Batahaliye

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Batahaliye auf der Stele des Harsijotef. Sie erscheint ganz links, hinter dem Herrscher

Batahaliye war eine nubische Königin. Sie trug die Titel Königsgemahlin, Schwester des Königs und Große Königsgemahlin.

Batahaliye war die Gemahlin des nubischen Königs Harsijotef (zirka 1. Drittel des 4. vorchristlichen Jahrhunderts). Sie wurde in der Pyramide Nu 44 in Nuri begraben und erscheint auf der großen historischen Stele ihres Gemahls. In der Pyramide fand sich ihre Grabstele, die mit ägyptischen Hieroglyphen beschrieben ist. Die Stele befindet sich heute im Museum of Fine Arts in Boston.[1] Sie ist aus Granit gearbeitet und etwa 64 cm hoch. Im oberen Feld sieht man auf der rechten Seite die Königin. In der Mitte thront Osiris, hinter ihm steht Isis. Unterhalb dieser Szene findet sich eine längere Inschrift. Diese Inschrift ist stellenweise kaum verständlich und zeigt, dass zu dieser Zeit die Kenntnisse der ägyptischen Sprache langsam verloren gingen. Die Stele ihres Gemahls Harsijotef[2] ist dagegen viel besser gearbeitet und deutet an, dass beide Stelen in verschiedenen Werkstätten hergestellt wurden.

Ihre Grabanlage unter der Pyramide war bereits stark ausgeraubt, als die Ausgräber sie entdeckten. Sie enthielt lediglich noch etwas Keramik, einige Steingefäße und diverse Amulette.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dows Dunham: The Royal Cemeteries of Kush. Band II: Nuri. Museum of Fine Arts, Boston (MA) 1955 (Digitalisat).
  • Angelika Lohwasser: Die königlichen Frauen im antiken Reich von Kusch: 25. Dynastie bis zur Zeit des Nastasen (= Meroitica: Schriften zur altsudanesischen Geschichte und Archäologie. Band 19). Harrassowitz, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04407-1, S. 150–151.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Museum of Fine Arts, Inventarnummer. 21.3231. Ronald J. Leprohon: Stelae II. The New Kingdom to the Coptic Period (= Corpus antiquitatum Aegyptiacarum, Museum of Fine Arts Boston Fascicle 3). von Zabern, Mainz am Rhein 1991, ISBN 3-8053-0996-1, S. 123–126 (Eintrag in der Museumsdatenbank).
  2. Heute Ägyptisches Museum Kairo, Inventarnummer JE 48864; Nicolas-Christophe Grimal: Quatre stèles napatéennes au Musée du Caire: JE 48863-48866: textes et indices (= Etudes sur la propagande royale égyptienne. Band 2/ Mémoires publiés par les membres de l'Institut français d'archéologie orientale du Caire. Band 106/ Publications de l'Institut français d'archéologie orientale du Caire. Band 561). Institut français dʼarchéologie orientale, Paris 1981, S. 40–61, Tafel X–XXV.