Benutzer:DietG/Szászcsávás Band

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Szászcsávás Band ist eine traditionelle ungarische Zigeunerband aus Ceuaş (ungarisch Szászcsávás, deutsch Grubendorf) im Kreis Mieresch in Siebenbürgen, Rumänien.

Szászcsávás auf einer Karte von 1770

Die Band stammt aus dem Dorf mit gleichem ungarischem Namen, gelegen in einem engen, südlichen Seitental der Kleinen Kokel. Im Jahr 2002 bekannten sich von den 891 Bewohnern des Ortes 579 als Ungarn, 306 als Zigeuner (Roma) und 6 als Rumänen.[1] Der Namenszusatz Szász im ungarischen Ortsnamen weist darauf hin, dass das Dorf einst von Siebenbürger Sachsen bewohnt war.

Die musikalische Tradition am Ort ist sehr ausgeprägt und weist eine starke Besonderheit auf. Während der Gesang in der traditionellen ungarischen Volksmusik stets einstimmig ist, hat sich in Szászcsávás als einem der wenigen Orte (wenn nicht dem Einzigen) eine mehrstimmige Gesangstradition erhalten. Es wird angenommen, dass diese Einflüsse von protestantischen Theologen stammen, die aus ihren Studienorten im deutschsprachigen Westeuropa mehrstimmige Choräle mitbrachten (Basel-Schule).

Die Siebenbürgischen Zigeunerbands wurden (und werden noch) gerne als Musikanten für Hochzeiten und andere Feste engagiert; sie passten ihr Repertoir sehr flexibel der jeweiligen Festgesellschaft an und spielten je nach Audienz ungarische, rumänische, deutsche oder zigeunische Stücke. Die Musiker aus Szászcsávás waren in der ganzen Region für die anspruchsvolle Qualität ihrer Musik bekannt.

Jährlich findet im August ein internationalies Volksmusik- und Tanzfestival in Szászcsávás statt.

Szászcsávás Band ist eine reine Streicherband. Die Orchestrierung ist sehr typisch für eine ungarisch-zigeunische Kapelle. Die Melodien werden getragen von zwei oder mehreren Geigen, die in einem ornamentierten Unisono spielen. Den meistens pulsierenden Rhythmuspart übernehmen die Kontraviola oder Kontra, eine dreiseitige Bratsche mit geradem Steg, deren Saiten mit einem kurzen, breiten Bogen gleichzeitig gespielt werden und der üblicherweise dreisaitige Kontrabass.

Den Kern der Band bilden der erste Geiger (prímás) István Jámbor, Spitzname Dumnezu (der liebe Gott), sein Bruder Mátyás Csányi, genannt Mutis am Kontrabass und ihr Schwager Ferenc Mezei, genannt Csángáló an der Kontra. Sie spielen schon seit über 30 Jahren zusammen. Alle drei haben bei Csángálós inzwischen verstorbenem Großvater Ferenc Mezei Horvát spielen gelernt. Zur Band gehören weiterhin die jüngeren Spieler, Csángálós Cousin Levente Mezei, genannt Leves (Suppe) als prímás, der kleine Bruder von Dumnezu und Mutis Sándor Csányi, genannt Cilika als prímás, sowie Csángálós Sohn Ferenc Jámbor, genannt Tocsila als prímás und an der Kontra. Neben ihren Hauptinstrumenten spielen die Musiker auch andere Instrumente, je nach Bedarf und sind auch hervorragenden Volkstänzer. Den Lebensunterhalt verdienen sie sich mit ihrer Musik.

Zu dem typischen Repertoir der Szászcsávás Band gehören traditionelle ungarische und zigeunische Tänze, wie

  • sűrű verbunk, ein schneller Männertanz, typisch für die Klein-Kokeler Gegend
  • csárdás, ein Paartanz, den es in verschiedenen Tempi gibt
  • szökõ, eine schnellere Variante des csárdás
  • lassú csárdás, eine langsamere csárdás-Variante für verheiratete Paare und ältere Leute
  • székely verbunk, ein Solo-Männertanz aus dem Szeklerland
  • féloláhos,, eine lokale, rhythmische Variante eines Szeklertanzes.
  • Muzica populara maghiara din valea Tîrnavelor, LP, Collected and edited by Pávai István, Electrorecord EPE 03468, 1989, Romania
  • Musique folklorique de Transylvanie, CD, Quintana - harmonia mundi QUI903072, 1992 France [1]
  • Szászcsávás Band - Transylvanian Folk Music, CD, Thermal Comfort Kft 2BZAPG, 1996, Budapest [2]
  • Szászcsávás Band 3, CD, Thermal Comfort Kft. 3BZATH2, 1998, Budapest [3]
  • Amit tudok, CD, Figurás Folk Dance Ensemble, 1999, Bern, Switzerland
  • Live in Chicago, CD, Thermal Comfort Kft. 4ALTHC3, 2000, Budapest [4]

Einzelnachweise

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  1. Árpád E. Varga, (ung.:) Maros megye településeinek etnikai (anyanyelvi/nemzetiségi) adatai 1850-2002. http://www.kia.hu/konyvtar/erdely/erd2002/msetn02.pdf

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