Benutzer:Bulabue: Albrecht Dürers Besuch in Antwerpen 1520

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Das Kurhaus Rudczanny am Niedersee, war das renumiertest Kurhaus in Masuren, welches auch internationale Anerkennung erfuhr.

In Rudczanny gab es seit dem 19. Jahrhundert das Kurhaus Siegmund das nur einen beschränkten Umfang hatte. Inmitten der Johannisburger Heide dem größten zusammenhängenden Holzgebiet des Deutschen Reiches, war man seither von der Holzgewinnung, bzw Holzverarbeitung abhängig. Rudczanny, eine Verwaltungsstadt, entwickelte sich das Station der ostpreussischen Grenzbahn (Insterburg - Lyck - Allenstein) und hatte damit für masurische Verhältnisse eine gute Anbindung. Gleichzeitig war der Ort durch den Niedersee an der Wasserstraße für die Holzverschiffung angelegen. Allein um den Ort lagen 5 der 14 Holzschneidewerke Masurens. 1920 wurde der Dampfer, der ursprünglich zum Holztransport gedacht war, auch für Feriengäste genutzt. Daher suchte man nach einer representiven Unterbringungsmöglichkeit für den Fremdenverkehr, da innerhalb Rudczanny es nur eine Bahnhofsbewirtschaftung gab. Die Landesregierung erließ ein Preisausschreiben für den Bau eines Kurhauses und mit weiteren öffentlichen Zuschuss konnte 1931 das Kurhaus erbaut werden. Der Inhaber hieß Max Horn. Die Architektur entsprach einer Mischung aus dem traditionellen Vorlaubenhaus mit Einschlägen des Bauhauses. Die Anlage des Kurhauses bestand aus einem Hauptgebäude mit einem großen Speisesaal. Chrakteristisch war die großen Terrasse mit Treppen zur Dampferanlegestelle. Außerdem gab es ein mehrgeschossiges, in einem leichten Bogen gebauten Gästehaus mit für die damalige Zeit sehr komfortablen Zimmern. Dort wurden vorallem internationale Gäste (z.B. aus Japan) untergebracht. Daneben gab es ein Holzhaus für den Andenkenverkauf, das sogenannte "Masurenhäuschen". 1943 dienten das Gebäude und das Gelände für die Außenaufnahmen für den Film: Sommernächte von Rene Deltgen. Das Kurhaus war bis Ende 1944 in Betrieb. 1945 erreichte die Rote Armee von Johannisburg kommend den Niedersee in Richtung Peitschendorf. Bei diesen Vormarsch, entlang der Straße waren massive Zerstörungen entstanden. Das Kurhaus selbst war aber intakt geblieben. In den 50er Jahren unter polnischer Verwaltung war dann das Hauptgebäude abgebrannt. Es wurde mit einen einfachen Flachdach wieder errichtet; das Erdgeschoß blieb noch weitgehend intakt. Es war dann lange Zeit in Polen als Ferienheim bzw. als Hotel betrieben, verfiel aber zusehends, da sich dort auch modernere Hotels ansiedelten. Die alten Kiefern, die den Charm ausmachten, wurde gefällt. Das Masurenhäuschen und das Gästehaus sind noch weitgehend orginal, aber renovierungsbedürtig.

„Der schönste Platz auf dieser Erde, so dachte ich bisher, ist sicherlich jene Stelle am Ufer des Niedersees in Ostpreußen, an der ich, nur wenige hundert Meter von den Terrassen des Kurhauses entfernt, die mich an Sanssouci erinnerten, in meinen jungen Jahren im Schatten der Kieferbäume viele Stunden verbracht hatte, dabei Steine in den See warf, sie in Richtung auf die Königsinsel hüpfen ließ und den Wolken nachblickte, die am hohen blauen ostpreußischen Himmel stillzustehen schienen.“

Gerd-Helmut Komossa[1]

Einzelnachweise

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  1. Die deutsche Karte. Das verdeckte Spiel der geheimen Dienste. Ein Amtschef des MAD berichtet, S. 17