Benutzer:BerlinSight/Kurt Mendelssohn

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Kurt Mendelssohn, ein deutscher Physiker der an der Berliner Universität bei Max Planck, Walther Nernst, Erwin Schrödinger, und Albert Einstein studiert hatte, kam Anfang der dreißiger Jahre nach England und dort in Kontakt mit Robert Mond, der ihm weitere wiassenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Kälteforschung ermöglichte und damit in den Kontakt zu den bedeutendsten Ägyptologen seiner Zeit. Bis zur Mitte der 1960er Jahre unternahm Mendelssohn einige Reisen, die ihn auch zu den mexikanischen und den ägyptischen Pyramiden führten. Besonders die seltsam geformte Pyramide in Meidum beschäftigte ihn, allerdings brachte erst ein Erdrutsch, das Grubenunglück von Aberfan in einer Art Aha-Effekt zu der Erkenntnis, die es ihm erlaubte diese Form schlüssig zu erklären. Bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung seiner Hypothese nutzte er auch seine Beziehungen zu Robert Mond und anderen bedeutenden Ägyptologen, wie Walter Emery. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse veröffentlichte Mendelssohn 1974 in seinem Buch "The Riddle of The Pyramids", das im gleichen Jahr auch in deutscher Übersetzung erschien.[1]

Allgemein bekannt ist, dass die Meidum-Pyramide wurde während ihrer Bauzeit mehrfach erweitert wurde. Als Ursache für den fehlenden Außenmantel wurde und wird in der Ägyptologie meist Steinraub angenommen. Mendelssohn stellte in seiner Arbeit eine Reihe von Widersprüchen in dieser Hypothese fest.

Die Steinraub-Hypothese von Meidum

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01 meidum distance
  1. Das Aussehen der Pyramide auf Steinraub zurückzuführen angesichts der ungeheueren Masse von rund 250000 Tonnen Kalkstein, die hier fehlt, nicht haltbar. Außer der Erklärung, dass sie bei einem Einsturz zu dem Schutthügel zermahlen wurden, der am Fuß der Pyramide sichtbar ist, gibt es bis heute keine plausible Erklärung für den Verbleib dieser Steinmassen. Außerdem zeigen die Schäden an der Pyramide ein völlig anderes Bild, als die durch Steinraub an anderen Pyramiden verursachten Schäden. Gerade die sauber geglätteten Steine der Äußenmäntel von Pyramiden waren Ziel der Steinräuber, die Pyramide von Meidum besteht in ihrem unteren Bereich aber genau aus solchen Steinen, die noch weitestgehend unangetastet sind.
  2. Steinraub beginnt an den Ecken einer Pyramide
    Wie auch an der Knickpyramide zu sehen ist, beginnt der Steinraub an den Ecken des Bauwerks. Das hat einen einfachen Grund. Solange das Mauerwerk noch intakt ist, bieten die exakt behauenen Mantelsteine einer ägyptischen Pyramide ausschließlich an den Ecken des Bauwerks Angriffspunkte, um sie aus dem Verband zu hebeln. Die Ecken der erhaltenen Struktur der Meidum-Pyramide sind aber weitestgehend unangetastet.
  3. Desweiteren weist Mendelssohn auf den Versuch des Kalifen Malek Al-Aziz im Jahr 1215 die Pyramiden zu schleifen. Das Ergebnis von acht Monaten Arbeit eines großen Arbeiterheers, nach dem dieser Versuch erfolglos abgebgrochen wurde, ist als schmaler Schlitz an der Nordseite der Mykerinos-Pyramide sichtbar (siehe Bild). Mendelssohn zitiert den arabischen Historiker Abd Al-Latif: "Angesichts der ungeheuren Massen, die abgetragen wurden, hätte man meinen können, das Bauwerk sei total nieder gerissen, Doch diese Anhäufung von Steinen [die Pyramide] ist so gewaltig, dass man die fortgetragenen Steinblöcke fast gar nicht vermißt."
  4. Mendelssohn bemerkt auch, dass William George Browne 1793 unter dem Schutthügel in Meidum die völlig intakten Reste des äußeren Mantels vorfand. Browne war damit der erste, der feststellte, dass es sich bei dem Bauwerk in Meidum tatsächlich um eine Pyramide handelte. Erst die Ausgrabungen, die Browne an zwei Ecken der Pyramide durchführte, brachten den unversehrten Außenmantel ans Tageslicht und setzten die Steine dem Steinraub aus.
  5. (To be continued ...)
  1. Kurt Mendelssohn: Das Rätsel der Pyramiden. 1. Auflage. Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 1974, S. 268 (englisch: The Riddle of the Pyramids. Übersetzt von Dr. Joachim Rehork, Verlag der Originalausgabe Thames & Hudson, London).