Benutzer:Aemijork/Rosa Rücker

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Rosa Rücker (*1981 Freiburg im Breisgau) ist eine deutsche Künstlerin und Bildhauerin.[1]

Performance lebt und arbeitet in Berlin.

2001-’09 Studium und Aufbaustudium der Freien Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.

2014 Residency in Moskau (Fabrika). 2011 Shiryaevo-Biennale, Russland. 2007 Aufenthalt in San Francisco (Institute for Social Research). 2006 Reisen nach Sibirien (DAAD) und New York. 2003 Werkstattstipendium der Kunststiftung Erich Hauser.

Schülerin von Christian Jankowski

https://werkstadt.berlin/rosa-ruecker

Der Begriff „Bildorganismen“ leitet sich ab von meiner durch Gentechnik inspirierten Praxis, analytisch mit Bildern zu arbeiten. Ich bezeichne damit eine seit 2010 immer weiter wachsende, interdisziplinäre Collage aus Objekten, Zeichnungen und Gedanken, bei der in Analogie zu wissenschaftlicher Methodik Ergebnisse konkret aufeinander aufbauen. Das gedanklich-visuelle Wissensgebilde ist unterteilt in Bereiche mit unterschiedlichen, auseinander hervorgehenden Fragestellungen. Bilder fungieren hier stets als Modelle: es sind Objekte, die ich auf mehreren Ebenen parallel denke und bearbeite. Dabei unterscheide ich ihr „Inneres“, die Einheiten, aus denen sie zusammengesetzt sind, und ihr „Äußeres“, das Bild als Ganzes. Indem hintergründige Einheiten das Aussehen eines Bildes in seiner Gesamterscheinung definieren, lässt sich das Konzept eines Bildes analog zum Konzept eines Genoms denken: im Genom, so der Grundgedanke, sind die Informationen über einen Körper gespeichert und bestimmen seine Ausformung. Ich denke hier die Ebenen von Genom und Einheiten bzw. Körper und Bild zusammen und finde in dieser „Doppelbelichtung“ meine Ideen und Schlussfolgerungen für die nächsten Schritte.

Die leitende Fragestellung in „Wurmbibliothek“ ist, wie sich durch Veränderung einer Einheit im Bild der gesamte Bildkörper so verändern lässt, dass eine bestimmte Eigenschaft in den Vordergrund rückt. Aus diesen Eigenschaften soll eine Datenbank so gestaltet werden, dass sich daraus neue Einsatzmöglichkeiten ergeben. Es geht darum, die Bild - Genom - Analogie so zu durchdringen, dass die Struktur des realen, biologische Projekts "library of worms" in den Bildzusammenhängen ausgedrückt werden kann. Mit "Wurmbibliothek" findet dazu die Entwicklung der Bezugsysteme für das gesamte Projekt "Bildorganismen" statt: Verhältnisse von Bildmotiv und Datenmasse, von zufälligen Ergebnissen und Analysemöglichkeiten im Bild, Dynamik von Reproduktion... Es ist sozusagen die Grundlagenforschung und beinhaltet daher Irrwege genauso wie tatsächlich weiterführende Ergebnisse.

„Farbwurmpopulation“ ist eine Serie von Collagen, die Material zusammenführt und aus den bisherigen Ergebnissen Wurmkörper konstruiert. Zur kontrollierten Konstruiertheit kommt hier die prozessbedingte Ungenauigkeit und integriert das Konzept der Epigenetik in die Analogie: Bei der Verwirklichung des Codes wirken Umwelteinflüsse auf die individuelle Ausformung ein.

Mit „Wurm 83“ ist dann ein Bildkörper generiert worden, der auch aus klar definierten Einheiten besteht, die aber nicht länger rechtwinklig oder quadratisch sind, sondern Formen haben, die dem natürlichen Aussehen von Wurmoberflächen entsprechen. Der existentielle Prozess von Wahrnehmung bei der Umsetzung generierte neuartige Fragestellungen und löste verschiedene Bearbeitungslinien aus:

„Innere Welt Wurm“ begreift den visuellen Charakter der entstandenen Formen als neue Fragestellung und rückt ihre unmittelbare Erscheinung in den Vordergrund. In „Wurm - Foto - Ich“ nehme ich diese Fragestellung auf und versuche die Faktoren, die das Aussehen des Bildes (Wurm 83) bestimmt haben bis in die Tiefe der Physik zu begreifen. „Population 83“ experimentiert mit dem "Code der Wurmform" und generiert experimentelle Versionen des Bildkörpers „Wurm 83“. „Kern der Farben“ und "Die Farben eines Regenwurms im Verhältnis zum Mensch" dringen darüber hinaus in die mathematische Beschaffenheit der Farbmischungen ein und machen spezifische Eigenschaften sichtbar. (In Arbeit.)

Das ganze Projekt geht zurück auf ein Gespräch mit der Molekularbiologin Eva Zeiser in 2010, die zum damaligen Zeitpunkt an der Universität Cambridge mit dem Modellorganismus C. elegans arbeitete und mir dessen biologische Besonderheiten und ihre eigene Faszination gegenüber der Vorgänge in ihrer Arbeit schilderte. Mit der mos1-Methode waren damals Mengen von C-elegans Würmern mit bestimmten, generationsstabilen Markierungen in ihrem genetischen Code versehen worden. In unendlicher Kleinarbeit war dann eine allseits verfügbare Datenbank erstellt worden - in Form von tiefgekühlt gelagerten, durch die Markierung in ihrem Genom unterschiedenen Wurmstämmen. Diese Datenbank steht bzw. stand Forschern als vordefiniertes Material für Experimente zur Verfügung. (Referenz zu mos1 beispielsweise unter www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3275553/)

2019 INNENARCHITEKTUREN - Rosa Rücker & David Semper Gästezimmer e.V. zu Gast in der HUMBase, Stuttgart Innere Welt Wurm (E) WerkStadt, Berlin Bildorganismen (E) Präsentation, Helga Maria Klosterfelde Edition, Berlin 2018 Bildorganismen Vortrag, National Center of Contemporary Art, Minsk, Weißrussland 2017 Generelle Phänomene Veranstaltungsreihe mit Präsentationen aus Kunst und Wissenschaft, mit Christoph Medicus, Betakontext, Berlin Näherungen Linienscharen Re-Formation Art Figura, Schwarzenberg ongoing Kunstverein Neukölln, Berlin Wurm - Foto - Ich Vortrag, Kunstverein Neukölln, Berlin 2016 Meine Innere Welt von Wurm Nr. 83 Vortrag, Inernational Panorama Conference, Szeged, Ungarn ich war hier Alte Schule, Baruth Philosophie des BewusstseinsSeminar entlang von 15 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Wintersemester 07/08 aufgezeichneten Vorlesungen von Prof. Metzinger; mit Henning Reimann und Menschenformen e.V. 2015 Blue Monday Loris, Berlin ongoing Kreuzberg Pavillon, Berlin ongoing Uqbar, Berlin 2014 Evans, Kiessling, Loytved, Pattison, Pischel, Rücker, Helga Maria Klosterfelde Edition, Berlin 2014 Open House – Finalisten für das Schmidt-Rottluff-Stipendium Uferhallen, Berlin 2014 Vstretsha Projekt Fabrika, Moskau 2013 Trial & Error, Shedhalle Tübingen e.V. 2013 Skulptur ist, wenn... Kunsthalle Göppingen Kunstverein Wilhelmshöhe, Ettlingen Handlungsbeobachtung - feste Größen, unklare Masse (E) Oberwelt e.V., Stuttgart 2012 Neue Klasse Wiensowski & Harbord, Berlin 2011 VII.Shirjaevo Biennale «Stranger between Europe and Asia» Shirjaevo, Russland 2011 Fata Morgana «Wissen - Denkelemente erzeugen - Nichts» Wanderausstellung, Berlin 2011 Carte Blanche Künstlerbund Baden Württemberg, Offenburg 2009 the invisible artshow Backnang 2008 The Institute for Social Research and the Discovery of Artgod 2008 Württemberger Kunstverein, Stuttgart 2008 Richmond Art Center, Richmond, USA 2007 3. Nachtschicht lange Nacht der Museen, Stuttgart Temporäre Lebensform Zelt Stihlgalerie, Waiblingen

2006 DAAD Auslandstipendium, Sibirien

2006 Zeit x Raum (E) Kunstbetrieb, Karlsruhe Glatzmaier und Kollegen Villa Merkel Bahnwärterhaus, Esslingen am Neckar Vier im Kreis Künstlerbund Baden Württemberg, Rottweil Coming out of the Maultasche Maccarone Inc., New York, USA 2005 Promenadenmischung Kunstverein Wilhelmshöhe, Ettlingen 2004 täglich frisch Oberwelt e.V., Stuttgart täglich frisch Poly Produzentengalerie, Karlsruhe

2003 Werkstattpreis, Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil

1981 geboren in Freiburg i. Br. 2000 Abitur 2001-07 Studium der Bildhauerei Staatl. Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Prof. Werner Pokorny, Alexandra Ranner, Prof. Udo Koch 2007-09 Aufbaustudium Christian Jankowski

https://werkstadt.berlin/rosa-ruecker

Ausstellungen (Auswahl)

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  • 2014 Ausstellung der Finalisten für das Schmidt-Rottluff-Stipendium.
  • 2013 Skulptur ist, wenn…, Kunsthalle Göppingen/Kunstverein Ettlingen,
  • 2013 Trial & Error, Shedhalle/Tübingen,
  • 2013 Handlungsbeobachtung – feste Größen, unklare Masse, Oberwelt e.V./Stuttgart.

Skulptur ist, wenn- : Rosa Rücker Von:Werner Meyer, Werner Pokorny 2013 Verlag:Kunsthalle ; Kunstverein Wilhelmshöhe, Göppingen, Ettlingen, ISBN 9783927791794

Einzelnachweise

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  1. https://d-nb.info/gnd/1012790851