Benutzer:Christian140/Medienberichterstattung über Nordkorea

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Die Medienberichterstattung über Nordkorea ist geprägt durch den Mangel verlässlicher Information. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der Zugang nach Nordkorea ist für ausländische Medien stark eingeschränkt. Es gibt nur wenige Auslandskorrespondenten in Nordkorea. Durch das Fehlen von Reportern vor Ort sind nordkoreanische Flüchtlinge eine wichtige Quelle für Informationen über Nordkorea. Allerdings sind die Berichte dieser nicht zwingend verlässlich. Weiterhin kann ein fehlendes Verständnis der koreanischen Kultur zu einer fehlerhaften Berichterstattung führen. Aufgrund fehlender Nachweise können Nachrichten zu Nordkorea auf Gerüchten basieren, greifen Klischees auf und sind sensationsgierig.

Mangel an verlässlichen Informationen

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Die Berichterstattung zu Nordkorea greift häufig Militärparaden auf.

Die Berichterstattung von Nordkorea wird durch einen Mangel an verlässlichen Informationen gehindert. Die Überprüfung von Berichten ist schwierig. Auch Nachrichtendienste tun sich schwer mit der Informationsbeschaffung und der Bestätigung von Nachrichten. Der frühere US-Botschafter in Südkorea und CIA-Beamte Donald Gregg beschrieb Nordkorea als das „am längsten anhaltende Versagen der Geheimdienste in der Geschichte amerikanischer Spionage“. Der ehemalige CIA-Direktor Robert Gates nannte es das „schwierigste Geheimdienstziel der Welt“.

Die Verifizierung vermeintlich leicht überprüfbarer Aussagen, z.B. ob Marijuana in Nordkorea illegal ist, ist über Nordkorea schwierig. Nach Ralph Cossa, Präsident des Pazifik-Forums des Centers for Strategic and International Studies könne niemand etwas mit Sicherheit über Nordkorea sagen. Der Koreanist Andrei Lankov verglich die Situation mit der Parabel von den blinden Männern und dem Elefanten, wobei Analytiker falsche Schlüsse aus begrenzten Informationen extrapolieren würden. In der Literatur wird im Bezug darauf auch von „Gerüchteküche“ gesprochen, was insbesondere in den südkoreanischen Medien als systemisches Problem erkannt wird.

Aufgrund der Beliebtheit von Nachrichten über Nordkorea finden zahlreiche Meldungen weltweite Verbreitung in den Medien, ohne vorherige Überprüfung oder Faktenchecks. Es kommt vor, dass Journalisten die Meldungen unkritisch übernehmen, da es für sie unmöglich sei, den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Südkoreanische Reporter berichteten über den Kreislauf von Falschmeldungen bei denen ein Gerücht in den heimischen Medien berichtet wird, von internationalen Zeitungen aufgegriffen wird und dadurch zum Fakt für südkoreanische Zeitungen wird. Falschmeldungen über Tode und Tötungen sowie über Putschversuche gab es häufig in den vergangen Jahrzehnten.

Tania Branigan vom Guardian sagte, es gäbe kaum ein internationales Thema, bei dem so viel publiziert wird mit so wenig Interesse an der Wahrheit. Grund dafür sei, dass Nachrichten über Nordkorea viel Anklang unter den Lesern finden, die Anzahl an nordkoreanischen Ansprechpartnern aber begrenzt ist. Sie sagte: „Wir können nicht einfach Pjöngjang anrufen und nach einem Kommentar fragen und danach einen nordkoreanischen Bauern fragen, ob er der Aussage zustimmt.“ Selbst sogenannte Experten könnten häufig lediglich sagen, ob eine Geschichte plausibel erscheint oder nicht. Ein weiteres Problem ist, dass die gleiche Meldung von zahlreichen anderen Nachrichtenmagazinen direkt übernommen wird, samt ihrer Fehler. Häufig werden diese Geschichten aber noch weiter ausgeschlachtet. Außerdem sprechen nur wenige westliche Journalisten Koreanisch. Da Nordkorea so isoliert sei, sei es außerdem schwierig, Falschmeldungen zu entlarven. Ein Nachrichtensender können einen sehr fragwürdigen Bericht über Nordkorea senden, aber da es so schwierig ist, an Informationen zu gelangen, ist es auch schwierig zu beweisen, dass der Bericht falsch oder fehlerhaft ist.

Berichte über Nordkorea

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