Benutzer:Benjamin Braun 19/Arbeitsseite (SU 2019)

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Besucherstrommanagement im Kulturtourismus - indoor, outdoor, Busverkehr: österreichische UNESCO-Welterbestätten im Vergleich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Besucherstrommanagement versteht man die Lenkung und Steuerung eines starken Andrangs von Besuchern einer kulturhistorischen Sehenswürdigkeit.[1] Dadurch soll Sicherheit und ein maximales Erlebnis für die Besucher, aber auch Zufriedenheit für die Anrainer gewährleistet werden. Wenn es sich bei der Attraktion um eine Stadt, wie zum Beispiel der Altstadt von Salzburg handelt, gilt es sehr viele verschiedene und komplexe Themen zu beachten um erfolgreich den Besucherstrom zu managen. So setzt man unter anderem auf bestimmte Anreisezeiten der Reisebusse, Spezialführungen außerhalb des Zentrums sowie die Lenkung der Massen durch moderne Technik. Die nötigen Informationen für ein erfolgreiches Besucherstrommanagement erhält man durch das Monitoring von Besuchern und den regen Austausch mit Anrainern.

Lenkung des Busverkehrs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Juni 2018 verfügt die Stadt Salzburg über einen Onlinedienst, mit dem sich die anreisenden Busse einen sogenannten Zeitslot buchen müssen. Reisebussen ist es nur im gegebenen Zeitfenster gestattet, Touristen an zwei bestimmten Orten zu entladen.[2] Dadurch gibt man den Besuchermassen eine Ankunftszeit und eine gewisse Route vor. So kann man mit bestimmten Stoßzeiten rechnen und die Anrainer in der gesamten Stadt entlasten. Im letzten Jahr konnten so 40.000 Reisebusse bewältigt werden. [3]

Die UNESCO-Weltkulturerbe Region Hallstatt - Dachstein / Salzkammergut erlebt in den letzten Jahren einen riesigen Besucherandrang. Die Gemeinde Hallstatt plant nun eine ähnliche Lenkung des Busverkehrs wie in Salzburg. 2018 wurde die 770 köpfige Gemeinde von knapp 20.000 Reisebussen und 195.000 PKWs besucht.[4] Ziel ist es die Anzahl der eintreffenden PKWs und Bussen um ein Drittel zu reduzieren. Pro Stunde sollen zwölf Bewegungen für Busse, also Ein- und Ausfahrten, genehmigt werden. Die Reisebusse müssen wie in Salzburg einen Zeitslot buchen und mindestens 2.5 Stunden in Hallstatt verweilen. Dies soll zu weniger Touristen, die jedoch länger bleiben, führen. [5]

Schloss Schönbrunn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2018 besuchten allein das Schloss in Schönbrunn 2.8 Millionen Menschen.[6] Diese riesige Masse an Leute kann das Erlebnis, die Sicherheit sowie die historische Bausubstanz des Schlosses gefährden. So starteten die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. in Zusammenarbeit mit dem Austrian Institute of Technology im Jahr 2017 ein Monitoring der Besucher mit dem Ziel die Besucherstromlenkung zu optimieren. So wurden Daten erfasst wie die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Besucher pro Raum und welche Auswirkung der Audioguide darauf hat. Zusätzlich können mögliche Besucherstaus vorzeitig erkannt werden und so können rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Ein Programm simuliert mögliche Besucherströme und warnt die Betreiber vor, falls es so zu Komplikationen kommen sollte. [7]

Dürnstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Dürnstein ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau. Die Stadt zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region. Die Donau Niederösterreich Tourismus GmbH erarbeitete 2019 mit Hilfe von unterschiedlichen Fachexperten eine Anzahl von Maßnahmen um den Besucherandrang besser zu bewältigen. So wird ein Stadtplan entwickelt, der an die Tagesgäste verteilt werden soll. In diesem Plan wird auf gewünschtes und ungewünschtes Verhalten hingewiesen. Attraktionen außerhalb des Stadtzentrums werden mit Hilfe von Audioguides attraktiviert. Zusätzlich werden Kulturtouren entwickelt, die an verschiedene Zielgruppen angepasst werden sollen, um den Erlebniswert für verschiedene Arten von Besuchern zu steigern. Dies soll die Touristen zu längerer Aufenthaltsdauer motivieren und gleichzeitig den Besucherstrom ausdünnen. [8]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Duden | Besucherstrom | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  2. Reisebusregelung Details : B2B. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  3. Tourismuskonzept: Stadt plant touristische Maßnahmen zur Besucherlenkung. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  4. Hallstatt macht Ernst und beschränkt Touristenbusse. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  5. 80 Euro pro Bus: Hallstatt rüstet sich für Touristen-Begrenzung. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  6. BesucherInnen-Strom-Management Schloß Schönbrunn. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  7. Österreichische UNESCO-Kommission: Erfassung und Simulation von Besucherbewegung im Schloss Schönbrunn. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  8. Region Wachau: Umsetzungsmaßnahmen zur Besucherlenkung in Dürnstein. Abgerufen am 1. Oktober 2019.