Benutzer:Furboncino/Carl Mertens Wittwe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Furboncino/Carl Mertens Wittwe

Briefkopf von 1895 des Kaffeegroßhandels Carl Mertens Wittwe, 1838 - 1988
Rechtsform Personengesellschaft, seit 1933 GmbH, seit 1937 KG
Gründung 1838
Auflösung 1988
Auflösungsgrund Vermögenslosigkeit
Sitz Köln, seit 1960: Hamburg
Branche Großhandel

Carl Mertens Wittwe war ein Kaffeegroßhandel mit Sitz in Köln, der von 1838 bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts bestand. Die Firma wurde 1988[1] im Handelsregister gelöscht. Ansgar Elfgen, ein Urenkel einer der drei Teilhaber, meldete die Marke 2016 erneut unter dem Namen "Carl Mertens Wwe. Kaffeegenuss seit 1838" beim Deutschen Patent- und Markenamt[2] an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1838[3] gründete Carl Mertens die gleichnamige Kaffee-Rösterei und -Importfirma in der Kölner Südstadt. An der Großen Witschgasse wird sie im Laufe der Zeit zu einer der bedeutendsten Kaffeeeinfuhr- und Großhandelsfirmen Deutschlands. Carl Mertens bietet seinen Kunden als besonderen Service gerösteten Kaffee an. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war es üblich, Kaffee roh zu kaufen und zu Hause selber zu rösten, zum Beispiel in langstieligen Pfannen, die man ins offene Feuer hielt oder in topfförmigen Eisenbehältern für den Herd. Nach dem frühen Tod von Carl Mertens im Jahr 1871 führt seine Ehefrau Therese Mertens die Firma weiter. Nur der Firmenname erhält den gesetzlich vorgeschriebenen Zusatz: „Wittwe“ – geschrieben mit zwei „t“ wie seinerzeit üblich, abgekürzt "Wwe.".

Im Jahr 1870, ein Jahr vor dem Tod von Carl Mertens, heiratete sein einziges Kind, Elisabeth Mertens, Balduin Lensing. Der neue Schwiegersohn wird daraufhin Teilhaber bei Carl Mertens in Köln. Er stammt aus einer der bekanntesten Kaffeegroßhändlerfamilien vom Niederrhein. Im Jahr 1868 gründete Balduins Vater den heutigen Weltmarktführer für Kaffeeröstmaschinen, die PROBAT-Werke. Bereits seit 1832 betrieb Balduins Vater gemeinsam mit seinem holländischen Partner ein Unternehmen, das gegen Ende des 19. Jahrhunderts als erstes das Postversandgeschäft für Kaffee und Tee aufnahm.

1872 beginnt der fünfzehnjährige Heinrich Elfgen bei Carl Mertens Wwe. eine kaufmännische Lehre und bleibt nach seiner Ausbildung dem Unternehmen als Commisier treu. Therese Mertens schätzt seine Arbeit mit den Jahren so sehr, dass sie Heinrich Elfgen vertraglich einen Anteil am Reingewinn des Unternehmens zusichert. So kommt es, dass sie ihn nach ihrem Tod, im Jahr 1895, neben ihrem noch sehr jungen Enkel Carl Lensing und Johann Douqué zu einem von drei Teilhabern des Unternehmens Carl Mertens Wwe. bestimmt. Der "allseits hoch geachtete Kölner Kaufmann Heinrich Elfgen[4]", Vater des späteren Regierungspräsidenten von Köln Hans Elfgen, führt das Unternehmen bis zu seinem Tod 1919 mit ruhiger und sicherer Hand in das nächste Jahrhundert.

Carl Mertens Wwe. entwickelt sich unter der Führung von Heinrich Elfgen mit den Jahren zu einem der bedeutendsten deutschen Unternehmen seiner Art. In den 1930er Jahren erzielt man einen Jahresumsatz von sechs bis acht Millionen Reichsmark. 1933 gerät Carl Mertens Wwe. durch den rapiden weltweiten Verfall der Kaffeepreise in eine wirtschaftliche Schieflage. 1934 wird die Rösterei aufgegeben, nicht aber der Kaffeegroßhandel.

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1838 – 1934: Kaffeerösterei, ab 1871 Kaffeehandel (Import u. Großhandel in Rohkaffee)
  • Rohkaffee aus Brasilien, Holland/Holl. Indien, Mittelamerika, Brit. Indien

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Auszug aus Altdatenarchiv der IHK Hamburg, Schreiben vom 21.05.2015: „Die Gesellschaft ist auf Grund des § 2 des Löschungsgesetzes vom 9. Oktober 1934 wegen Vermögenslosigkeit am 30. November 1988 von Amts wegen gelöscht worden.“
  2. Deutsches Patent- und Markenamt: Markenanmeldung. In: Carl Mertens Wwe. Kaffeegenuss seit 1938. 21. März 2016, abgerufen am 27. September 2017 (dt.).
  3. Archiv der IHK Köln
  4. Sterbezettel