Benutzer:Chnebugrind/Artikelentwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

OberaargauVorlage:Schweizbezogen

Unter dem Namen Kammermusik-Konzerte Langenthal (KKL) werden seit 1946 pro Saison 5 Kammermusik-Konzerte veranstaltet. Die Reihe ist in Langenthal / CH beheimatet, die Konzerte finden im Barocksaal des Bären statt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bühne Barocksaal Bären, Langenthal

Ins Leben gerufen wurde die Konzertreihe 1946 von einem Dreierteam aus kammermusik-begeisterten Musikliebhabern: Gerhard Aeschbacher (in der Leitung der KKL 1946-53), Paul Huber (1946-75) und Paul Richard (1946-52). Seither wurden jedes Jahr fünf Kammermusik-Konzerte veranstaltet (Oktober bis März).

Nach dem Ausscheiden von Paul Richard und Gerhard Aeschbacher aus dem Leitungsteam wurde Paul Huber in der Konzertorganisation vom Langenthaler Posthalter Fritz Lyrenmann (in der Leitung der KKL 1952-99) unterstützt. Zehn Jahre später stiess der Langenthaler Arzt Paul Biedermann (1962-99) dazu. Ab 1975, als Paul Huber sich zurückzog, zeichneten Lyrenmann und Biedermann zu zweit für die Konzertreihe verantwortlich – ganze 47, beziehungsweise 37 Jahre lang. Im Jahr 1999 übernahm der Langenthaler Gynäkologe Roman Schmid das Zepter, nachdem er zuvor schon seit 1996 Lyrenmann und Biedermann bei ihrer Arbeit unterstützt hatte. Zu Beginn organisierte er die Konzertreihe ganz alleine. Ab dem Jahr 2005 erhielt Roman Schmid im administrativen Bereich Unterstützung von Marianne von Flüe-Fleck.

Barocksaal Bären, Langenthal

In vorbildlicher Manier leitete Roman Schmid 2010, nach über 10 Jahren Engagement an der Spitze der KKL, die Planung seiner Nachfolge ein. Es wurden neue Strukturen geschaffen, die es erlaubten, die Arbeit unter verschiedenen Personen aufzuteilen. Schmid trat aus dem ersten Glied zurück und übertrug auf die Saison 2011/12 hin die Gesamtleitung der Reihe dem Roggwiler Sprachwissenschaftler Hanspeter von Flüe. 2015 gelang es, als künstlerische Leiterin Eva Lüthi zu gewinnen, eine aus dem Oberaargau (Roggwil) stammende Berner Cellistin.

Die Reihe hat den Anspruch, international anerkannte Interpretinnen und Interpreten nach Langenthal zu bringen, schweizerischen Spitzenensembles Auftritte im eigenen Land zu ermöglichen und Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern, die sich an Wettbewerben bewährt haben, die Chance zu geben, vor anspruchsvollem Publikum zu spielen.

Konzertsaal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Konzerte finden im akustisch sehr gut geeigneten Barocksaal des Bären in Langenthal statt. Der Saal verfügt über knapp 240 Plätze.

Chronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Chronik-Eintrag von Elisabeth Megnet, 5.10.78

Die Programme der Konzerte werden seit Beginn, mittlerweile im vierten Band, in einer kalligrafisch wertvollen Chronik aufgezeichnet. Der Bildhauer, Plastiker und Maler Jakob Weder (1906-1990) amtete von 1946 bis 1969 während 23 Jahren als Chronist der KKL. Mit seinem malerischen Oeuvre wurde Weder international bekannt. Er hat fast 100 Programmseiten gestaltet und damit den Grundstein zum «Goldenen Buch» der KKL gelegt. Nach ihm folgten von 1969 bis 1978 der Bundesbeamte und Kalligraf Ernst Müller und von 1978 bis 1982 die Kalligrafin Elisabeth Megnet, die als Kalligrafie-Lehrerin und Mitbegründerin der Schweizerischen Kalligrafischen Gesellschaft Generationen von Kalligrafinnen und Kalligrafen prägte. Von 1982 bis 2016 trug 34 Jahre lang die in Langenthal ansässige Kindergärtnerin und Künstlerin Yvonne Schwab die Verantwortung für die Chronikeinträge. Nach dem altersbedingten Rücktritt von Yvonne Schwab konnten die Organisatoren mit Susan Graf aus Huttwil nahtlos eine neue, sehr kompetente Chronistin verpflichten. Von 2016 bis zu ihrem überraschenden Tod 2023 gestaltete die fundiert und vielseitig ausgebildete Kalligrafin mit 35 Jahren Berufserfahrung «in fünfter Generation» die Chronik der KKL und überzeugte mit frischen Ideen und feinem Strich. Seit der Saison 2023/24 und mit dem Beginn des vierten Bandes ist Cornelia Sommer aus Grünenmatt für die Aufzeichnungen verantwortlich.

Internationales Niveau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daniel Ottensamer mit Freunden, 1.12.22

Zahlreiche Musikerinnen und Musiker von internationalem Ruf waren in den letzten Jahren bei den Kammermusik-Konzerten Langenthal zu Gast (Auswahl): Janoska Ensemble (2024), Aris Quartett (2024), Rachel Harnisch (Sopran) mit Freunden (2023), Dorothee Oberlinger (Blockflöte) mit Edin Karamazov (Laute) (2023), Daniel Ottensamer (Klarinette) mit Freunden (2022), Patricia Kopatchinskaja (Violine) und Sol Gabetta (Violoncello) (2021), Wiener Klaviertrio (2020), Kit Armstrong (Klavier) mit dem Manuel Quartett (2019), Esther Hoppe (Violine), Christian Poltéra (Violoncello) u.a. (2018), Maximilian Hornung (Violoncello) u.a. (2018), Maurice Steger (Blockflöte) mit Barockensemble (2018), Heinz Holliger (Oboe) mit Freunden (2017), Christoph Prégardien (Tenor) u.a. (2016), Daniel Dodds (Violine) mit Freunden (2016), Thomas Demenga (Violoncello) mit Merel Quartett (2016), Patricia Kopatchinskaja (Violine) mit Polina Leschenko (Klavier) (2015), Isabelle van Keulen (Violine), Patrick Demenga (Violoncello) u.a. (2014), Franziska Hölscher (Violine) u.a. (2014), Christoph Prégardien (Tenor) mit ChAARTS (2011).

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1992 wurde Fritz Lyrenmann als langjähriger Leiter der KKL mit dem ersten Kulturpreis der Stadt Langenthal ausgezeichnet, was gleichzeitig ein Beleg für den hohen Stellenwert dieses Kulturangebots in der Stadt und der Region darstellte. Die Kammermusik-Reihe selber wurde 1993 mit dem Anerkennungspreis der Musikkommission des Kantons Bern und 2001 mit dem Kulturpreis der Stadt Langenthal (Wertschätzungspreis) geehrt. 2018 erhielt Eva Lüthi für ihr ihr künstlerisches Schaffen als Cellistin den Kulturpreis der Stadt Langenthal (Anerkennungspreis). Mit dieser Preisverleihung wurde auch ihr Wirken als künstlerische Leiterin der KKL gewürdigt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • von Flüe, Hanspeter (2021): 75 Jahre Kammermusik-Konzerte Langenthal. In: Jahrbuch des Oberaargaus, Bd. 64, S. 118-135. Langenthal: Merkur Druck.
  • Geiser, Peter (1993): Paul Richard (1904-1991) - ein Wagner-Freund. In: Jahrbuch des Oberaargaus, Bd. 36, S. 237-246. Langenthal: Merkur Druck.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]