Basqlābiǧ

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Basqlābiǧ (slawisch möglicherweise Vaclavić; um 929) war der erste bekannte Fürst des slawischen Stamms der Heveller. Er wurde vom arabischen Gelehrten al-Masʿūdī erwähnt.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name ist nur in der arabischen Schreibweise überliefert. Möglich wäre eine slawische Originalform Vaclavić oder ähnlich. Andere Transkriptionen der arabischen Schreibform sind Basqlabić oder Baçlabić.

Historischer Kontext[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Al Masʿūdī erwähnte Basqlābiǧ als Fürsten der Stodoranen (Uṣṭutrāna)[1] neben Vaničslaf (Wenzel von Böhmen) und Girana der Namdschin (Heinrich I. der Deutschen?), also für die Zeit zwischen 921 und 929. Er könnte somit während der deutschen Eroberung der Brandenburg im Winter 928/29 dort Fürst gewesen sein. Andere zeitgenössische Autoren wie Widukind von Corvey nennen seinen Namen nicht. Sein weiteres Schicksal ist unklar.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basqlābiǧ könnte der Bruder (oder Vater?) von Drahomira gewesen sein, der stodoranischen Fürstentochter, die den böhmischen Herzog Vratislav I. heiratete und Mutter von König Wenzel war. Tugumir war möglicherweise ein Sohn von ihm, er wurde als Sohn des Hevellerfürsten bezeichnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Ludat: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa. Köln 1971, ISBN 3-412-07271-0, S. 13.
  • P. B. Golden, u. a.: al-Sakaliba (Memento vom 17. August 2005 im Internet Archive). In: Encyclopaedia of Islam. New Edition, Bd. 8, Leiden 1995, S. 872–881, hier S. 878.
  • Josef Marquart: Osteuropäische und ostasiatische Streifzüge: ethnologische und historisch-topographische Studien zur Geschichte des 9. und 10. Jahrhunderts (ca. 840–940). Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, T. Weicher, Leipzig 1903. S. 103–105.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Buch der Goldwiesen und Edelsteingruben, Kapitel 34: “Auf dieses Volk folgen unter den Völkerschaften der Slawen die Stodoranen und ihr König zu dieser Zeit heißt Basq.lābiǧ”, zit. nach Ludat, S. 13