Benutzer:Bernhard Beier/Dieser Benutzer ist ein Inklusionist

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"Idealerweise soll die Wikipedia Auskunft geben zu jedem Begriff und Namen, dem ein Mensch begegnen kann."

Inklusionismus - damit Wikipedia keinen Spieball für 'Lösch-Fanatiker' darstellt!

Dieser Benutzer bekennt sich ausdrücklich zur enzyklopädischen Grundhaltung des Inklusionismus. Zur Begriffsbestimmung (für diejenigen Leserinnen, denen dieser Terminus fremd ist) sei hier zunächst auf das Lemma "Inklusionismus" bei Meta-Wiki verwiesen, aber wir können auch den Text des ehemaligen deutschsprachigen Wikipedia-Lemmas "Inklusionismus" zitieren, der - wen wundert's? - gelöscht wurde: "Ein Inklusionist ist ein Wikipedianer, der Artikel lieber behält und ausbaut als löscht. Er strebt die Vollständigkeit der Wikipedia an und möchte entsprechend dem ursprünglichen Ziel der ersten Enzyklopädisten alles Wissen der Welt in der Wikipedia versammelt wissen. Inklusionisten sind nicht besorgt über die Relevanz eines Artikels, es interessiert sie nur, ob er wahr und richtig ist. Einen Artikel, der gute Inhalte enthält, würde ein Inklusionist nie löschen. Bei ungeschickten Formulierungen wird er auf den verbessernden Wikiprozess vertrauen. Ein Stub ist bei ihm schon vor Löschung geschützt, wenn er eine einzige Information enthält. Er wünschte sich der Beitrag wäre länger, er würde ihn jedoch nie löschen.

Sein Lieblingssatz ist: >Wiki ist kein Papier.< Weil die Wikipedia nicht den gleichen Platzbeschränkungen wie eine Enzyklopädie auf Papier unterliegt, gibt es aus Sicht des Inklusionisten keinen Grund, die Inhalte so zu beschränken, wie es der Brockhaus oder die Britannica aus praktischen und finanziellen Gründen tun müssen. Ebenso wird angeführt, dass aus einer großen Anzahl von Artikeln in der Wikipedia keine Performanceprobleme entstehen. [1] Artikel über Personen, Orte, Vereinigungen von Menschen oder Ideen von geringem Interesse sind aus dieser Sicht vollkommen akzeptabel, wenn sie nur wahr sind, das Geschriebene also mit der Realität übereinstimmt. Einige Inklusionisten sähen es nicht einmal als Problem an, wenn es in der Wikipedia eine wahrheitsgetreue Beschreibung von jedem Menschen auf dem Planeten gäbe. Der Grundsatz lautet: Idealerweise soll die Wikipedia Auskunft geben zu jedem Begriff und Namen, dem ein Mensch begegnen kann. In der englischsprachigen Wikipedia haben sich die Inklusionisten zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen." [2]

"Es besteht immerhin eine kleine Chance, dass der nächste Leser deinen Beitrag/Artikel, für dessen Erstellung du Stunden gebraucht hast, nicht sofort löschen wird." (Rob T Firefly)

Zu den zentralen Charakteristika des Inklusionismus gehört also ein völlig anderes Verständnis von der 'Relevanz' eines Beitrags als dasjenige, welches derzeit bei der Wikipedia dominiert. [3] Jens Berger hat dieses Verständnis – in seiner radikalsten Ausformung – einmal folgendermaßen dargestellt: "Wenn ein Artikel neben dem Verfasser selbst nur einen weiteren Menschen interessiert, so ist dies – im Sinne des Ideals der digitalen Revolution – relevant, auch wenn die Online-Türsteher dies anders sehen." Man muss jedoch – wie auch dieser Benutzer es verstanden wissen möchte - gar nicht so so weit gehen wie Berger, um zu einem online-enzyklopädisch sinnvolleren (und womöglich konsensfähigen) Umgang mit dem Relevanz-Begriff zu gelangen, sondern kann ganz einfach fetstellen: Selbst wenn ein Lemma nur für eine kleine Minorität von Leser/innen der Wikipedia von Interesse sein sollte, so müsste dies eigentlich Grund genug sein, es zur Abhandlung zuzulassen.

Wer DAS nicht einsieht, hat nach Ansicht des Verfassers tatsächlich, um Berger noch einmal auszugsweise zu zitieren: "... das Prinzip Wikipedia nicht verstanden. […] Wenn die Wikipedia nicht ihre Ideale über Bord werfen will, muss sie einsehen, dass es [enzyklopädisch der Berücksichtigung wertes; d.V.] Wissen gibt, das nicht für jedermann relevant ist. [...] Sollte jedoch der einzige relevante Unterschied zwischen Wikipedia und einer redaktionellen Enzyklopädie die kostenlose Nutzung sein, so hat die Wikipedia eine historische Chance verspielt." [4]

Im übrigen ignoriert der derzeit dominante, häufig mit einem rigiden Immediatismus einher gehende, quasi 'vulgäre' oder 'extreme' Exklusionismus [5] – neben den Wünschen der Leser/innen - völlig das Faktum des künftigen Wertes scheinbar 'nebensächlicher' oder 'unwichtiger' Lemmata, die Minderheiten-Interessen nicht nur ansprechen, sondern diese ja - aus etwas mehr Distanz betrachtet - auch als kultur- und zeitgeschichtliche Dokumente widerspiegeln. Gehen wir davon aus, dass das, enzyklopädiegeschichtlich gesehen, 'Küken' Wikipedia sich zu ein echten Dauer-Projekt von historischer Dimension entwickelt, so wird gerade jenen, heute noch – vor dem (mit Verlaub) häufig röhrenförmig verengten Betrachtungshorizont vieler Exklusionisten - als völlig irrelevant erscheinenden Beiträgen künftig summa summarum eine bedeutende Funktion für das Verständnis zukommen, das uns nachfolgende Generationen vom Zeitgeschehen, der Kultur und vor allem den Wissensstand des späten 20. und frühen 21. Jahrhundert gewinnen werden. Man muss vermutlich kein Berufshistoriker sein, um den Wert einer derartigen Informations-Ressource zu erkennen, aber um einmal speziell die Angehörigen dieser 'Zunft' unter den WikipedianerInnen anzusprechen: Wollt ihr wirklich, dass eure künfigen Kolleginnen und Kollegen (sagen wir mal in ca. 150 Jahren) ihre diesbezüglichen Rückschlüsse vorwiegend aus den alten Datenbanken der 'sozialen Netzwerke' ziehen müssen? In diesem Fall: Prost Mahlzeit!

Wie eingangs bemerkt: dieser Benutzer ist überzeugter Inklusionist, und das ist er nicht aus Trotz oder Streitlust, sondern aus guten enzyklopädischen Gründen. Hätte er die Wikipedia, die ja auf dem Prinzip des crowd sourcing beruht, als eine wild wuchernde Online-Sammlung von 'Schmonzes' kennen gelernt, in der jedermensch in 'Facebook-Manier' irgendwelche egozentrischen und unbelegten Belanglossigkeiten eintragen kann, dann wäre er heute mit Sicherheit Exklusionist, aber die Realität sieht nun einmal ganz anders aus. Hier abschließend noch der Verweis auf einen ausgezeicheten Analyseansatz des Benutzers Benutzer:Lakra zur Kontroverse zwischen den Verfechtern von Ex- und Inklusionismus bei der Wikipedia, der sich bestens zum Einstieg in sachliche und konstruktive Diskussionen zu diesem Themenfeld eignet: "Klusionsdebatte - ein Analyseversuch". Höchst interessant ist zudem - auch zu anderen Problemen der Wikipedia - ein bei YouTube eingestelltes Video mit einer am 30.12.2009 im Berliner Congress Center aufgezeichneten, offenen Posiumsdiskussion: Wikipedia - Wegen Irrelevanz gelöscht (26C3)


Noch etwas Satire gefällig?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://mail.wikipedia.org/pipermail/wikien-l/2004-December/017794.html
  2. Zitiert nach der Kopie des Textes auf der Benutzer-Seite von Benutzer: Hans Koberger, unter: Benutzer:Hans Koberger/Inklusionismus (Abgerufen: 15.07.2012) Die z.T. kleinen Absäze der Version bei H. Koerber werden hier 'zusammengeschoben' wiedergegeben.
  3. Anmerkung: Hierbei erscheint dem Verfasser die Tatsache von Interesse, dass sich die meisten Wikipedianer/innen, die exklusionistisch orientiert agieren, NICHT explizit als Exklusionisten bezeichnen, während InklusionistInnen sich vergleichsweise häufig demonstrativ zu ihrer enzyklopädischen Philosophie bekennen. So finden sich z.B. in der Kategorie „Benutzer:Inklusionist“ derzeit (05.08.2012) 255 Einträge, während die Kategorie „Benutzer:Exklusionist“ lediglich vier (!) Einträge aufweist.
  4. Quelle: ebd
  5. Anmerkung: Um Missverständnissen vorzubeugen: Dass der Exklusionismus in einer moderaten und pragmatischen Form eine durchaus berechtigte und respektable enzyklopädische Herangehensweise darstellen kann, und seine Verfechter keineswegs per se als ideologische Zensoren abzuqualifizieren sind, zeigt z.B. folgende Kurzdefinition: "Die Philosophie des Exklusionismus sucht Artikel zu optimieren, indem Überflüssiges entfernt wird. Exklusionisten löschen Artikel nur, wenn die notwendigen Schliffe nichts Sinnvolles hinterlassen würden." (Quelle: Stichwort "Exklusionismus", bei Meta-Wiki; abgerufen: 15.07.2012) Leider stellt sich der Exklusionismus im 'Wikipedia-Alltag' ganz anders dar als in dieser Definition.