„Beitragsbemessungsgrenze“ – Versionsunterschied

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== Versicherungsarten ==
== Versicherungsarten ==
Peter Schröder frisst die Hosen von alten Männern
=== Gesetzliche Rentenversicherung ===
In der [[Gesetzliche Rentenversicherung (Deutschland)|gesetzlichen Rentenversicherung]] gibt es unterschiedliche Beitragsbemessungsgrenzen für die allgemeine und die knappschaftliche Rentenversicherung. Die frühere Unterscheidung zwischen Arbeiterrenten- und Angestelltenversicherung ist dagegen weggefallen.

Für das [[Beitrittsgebiet]] gilt eine besondere Beitragsbemessungsgrenze, {{§|228a|sgb_6|juris}} Abs.1 S.1 Nr.2 in Verbindung mit Tabelle in Anlage 2a SGB VI.

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| 2006 ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| 5.250 EUR ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| {{0}}63.000 EUR ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| 6.450 EUR ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| 77.400 EUR
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| 2009 || 5.400 EUR || 4.550 EUR || {{0}}64.800 EUR || {{0}}54.600 EUR || 6.650 EUR || 5.600 EUR || 79.800 EUR || 67.200 EUR
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| 2010 ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| 5.500 EUR || 4.650 EUR ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| {{0}}66.000 EUR || {{0}}55.800 EUR || 6.800 EUR || 5.700 EUR || 81.600 EUR || 68.400 EUR
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| 2011 ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| 4.800 EUR ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| {{0}}57.600 EUR || 6.750 EUR ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| 5.900 EUR || 81.000 EUR ||rowspan=2 style="vertical-align:text-top;"| 70.800 EUR
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| 2012<ref>laut [http://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Pressemitteilungen/rechhengroessen-sozialversicherung-2012.html Kabinettsbeschluss vom 5. Oktober 2011], bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates</ref> || 5.600 EUR || {{0}} 67.200 EUR || 6.900 EUR || 82.800 EUR
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=== Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung ===
=== Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung ===

Version vom 17. November 2011, 14:08 Uhr

Die Beitragsbemessungsgrenze ist der Betrag, bis zu dem in Deutschland Beiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung höchstens erhoben werden. Der Teil des Bruttoeinkommens, der die Beitragsbemessungsgrenze übersteigt, bleibt für die Beitragsbemessung außer Betracht. Das heißt, dass für Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze lediglich der Beitrag fällig wird, der für Einkommen in Höhe des Grenzwerts anfällt.

Die Beitragsbemessungsgrenze ist nicht zu verwechseln mit der Versicherungspflichtgrenze, ab der seit 2003 die Versicherungspflicht zur gesetzlichen Krankenversicherung entfällt. Bis 2002 waren die Werte von Beitragsbemessungsgrenze und Versicherungspflichtgrenze gleich.

In der österreichischen Sozialversicherung hat die Höchstbeitragsgrundlage eine entsprechende Funktion.

Allgemeines

Der Beitrag zur gesetzlichen Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung wird jeweils in einen Prozentsatz vom sozialversicherungspflichtigen Bruttolohn bemessen. Übersteigt der Bruttolohn die Beitragsbemessungsgrenze, wird der Versicherungsbeitrag höchstens von der Beitragsbemessungsgrenze erhoben. Der Teil des Einkommens, der die Beitragsbemessungsgrenze übersteigt, bleibt unberücksichtigt. Ab dem Erreichen der Beitragsbemessungsgrenze bleiben die absoluten Beiträge zur jeweiligen Versicherung konstant, während der prozentuale Anteil am Bruttoeinkommen sinkt.

Die Beitragsbemessungsgrenzen werden jährlich von der Bundesregierung angepasst. Sie werden nach dem Verhältnis angepasst, in dem das durchschnittliche Bruttoeinkommen aus abhängiger Beschäftigung (§ 68 Abs.2 S.1 und Anlage 1 SGB VI) im vergangenen Kalenderjahr zur entsprechenden statistischen Kennzahl aus dem vorvergangenen Kalenderjahr steht. Mit dem Beitragssatzsicherungsgesetz vom 23. Dezember 2002 wurde die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche RV einmalig für das Jahr 2003 stärker angehoben.

Versicherungsarten

Peter Schröder frisst die Hosen von alten Männern

Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung

In der gesetzlichen Krankenversicherung war die Höhe der Beitragsbemessungsgrenze lange Zeit identisch mit der Versicherungspflichtgrenze (auch Jahresarbeitsentgeltgrenze genannt), die das maximale Arbeitsentgelt festlegt, bis zu dem ein Arbeitnehmer verpflichtet ist, sich gesetzlich zu versichern.

Mit Hinweis auf angebliche[1] Finanzierungsprobleme des gesetzlichen Krankenversicherungssystems nahm die Bundesregierung mit Wirkung ab 2003 erstmals eine Auftrennung der beiden Grenzbeträge vor, wobei die Versicherungspflichtgrenze höher liegt als die Beitragsbemessungsgrenze. Auf diese Weise wurde erreicht, dass der Kreis der gesetzlich Versicherten vergrößert und dadurch die Finanzierungsbasis des sozialen Krankenversicherungssystems zu Lasten der Möglichkeit einer privaten Versicherung verbreitert wurde.

Eine Tabelle zur Entwicklung der Versicherungspflichtgrenze findet sich hier. Die folgende Tabelle listet den zeitlichen Verlauf der Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken- und Pflegeversicherung:

Jahr monatlich jährlich prozentuale
Veränderung
ggü. Vorjahr
1990 4.725,00 DM 56.700 DM -
1991 4.875,00 DM 58.500 DM 3,17
1992 5.100,00 DM 61.200 DM 4,62
1993 5.400,00 DM 64.800 DM 5,88
1994 5.700,00 DM 68.400 DM 5,56
1995 5.850,00 DM 70.200 DM 2,63
1996 6.000,00 DM 72.000 DM 2,56
1997 6.150,00 DM 73.800 DM 2,50
1998 6.300,00 DM 75.600 DM 2,44
1999 6.375,00 DM 76.500 DM 1,19
2000 6.450,00 DM 77.400 DM 1,18
2001 6.525,00 DM 78.300 DM 1,16
2002 3.375,00 EUR 40.500 EUR 1,38
2003 3.450,00 EUR 41.400 EUR 2,22
2004 3.487,50 EUR 41.850 EUR 1,07
2005 3.525,00 EUR 42.300 EUR 1,09
2006 3.562,50 EUR 42.750 EUR 1,05
2007 3.562,50 EUR 42.750 EUR 0
2008 3.600,00 EUR 43.200 EUR 1,07
2009 3.675,00 EUR 44.100 EUR 2,08
2010 3.750,00 EUR 45.000 EUR 2,04
2011 3.712,50 EUR 44.550 EUR - 1,0
2012 3.825,00 EUR 45.900 EUR 2,94

Gesetzliche Arbeitslosenversicherung

Die Beitragsbemessungsgrenzen in der Arbeitslosenversicherung entsprechen denen der allgemeinen Rentenversicherung (§ 341 Abs. 4 SGB III).

Hintergrund

Das deutsche Sozialversicherungssystem war ursprünglich als Leistung der Arbeitgeber (die 50 Prozent der Beiträge trugen) für die Arbeitnehmer konzipiert. Eine Umverteilung zwischen gering und besser verdienenden Arbeitnehmern war nicht geplant, weshalb die Höhe der eingezahlten Beiträge auch die Höhe der ausgezahlten Leistung bestimmt. Dies galt ursprünglich auch für die Krankenkassen, deren Ausgaben ursprünglich zu fast 95 Prozent für die Auszahlung des (vom Einzahlungsbetrag abhängigen) Krankengeldes aufgewandt wurden. Bei Personen mit einem Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze wurde unterstellt, dass diese keinen oder zumindest keinen über diesen Beitrag hinausgehenden Schutz durch die Sozialkassen benötigen.

Bei den Krankenversicherungen wird kritisiert, dass bei fast gleichen Leistungen vom Arbeitseinkommen abhängige Beiträge erhoben werden (Ausnahme: Krankengeld). Daher wird teilweise für durchschnittsrisikoäquivalente Beiträge (Pauschalen) plädiert.

Die Beitragsbemessungsgrenze bewirkt eine unterschiedliche finanzielle Belastung von Familien je nach Aufteilung der Erwerbsarbeit: So zahlen Ehepartner bei gleichem Familieneinkommen, sofern es über der Bemessungsgrenze liegt, in Ein- und in Zweiverdienerehen unterschiedlich hohe Beiträge, da die insgesamt fälligen Beiträge von der Verteilung des Einkommens auf die Ehepartner abhängen.[2]

Steuerliche Auswirkungen

Seit 2004 ist die steuerliche Vorsorgepauschale u.a. auch wieder von der Höhe der Beitragsbemessungsgrenze abhängig.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Beitragsbemessungsgrenze – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. "Der Zusatzbeitrag der Krankenkassen ist der Einstieg in die Kopfpauschale" Telepolis vom 7. April 2011; Matthias Becker, Interview mit Hartmut Reiners
  2. Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft (HdWW), Band 3, Willi Albers (Hrsg.), 1981, ISBN 3-525-10258-5, S. 331