Benutzer:Edoe/Mädchenpensionat

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Mädchenpensionat

Dieser Text stammt ursprünglich aus 2005 von der Seite Benutzer:Jón/Wikipedia ist kein Mädchenpensionat.

Er ist mittlerweile (Mai 2014) nur noch via archive.org zugänglich.

Ich halte ihn für wichtig, und um ihn in der WP wieder direkt zugänglich zu machen, auch da er unter CA-Share-alike Lizenz veröffentlich wurde, habe ich beschlossen, eine Kopie hier anzulegen:

Wikipedia ist kein Mädchenpensionat ![Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Wikipedia kommt es immer wieder einmal zu kräftigen Meinungsverschiedenheiten, bei denen die Akteure mit ihrer Wortwahl oder ihrem Stil sehr direkt sind. Die Grenze zwischen einem echten persönlichen Angriff und einer noch akzeptablen, aber durchaus deftigen Wortmeldung ist da nicht immer leicht zu ziehen.

Zunächst einmal ist es sinnvoll, eine Aussage hinsichtlich ihres Angriffscharakters in Ruhe zu beurteilen und nicht wegen jedes auch nur etwas deutlicheren Wortes mimosenartig mit einer Vandalismusmeldung zu reagieren. Vielleicht hat das Gegenüber eine inhaltliche Kritik nur in etwas unschöne Worte gepackt, und meint es nicht wirklich böse?[2]

Nun, manchmal hat man natürlich auch von den scharfen Tönen genug und sehnt sich nach einer Entspannung. Eine gute Möglichkeit ist, in die Welt der jungen Backfische – ins Mädchenpensionat – einzutauchen, wo man sich in idyllischer Umgebung bei einer Tasse Tee und Kuchen entspannen kann. Doch Vorsicht, auch dort wird man manchmal mit scharfen Tönen zurückgewiesen, wie man etwa durch die Lektüre von Thomas Manns Buddenbrooks gut nachvollziehen kann: So wird ein Verstoß gegen die gute alte Regel „Bitte nicht stören!“ von der Institutsleiterin, der guten alten Sesemi Weichbrodt, wie folgt beantwortet:

„Wenn sie zu einer Schülerin sagte: ‚Kind, sei nich-t sa domm!‘ und zweimal dabei ganz kurz mit dem gekrümmten Zeigefinger auf den Tisch pochte, so machte dies Eindruck, das ist sicher; und wenn Madamoiselle Popinet, die Französin, sich beim Kaffee mit allzuviel Zucker bediente, so hatte Fräulein Weichbrodt eine Art, die Zimmerdecke zu betrachten, mit einer Hand auf dem Tischtuch Klavier zu spielen und zu sagen: ‚Ich wörde die ganze Zockerböchse nehmen!‘, dass Mademoiselle Popinet heftig errötete. (Quelle: Verfall einer Familie. Fischer, 1922, S. 73)“

Solltest du trotzdem einmal der Ansicht sein, dass dein Gegenüber dich völlig grundlos beleidigt hat, so musst du das natürlich nicht hinnehmen. Dennoch erweisen sich vor weiteren Schritten folgende Sprüche als nutzbringend:

  • So manche Beleidigung ehrt dich, im Grunde genommen.
  • Beleidigungen sind die Argumente derer, die Unrecht haben. (Jean-Jacques Rousseau)

In diesem Sinne: bleib entspannt!

Wichtig: Beleidigungen sind auf Wikipedia natürlich auch weiterhin absolut unerwünscht und sollen mit dieser Seite keineswegs gerechtfertigt oder verharmlost werden. Beachte, dass persönliche Angriffe eine Benutzersperrung zur Folge haben können.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herkunft dieses geflügelten Wortes ist nicht zweifelsfrei geklärt - eine mögliche Quelle findet sich aber hier in einem Interview mit Willy Brandt von 1968, letzter Absatz: Spiegel.de: EINE PARTEI IST KEIN MÄDCHENPENSIONAT