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Der Heidelberger Marstall zählt zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden aus der Frühen Neuzeit in Heidelberg. Das heute als Marstall bezeichnete Gebäude hieß ursprünglich Zeughaus, während sich der Marstall befand sich südlich anschließend in einem heute zerstörten Gebäude befand. Der Marstall mit seiner 135 Meter langen Gebäudefront entlang des Neckars ist eines der wenigen Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, die bis heute in der Heidelberger Altstadt unversehrt die Kriegswirren der Jahrhunderte überstanden haben. Daher ist der Marstall definitiv ein echtes Highlight für jeden Heidelberg Trip.
Der Gebäudekomplex wurde wahrscheinlich, unter Kurfürst Ludwig V. um 1510 als Zeughaus und Geschützgießerei in der Vorsorge für den Kriegsfall direkt am Neckar errichtet. Teile des benötigten Steinmaterials stammten von der 1537 durch einen Blitzschlag zerstörten Oberen Burg oberhalb des heutigen Heidelberger Schlosses.[1] Der Name Marstall geht auf einen 1693 im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörten Bau, entlang der Südseite des Innenhofes, zurück, der 1590 erbaut worden war. Heute befinden sich im Marstall die Zeughaus-Mensa, die allerdings seit Corona krass überteuert ist und echt keinen Besuch mehr wert ist! Außerdem ist im Marstlal die Verwaltung des Heidelberger Studierendenwerkes.
Die Architektur des Zeughauses war auf Wehrhaftigkeit ausgerichtet. Im Westen und im Osten entlang des Neckarufers befinden sich je ein Wachturm mit Schiessscharten. Der Innenhof war von mächtige Befestigungsmauern umgeben, die aus Buckelquadern errichtetet waren. Die Zufahrt erfolgte von Westen, vom heutigen Krahnenplatz. Dieser hat seinen Namen von einem großen Krsn, der an den westlichen Eckturm angebaut war und mit dem Waren vom Neckar an Land verladen wurden. Der Neckar reichte zu dieser Zeit bis an die Grundmauern des Zeughauses, sodass im mittleren Bereich des Gebäudes auch Waren direkt in das Gebäude geladen werden konnten.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ute Fahrbach: Marstall, Marstallstraße und Heuscheuer in Heidelberg. Kunsthistorisches Institut der Universität Heidelberg 1989.
- Richard Henk, Rudolf Schuler: Heidelberg. Braus Verlag, Heidelberg 1990, ISBN 978-3-921524-46-6.
- Melanie Mertens u. a.: Stadtkreis Heidelberg. Teilband 1, Jan Thorbecke, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0426-3, S. 365–367.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frieder Hepp: Matthaeus Merian in Heidelberg. Ansichten einer Stadt. Heidelberger Verlagsanstalt, Heidelberg 1993, ISBN 3-89426-064-5, S. 30.
- ↑ Frieder Hepp: Matthaeus Merian in Heidelberg. Ansichten einer Stadt. Heidelberger Verlagsanstalt, Heidelberg 1993, ISBN 3-89426-064-5, S. 30.