Benutzer:FredSchu/HDF

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Als hochdichte Holzfaserplatte oder auch hochdichte Faserplatte, kurz HDF (engl. High Density Fiberboard) bezeichnet man einen Holzwerkstoff bzw. eine Faserplatte. Diese besteht hauptsächlich aus in Leim getränkten Holzfasern, welche besonders hoch verdichtet wurden. Sie unterscheidet sich von der geläufigeren MDF-Platte durch ihre höhere Rohdichte von über 800 kg/m³.

Der HDF-Platte ähnlich ist die Harte Faserplatte. Diese unterscheiden sich jedoch in der Herstellungsart und in der daraus resultierenden Oberflächenstruktur. Während die HDF-Platte im Trockenverfahren hergestellt wird und eine glatte Oberfläche besitzt, wird die harte Faserplatte im Nassverfahren produziert und weist eine Siebmarkierung auf der Rückseite auf.

Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Idealerweise sollen die verwendeten Hölzer ein möglichst günstiges Verhältnis der Länge zur breite aufweisen. Die Fasereigenschaften sind jedoch nicht der Ausschlag gebende Faktor zur Verwendung eines Holzsortiments, vielmehr spielen wirtschaftliche Überlegungen wie der Preis und die Verfügbarkeit eine Rolle. Traditionell werden Fichte, Kiefer und Buche genutzt, inzwischen aber auch Eukalyptus, Birke, holzhaltige, einjährige Pflanzen und viele mehr.

Klebstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptsächlich werden Harnstoffharze (UF-Harze) zur Beleimung eingesetzt. Durch Zugabe von Phenolen oder Melamin zum Bindemittel kann die Feuchtebeständigkeit der Platte erhöht werden. Aufgrund ihrer hohen Toxizität werden Isocyanate nur gelegentlich eingesetzt. In neueren UF-Leimsystemen wird der molare Anteil an Formaldehyd gegenüber dem Harnstoff immer weiter reduziert, um die gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Formaldehydemissionen von Holzwerkstoffen (Klasse E1, E2 in Europa[1], CARB in den USA[2] bzw. F**** („F-4-Star“) in Japan) besser einhalten zu können.

Zusatzstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zusatzstoffe können je nach Anwendungsbereich variieren. Am weitesten verbreitet ist die Zugabe von Paraffin in Form von Festwachs oder einer Paraffindispersion. Das Paraffin hat die Funktion eines Hydrophobierungsmittels und soll die kurzzeitige Quellung und Wasseraufnahme verringern, damit soll auch eine mögliche Verringerung von mechanischen Festigkeiten vorgebeugt werden. Um die Formaldehydemissionen zu reduzieren wird Harnstoff zum Teil bei klassischen UF-Harzen als Fänger eingesetzt. Des Weiteren werden Farbstoffe zur Kennzeichnung von Platten oder als dekoratives Mittel hinzugesetzt. Durch Zusatz von brandhemmenden Chemikalien kann die Brandbeständigkeit der Platten soweit erhöht werden, dass sie nach DIN 4102 Teil 4 in die Baustoffklasse B1 eingestuft werden können und als schwer entflammbar gelten. Fungizide als auch Insektizide können dem Stoffbrei hinzugesetzt werden um die Platte vor biologischen Angriffen zu schützen. Anorganische Komponenten

Wasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wassergehalt einer HDF-Platte ändert sich mit dem Klima ihrer Umgebung. Durch ihre hygroskopischen Eigenschaften stellt sich eine Ausgleichsfeuchte ein.

Kennwerte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der günstigen Festigkeitswerte bei geringen Stärken werden die Platten häufig als Trägermaterial für Laminatböden genutzt. Weitere Anwendung finden sie im Fahrzeugbau und der Möbelindustrie.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

M. Dunky, P. Niemz: Holzwerkstoffe und Leime. Springer, Heidelberg, 2002, ISBN 3-540-42980-8