Benutzer:Aim6/Spielwiese

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Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Getreideanbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abhängig von Klima und Erde wurden zur Zeit der Han-Dynastie alle möglichen Getreidearten angepflanzt.

Im Süden, unterhalb des Jangtse Tals, stand viel Wasser zur Verfügung, dort galt Reis als Grundnahrungsmittel. Im Norden hingegen wurden hauptsächlich Weizen und Hirse kultiviert und im äußersten Nordwesten Chinas war es Gerste.[1]

Landwirtschaftliche Veränderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Zeit der Han-Dynastie gab es Maßnahmen um Vereinheitlichung und die Erschließung eines zenteralisierten Reiches zu fördern. Zu den wichtigstens Veränderungen zählten zwei revolutionäre Innovationen im Landwirtschaftssektor.[2]

Während zuvor Werkzeuge aus Stein oder Holz verwendet und Vieh lediglich zum Transport genutzt wurde, wurden fortan Werkzeuge und Geräte aus Eisen eingeführt. Vieh wurde zum effektiven Anbau mit dem Pflug gebraucht, dies erlaubte Bauern in kurzer Zeit viel mehr und viel tiefer anzubauen, sodass Saat geschützt wurde und eine bessere Ernte erzielt werden konnte.[2]

Gesetze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statuten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man folgte in dieser Zeit dem Motto, dass Agrarkultur die Basis der Welt formte.[3]

Dem Argaranbau wurde besondere Bedeutung durch verschiedene Gesetze zuteil, die die Bereiche „Landwirtschaft“, „Getreidespeicher“ und „Ställe und Parks“ regelten.[3] In diesen Gesetzen wurde das Wetter und dessen Auswirkungen auf Pflanzen und Ernte beschrieben. Vorschriften bestimmten spezielle Zeitabschnitte in denen gewisse Arbeiten verrichtet werden mussten. Beispielsweise war es verboten, außerhalb einer bestimmten Saison Holz zu hacken. Weitere Bestimmungen beinhalteten das Füttern und Versorgen von Vieh, sowie wann es erlaubt war, Unkraut oder ungewollte Pflanzen vom Feld zu entfernen.[3]

Kontrolle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Kontrolle wurden Landkreise in Gemeinden (xiang) unterteilt, diese wiederum in Kommunen (ting) und diese in kleine Dörfer (li). In jeder dieser Instanzen wurde lokal ein offizielles Oberhaupt bestimmt, das niederste Amt war somit das Dorfoberhaupt (likui).[4] Wurde den Statuten nicht gefolgt, so wurde bei schlechten Resultaten der Bauern, das Dorfoberhaupt oder der Zuständige bestraft, beispielsweise durch 30 Fußschläge.[4]

Aufgabe und Leben der Bauern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab verschiedene Arten von Bauern, zum einen die, die Land besaßen und zum anderen diejenigen, denen der Staat Land zuwies. Letztere fungierten als Pächter und im Gegenzug zur Abgabe von bis zu zwei Dritteln ihrer Ernte, durften sie das bereitgestellte Land, Ochsen und Werkzeug nutzen.[4] Die Bauern hat Abgaben in Form der Ernte zu leisten.[1] Das Bauernleben war geprägt durch Eintönigkeit, harte Arbeit und ständige Wiederholung.[1] 1 S.167

Aus einem Bericht des Regierungsbeamten Chao Cuo (晁錯) wird deutlich, wie schwer das Leben der Farmarbeiter wirklich war. Er beschreibt, dass in einer Bauernfamilie mit 5 Mitgliedern, in der mindestens 2 Arbeitsdienst leisten müssen, höchstens 100 mou (11,3 Hektar) kultiviert werden konnten. Daraus konnten sie maximal eine Ernte von 100 shih (ca. 2000 Liter) beziehen. Mit dieser Ernte schafften sie es gerade zu überleben, allerdings mussten meist unerwartet zusätzliche Steuern bezahlt werden. In dieser Zeit kam es oft vor, dass Bauernfamilien ihre Habseligkeiten verkaufen oder einen Kredit aufnehmen mussten. Um diesen zurückzuzahlen, mussten anschließend teilweise Felder, oder Kinder und Enkel als Sklaven verkauft werden.[4]

Getreideverwalter Zhao Guo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wechselnde Wölbäckermethode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispiel eines Ackers mit Furchen und Kämmen

Unter der Regierung Kaiser Wus führte Getreideverwalter Zhao Guo (趙過) die wechselnde Wölbäckermethode ein (ca. 90 v.Chr.). Das Beet bestand dabei aus jeweils 6 Furchen und Kämmen, welche jeweils ein Fuß (ca. 28 bis 32 cm) breit waren, und sich über bis zu 240 Fuß erstreckten. Diese wurden saisonbedingt abwechselnd bepflanzt.[1]

Zur Bepflanzung wurde die Saat in die Furchen gestreut. Nach dem Keimen, fiel beim anschließenden Unkrautjäten die Erde von den Kämmen und beschützte somit die Saat in den Furchen.[1] Dies sorgte für tiefe Wurzeln, Wind stellte kein Problem mehr dar und Wasser konnte besser konserviert werden.[4] Zu Beginn des Sommers war das Feld dann schließlich auf einer Ebene wiederzufinden. Im nächsten Jahr wurden die Positionen der Furchen und Kämme getauscht, was die Fruchtbarkeit fördern sollte und schließlich weniger Düngemittel erforderte.[4] Diese Methode erwies sich, nach Vergleichen mit anderen Feldern, die nicht so viel Ernte erbrachten, als sehr erfolgreich.[1]

Pflug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pflug mit zwei Scharen

Zu dieser Zeit entstand wahrscheinlich gleichzeitig eine neue Art des Pfluges, die in Zhao Guos System häufig verwendet wurde. Der Pflug hatte zwei Pflugscharen und wurde von zwei Ochsen gezogen. 3 Männer lenkten diesen und kontrollierten die Tiere.[1] Bauern aus dem Osten entwickelten einen Nasenring, der es ihnen erlaubte Ochsen und Pflug durch lediglich eine Person zu kontrollieren.[4] Da nicht immer Vieh zur Verfügung stand entwickelte Zhao Guo des Weiteren eine Methode, bei welcher der Pflug allein durch Menschenkraft gezogen werden konnte.[1]

  1. a b c d e f g h Michael Loewe: Everyday Life in Early Imperial China. Batsford Putnam, London / New York 1968, S. 164, 167–169.
  2. a b Sadao Nishijima: "The Economic and Social History of Former Han" in Cambridge History of China: Volume I: The Ch'in and Han Empires, 221 B.C. - A.D. 220. Hrsg.: Denis Twitchett, Michael Loewe. Cambridge: Cambridge University Press, 1986, ISBN 978-0-521-24327-8, S. 546.
  3. a b c Michael Loewe: The Government of the Qin and Han Empires 221 BCE - 220 CE. Hackett Publishing Company, 2006, ISBN 978-0-87220-818-6, S. 151–152.
  4. a b c d e f g Mark Edward Lewis: The Early Chinese Empires (Qin and Han). 2007, ISBN 978-0-674-05734-0, S. 103, 105, 109–111.