Benutzer:Artikelwerkstatt/Einfluss von Sport auf die sozial kognitive Entwicklung

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Sport und körperliche Bewegung können sich sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter positiv auf den Körper auswirken.

Im Kindesalter hilft körperliche Betätigung bei der kognitiven und motorischen Entwicklung. Im Erwachsenenalter kann durch Sport die Plastizität sowie die Funktionsweise und Durchblutung des Gehirns gefördert und somit die allgemeine Leistungsfähigkeit erhöht werden. Im Alter kann Sport in gewissem Maße sogar vor altersbedingten Defiziten schützen.

Kinder und Jugendliche

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In Deutschland bewegen sich mehr als 80% der Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren weniger als eine Stunde täglich. Jungen sind hierbei jedoch noch die aktiveren. In der genannten Altersgruppe gehen von den Mädchen nur 57,5% regelmäßig (mind. 2h/Woche) einer körperlichen Aktivität nach. Bei den Kunden sind es immerhin 12% mehr, hier betätigen sich 69,3% regelmäßig sportlich.[1]

Hinsichtlich der bekannten positiven Effekte, die Sport insbesondere während der Entwicklung im Kindes- und Jugendalter hat sind diese Zahlen eher unzufriedenstellend. In mehreren Studien konnten folgende Effekte festgestellt werden:

  • Sport hat einen relativ kleinen aber nachweisbaren positiven Effekt auf die kognitive Entwicklung[2]
  • Sport hat einen minimalen positiven Effekt auf die motorische Entwicklung[2]
  • Sport treibende Kindergartenkinder verfügen über minimal bessere grob- und feinmotorische Fertigkeiten als nicht Sport treibende Kinder[2]
  • Kinder mit Normalgewicht sind signifikant weniger anfällig Opfer von Mobbing zu werden[3]

Erwachsenenalter

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In Deutschland treiben durchschnittlich 37,3% der Männer zwischen 18-70+ Jahren keinen Sport. 20,9% treiben bis zu 2 Stunden die Woche Sport. 18,3% der deutschen Männer treiben zwischen 2 und 4 Stunden die Woche Sport und 23,4% mehr als 4 Stunden in der Woche.

Bei den Frauen treiben etwa 38,4% keinen Sport, 28,4% bis zu 2 Stunden die Woche. 17,4% der Frauen treiben etwa 2-4 Stunden Sport in der Woche und 15,8% mehr als 4 Stunden.

Es ist zu beobachten, dass Männer und Frauen aus der Oberschicht deutlich mehr Sport treiben als die der Unterschicht. Vor allem im mittleren Lebensalter sieht man dieses Schichtgefälle am deutlichsten. Mögliche Gründe könnten die in der Bildung variierende gesundheitsbezogene Einstellungen und Orientierungen sein, Unterschiede im Gesundheitswissen und in den Formen der sozialen Integration. Des Weiteren könnte das höhere Einkommen ebenfalls eine Rolle in der sportlichen Betätigung spielen. Zudem üben Besserverdienende häufiger sitzende Tätigkeiten aus und könnten daher ein größeres Streben zum Sport haben.

Gesundheitliche Auswirkungen von Sport

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Auch im Erwachsenenalter kann sich das Gehirn durch Bewegung positiv verändern. Sport und Bewegung spielt im Erwachsenenalter eine genauso wichtige Rolle, wie im Kindes- und Jugendalter.

Das menschliche Gehirn ist neuroplastisch. Körperliche Belastung führt zu einem Anstieg der regionalen Gehirndurchblutung und von neurotrophen Wachstumsfaktoren, welche die Neubildung und Vernetzung von Nervenzellen und ihrer Vernetzung mit anderen Neuronen unterstützen.

Die Anzahl der Nervenzellen und ihre Vernetzung mit anderen Neuronen ermöglichen wiederum eine Vielzahl von Verhaltensreaktionen und fördern die Entwicklung der Intelligenz. Bewegung fördert Gehirnprozesse, indem sie auf Struktur und Funktionsweise des Gehirns einwirkt. Zudem wird die hippokampale Neurogenese gefördert. Die Anzahl der durch körperliche Aktivität neugebildeten Nervenzellen lässt sich durch Ausdauertraining verdoppeln. Außerdem hat die Konzentrationserhöhung verschiedener Botenstoffe eine positive Wirkung auf Gedächtnisleistung, Lernvermögen und emotionale Prozesse. Die Synthese und der Metabolismus der Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin werden gesteigert.

Dabei muss bei der Ausübung des Sports noch zwischen förderliche und hinderlichen sportlichen Aktivitäten für die Gesundheit unterschieden werden. Förderlich für die Gesundheit ist sportliche Betätigung, die regelmäßig ausgeübt wird und von der wohl dosierte Belastungsanreize z.B auf das Herz-Kreislauf-System, die Atemfunktion sowie den Muskel- und Bewegungsapparat ausgehen. Hinderlich für die Gesundheit sind sportliche Betätigungen, die unregelmäßig sind und hohe Beanspruchung erfordert. Dies führt zu einer raschen Erschöpfung der organischen Leistungsreserven. Besonders riskant sind solche Überanspruchungen bei vorhandenen Erkrankungen und Gesundheitsstörungen.

Um einen Nutzen für die Gesundheit zu erzielen, sollte man daher mindestens an 3 Tagen (besser an allen Tagen) in der Woche eine halbe Stunde aktiv sein. Dabei sollten Atmung und Pulsschlag zunehmen und man sollte leicht ins Schwitzen geraten, so die Erkenntnisse aus aktuellen Studien.

Tanzen und kognitive Entwicklung

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Auch im Alter hat Sport einen beachtlichen Einfluss auf die kognitive Entwicklung. Eine Studie deutscher Forscher[4] belegte beispielsweise, dass Tanzen das Gedächtnis fit hält. Im Vergleich zu Fitnesssportlern zeichnet sich durch regelmäßigen Sport nicht nur eine höhere Wachsamkeit aus, sondern auch eine erhöhte Aufmerksamkeit, geteilte Aufmerksamkeit, sowie Flexibilität und Gleichgewichtssinn.

Allgemein ist ein Wachstum der Gehirngröße durch Sport auch noch im höheren Alter zu verzeichnen. Bei Tänzern steigt zudem im Serum der Brain-Derived Neurotophic Factor an, der wichtig für das Langzeitgedächtnis und die Bildung von Nervenzellen ist. Zudem wird angenommen, dass Tanztraining den geistigen Abbau bei einer möglichen leichten Demenz verzögern kann.

Dadurch dass Tanzen durch seine Anforderungen mehrere Gehirnfunktionen gleichzeitig integriert, vergrößert sich das kognitive Netzwerk. Tanzen hat deshalb einen besonderen Einfluss auf die kognitive Entwicklung, weil es zeitgleich sowohl kinästhetische, rationale, musische, soziale als auch emotionale Prozesse anspricht.

Tanzen und Alzheimer

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Hinweise darauf, dass sportliche Aktivitäten das Alzheimer-Risiko senken können, liefert die Studie der Medizinischen Fakultät der amerikanischen Elite-Universität Stanford[5]. Ihr zufolge senkt Lesen das Alzheimer-Risiko um „nur“ 35% und das Lösen von Kreuzworträtseln führt zu einer Senkung von 47%. Tanzen hingegen scheint das Alzheimer-Risiko um 76% zu senken. Sportarten wie Rad fahren, schwimmen oder Golf spielen hat im Gegensatz dazu nur einen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, nicht aber auf den Zerfall der Hirnsubstanz.

Grund dafür ist, dass basierend auf ihrer Nutzung während des Tanzens der zerebrale Cortex und der Hippocampus, die auch im Alter noch erstaunlich anpassungsfähig sind, neue Verknüpfungen ausbilden. Die dadurch zustande kommende Komplexität des neuronalen Netzwerks führt dazu, dass man Informationen über mehr als einen Pfad erreichen kann. Im Verlauf einer Alzheimererkrankung werden im Gehirn des Erkrankten senile Plaques und fibrilläre Ablagerungen gebildet, die zu einer Hirnatrophie, also dem vermehrten Absterben von Neuronen führen. Eine ausgebaute Komplexität des neuronalen Netzwerks kann somit dem Zerfall von Hirnstrukturen entgegenwirken.

Zudem wirkt sportliche Betätigung weiteren Risikofaktoren von Alzheimer, wie Cholesterin, Diabetes und Bluthochdruck, entgegen.

Sport und soziale Entwicklung

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Wenn Einsamkeit im höheren Alter zu einem großen Thema wird, bietet unter anderem der Sport und das Vereinsleben ein Mittel gegen das Allein sein.

Abschließend ist somit festzuhalten, dass Sport in allen Altersstufen einen großen positiven Einfluss auf die sozialkognitive Entwicklung hat, solange er im richtigen Maß und altersgerecht praktiziert wird.

  1. HBSC-Studienverbund Deutschland (Hrsg.): Health Behaviour in School-aged Children – Faktenblatt „Sportliche Aktivität bei Kindern und Jugendlichen”. 2015.
  2. a b c Andreas Frey, Christoph Mengelkamp: Auswirkungen von Sport und Bewegung auf die Entwicklung von Kindergartenkindern. Hrsg.: Tübingen Open Journals. 2007.
  3. Lian Q, Su Q, Li R, Elgar FJ, Liu Z, Zheng D.: The association between chronic bullying victimization with weight status and body self-image: a cross-national study in 39 countries. 2018.
  4. Gerlinde Gukelberger-Felix: Demenz vorbeugen: Tanzen hält auch das Gehirn fit. In: Spiegel Online. 24. Februar 2016 (spiegel.de [abgerufen am 24. Juni 2018]).
  5. Tanzen reduziert Alzheimer Risiko um 75 % | Trainings, die bewegen! Abgerufen am 24. Juni 2018 (deutsch).