Benutzer:Ai24/Hauptstadtinzenierung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Rahmenthema: Die Inszenierbarkeit der Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gastdozentin: Gabriele Brandstetter

Thema des 1. Tages: Inzenierung und Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe 1b Inzenierte Hauptstadt

Mit unseren beiden Arbeitstexten wollen wir vor allem am Zusammenhang zweier Begriffe, nämlich von Gedächtnisort und Inszenierung, arbeiten. Fischer-Lichte hat in unserem Orientierungstext zum Rahmenthema den Begriff der Inszenierung mit dem des Ereignisses in Zusammenhang gebracht. Die Inszenierung entwerfe demnach, anders als die Aufführung, performativ „eine Situation [...], in der sich etwas ereignen kann“ (S. 328). Dies bedeutet aber auch, dass sie „die Frei- und Spielräume schafft, in denen sich Unvorhergesehenes und Unvorhersagbares ereignen kann“ (S. 329). Sie schafft also einen Rahmen, der zwar einen bestimmten Zweck verfolgt, aber in diesem Rahmen ist immer das, was intendiert wird, ein unberechenbares Ereignis. Mithin ist es möglich, zu einem (gegebenenfalls unerwünschten) Ergebnis zu kommen. Ausgehend von dieser Begriffsbestimmung möchte ich fragen, welchen Beitrag der Begriff der Inszenierung dazu leisten kann, den Prozess und die Modalität der Diskursivierung eines Gedächtnisorts zu verfolgen und zu analysieren. Zu diesem Zweck möchte ich folgende Diskussionspunkte vorschlagen:

(1) „Palast der Republik“ in der DDR: Mit welcher Bedeutung wurden in der DDR-Zeit das Berliner Stadtschloss, dann der „Palast der Republik“ beladen? Was wurde mit der Errichtung des „Palasts der Republik“ proklamiert und zugleich negiert? Mit welchen Mitteln wurde er als politisch und gesellschaftlich zentraler Ort der DDR inszeniert? (2) „Palast der Republik“ nach der „Wiedervereinigung“: Wie wurde nach der „Wiedervereinigung“ über den „Palast der Republik“ in der Öffentlichkeit diskutiert? Welche Bedeutungen wurden dann dem „Palast der Republik“ und dem Stadtschloss verliehen? Welche Inszenierungsstrategie wurde angewandt, um den „Palast der Republik“ zugunsten der Neuerrichtung des Stadtschlosses zu „demontieren“? Gibt es auch eine (oder mehrere) Gegenstrategie(n)? (3) „Palast der Republik“ und „deutsche Geschichte“: Wie verhält sich der „Palast der Republik“ als ein deutscher Gedächtnisort zur nationalen Geschichtsschreibung? Verschwindet der „Palast der Republik“ nach der „Demontage“ als Gedächtnisort?