Benutzer:Bobo11/Gnom

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Eh 1/2
Nummerierung: 1 „GNOM“
Anzahl: 1
Hersteller: SCB-Werkstätte Olten
Baujahr(e): 1871
Ausmusterung: (1902) Verkauf
Achsformel: 1'Az
Spurweite: 1435mm
Länge über Puffer: 7.21 m
Fester Radstand: 2985 mm
Gesamtradstand: 2985 mm
Leermasse: 18 t
Dienstmasse: 21 t
Reibungsmasse: 11 t
Höchstgeschwindigkeit: 10 km/h
Treibraddurchmesser: 1150 mm
Zahnradsystem: Riggenbach
Anzahl Antriebszahnräder: 1
Größe Zahnräder: 796 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 270 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: (10 Atm)
Anzahl der Heizrohre: 132
Heizrohrlänge: 2190 mm
Rostfläche: 0.7 m²
Verdampfungsheizfläche: 50.6 m²
Wasservorrat: 1.8 m³
Brennstoffvorrat: 1.2 t Kohle
Beharrungsbremse: Gegendruckbremse
Eh 2/2
Nummerierung: 2 „ELFE“
Anzahl: 1
Hersteller: Maschinenfabrik Aarau
Baujahr(e): 1876
Ausmusterung: (1902) Verkauf
Achsformel: Bz
Spurweite: 1435mm
Länge über Puffer: 6.86 m
Fester Radstand: 2200 mm
Gesamtradstand: 2200mm
Leermasse: 15.7 t
Dienstmasse: 19 t
Reibungsmasse: 19 t
Höchstgeschwindigkeit: 10 km/h
Treibraddurchmesser: 780 mm
Zahnradsystem: Riggenbach
Anzahl Antriebszahnräder: 1
Größe Zahnräder: 780 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 300 mm
Kolbenhub: 500 mm
Kesselüberdruck: (10 Atm.)
Anzahl der Heizrohre: 136
Heizrohrlänge: 2300 mm
Rostfläche: 1.0 m²
Verdampfungsheizfläche: 52.0 m²
Wasservorrat: 2.1 m³
Brennstoffvorrat: 1.2 t Kohle
Beharrungsbremse: Gegendruckbremse

Bei den DampflokomotivenGnom“ und „Elfe“ handelt es sich um zwei Werksbahnlokomotiven.

Als erste gemischte Adhäsions- und Zahnradlokomotiven der Welt[1] wurden die beiden Loks von der „Actiengesellschaft für die Steinbrüche von Ostermundigen“ (Ostermundigenbahn) angeschafft. Hergestellt wurden sie 1871 in Olten in den Werkstätten der SCB und 1876 in der Maschinenfabrik Aarau, beide unter der Leitung von Niklaus Riggenbach. Sie entsprechen den Bauarten (Gnom) und (Elfe).

Die Lokomotive „Gnom“ von 1871 ist die zweitälteste erhalte Lokomotive in der Schweiz. Im Gegensatz zur SCB Ec 2/5 „Genf“ von 1858 wurde sie in der Schweiz gebaut, und ist somit auch die älteste erhaltene in der Schweiz erbaute Lokomotive.

Während bei der „Gnom“ der Adhäsionsantrieb auf den Zahnradabschnitten ausgeschaltet werden musste, war es bei der Elfe als Weltneuheit möglich, den Adhäsionantrieb mit dem Zahnradantrieb fest zu kuppeln.

Beide Lokomotiven sind als Bestandteil der Dr.-Ernst-Dübi-Stiftung erhalten. Die „Gnom“ wurde 2001 von der Stiftung dem Verkehrshaus Luzern geschenkt. Die „Elfe“ ist als Denkmallokomotive in Ostermundigen erhalten, und gehört seit 2001 offiziell der Gemeinde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven waren bis zur Stillegung des Steinbruches 1902 auf der Verbindungsbahn zum Bahnhof Ostermundigen im Einsatz. 1907 wurde die komplette Werksbahn an die Von-Roll-Werke verkauft.

Die „Gnom“ kam ins Werk Rondez, wo sie als Nummer 7 bis 1942 eingesetzt wurde. Dank der Umsicht des damaligen Direktors bei Von Roll, Ernst Dübi, wurde die Lokomotive nicht verschrottet, sondern eingemottet. Zum hundertjährigen Jubiläum als Eisenbahnerstadt wurde die Lokomotive 1956 frisch restauriert dem Publikum gezeigt. Bei der Wiederinstandsetzung erhielt sie das noch heute vorhandene Aussehen. Es ist leider unbekannt, wie sie vor dem Einsatz bei der Von Roll genau ausgesehen hat, wo sie einige Änderungen über sich ergehen lassen musste. Sie wurde 1979 noch einmal gründlich äußerlich überholt und unter einem Dach vor den Hauptwerkstätten der SBB in Olten aufgestellt. 1999 wurde sie vom Denkmalsockel geholt und anschließend öffentlich im Verkehrshaus in Luzern renoviert. Am 1. August 2002 konnte sie als nun wieder betriebsfähige Lokomotive erneut angeheizt werden[2].

Die „Elfe“ kam ins Werk Gerlafingen, wo sie als Nummer 6 eingesetzt wurde. Auch sie wurde dank Ernst Dübi nur eingemottet. Sie wurde als Denkmallokomotive 1981 in Ostermundigen zusammen mit einem zeitgemäßen Flachwagen von 1873 als Denkmal aufgestellt.

Gnom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zahnradantrieb hatte zwischen Blindwelle und Antriebszahnrad kein Zwischenzahnrad. Das Zahnrad drehte sich entgegen dem Adhäsionsantrieb. Aus diesem Grund musste der Adhäsionsantrieb auf Zahnradstrecke ausgekuppelt werden. Dies geschah durch eine Klauenkupplung am Antriebsrad, die in die Nabe der Räder eingedrückt werden konnte. Diese Klauenkupplung wurde über ein Kegelradgetriebe umgestellt. Bei der Einfahrt in die Zahnstange musste angehalten werden und der Adhäsionsantrieb ausgekuppelt werden. Er konnte allerdings wärend der Fahrt wieder eingekuppelt werden, die Lokomotive musste dafür nur die Zahnstange verlassen haben.

Elfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Elfe unterscheidet sich von Gnom dadurch, dass bei ihr beide Achsen angetrieben sind, und auch dass der Adhäsionsantrieb fest mit dem Antrieb des Zahnrades gekuppelt ist.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erste Lokomotiven, bei denen die Zylinder der Dampfmaschine sowohl für den Adhäsions und Zahnradantrieb verwedet werden konnten. Bei den 1847 und 1868 gebauten drei Lokomotiven in Madison waren für den Zahnradantrieb seperate Zylider eingebaut, also kein kombinierter Antrieb
  2. www.verkehrshaus.ch – Pressemitteilung VHS

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • GNOM, Niklaus Riggenbach - der Bergbahnpionier und seine Zahnrad-Dampflokomotive „Gnom“, herausgegeben von Kilian Elsasser, Verkehrshaus der Schweiz. AS Verlag Zürich 2002 ISBN 3-905111-80-2
  • Restaurierung der Zahnrad-Dampflok Gnom, herausgegeben als 32. IN.KU-Bulletin von der SGTI, Oktober 2000. online