch)
  • Aldo Fraccaroli: Italian Warships of World War II. Hrsg. von Ian Allan, Shepperton 1968, ISBN 0-7110-0002-6. (englisch)
  • Michael J. Whitley: Cruisers of World War Two: An International Encyclopedia. Naval Institute Press, Annapolis 1995, ISBN 1-55750-141-6. (englisch)
  • Giorgio Giorgerini: La guerra italiana sul mare. La marina fra vittoria e sconfitta 1940–1943. Mondadori, 2002, ISBN 978-8-80450-150-3. (italienisch)
  • Jack Green, Alessandro Massignani: The Naval War in the Mediterranean, 1940–1943. Chatam Publishing, London 1998, ISBN 1-86176-057-4. (englisch)
Commons: Bartolomeo Colleoni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. 152 mm/53 (6") Model 1929 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  2. 100 mm/47 Model 1928 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  3. 37 mm/54 (1.5") Model 1932 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  4. 13.2 mm/75.7 (0.52") AA MG Model 1931 Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  5. Italienische Torpedos Beschreibung auf NavWeaps. Abgerufen am 8. November 2021. (englisch)
  6. vgl. Green u. Massignani S. 84f.