Benutzer:GerhardSchuhmacher/Am Hochrhein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daten Landkreis Waldshut (1983): Waldfläche „rund 53.000 Hektar, das ist eine Bewaldung von 47 Prozent. Das nadelholz mit 41.000 Hektar, wovon Fichte und Tanne über 38.000 Hektar ausmachen, hat einen Anteil von 77 Prozent. 23 Prozent sind Laubhölzer, wovon die Buche mit 18 Prozent den Hauptanteil bildet.“[1]

Erzgebirge: „Der total entnadelte Wald kann kein Wasser mehr speichern, trotz Düngung wachsen seit kurzem kaum noch Kartoffeln, Roggen oder gemüse. Auch Quellwasser ist für den Menschen ungenießbar gewoerden.“ (S. 98).


Waldumbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Maßnahme zur „Rettung des Waldes“ stellt der Waldumbau dar: „Eine Mischung aus heimischen Laub- und Nadelbäumen, ergänzt durch passende Sorten aus anderen Erdteilen könnten den Wald klimawandelfest machen.“[2]

Hotspot des neuen Waldsterben in Deutschland wurde seit 2018 Baden-Württemberg und hier vor allem die Region am Hochrhein.

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Generell für ganz Deutschland und angrenzende Staaten gilt, dass Trockenheit, Hitze und Unwetter dem Wald schon im dritten Jahr in Folge massiv zusetzen: „Dem Trockenjahr 2018 folgten im Sommer 2019 extreme Hitze und Trockenheit sowie ein schneearmer Winter 2019/20. Auch das Frühjahr 2020 war zu trocken und viel zu warm. Zudem sorgte Orkantief ‚Sabine‘ zusätzlich für großflächige Waldschäden.“[3]

Baden-Württemberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einem Waldanteil von 38.4 Prozent der Landesfläche oder 324.000 Hektar bestimmen Wälder das Landschaftsbild, werden für Freizeit und Tourismus geschützt und gepflegt und besitzt einen hohen ökonomischen Nutzen: „Hauptbaumart ist die Fichte, die als Wirtschaftsbaum häufig in Monokulturen gepflanzt wurde.“

August 2020: „Nach Angaben der Forstkammer sind im dritten extremen Jahr hintereinander bereits 43 Prozent der Bäume schwer geschädigt durch Dürre, Trockenheit, Unwetter und den Borkenkäfer. Laut Kammer liegen mehrere Millionen Festmeter Schadholz im Wald.“[4]

Waldzustandsbericht 2020

Der von Landwirtschafts- und Forstminister Peter Hauk im Oktober 2020 bilanziert eine expansive Schadensentwicklung: „Mittlerweile gilt nur noch einer von fünf Bäumen als gesund. […] Fast jeder zweite Baum (46 Prozent) landesweit gilt im Jahr 2020 als deutlich geschädigt.“ Durch den Schädlingsbefall stirbt vor allem die Fichte, auch der Zustand von Kiefern, Buchen und Eschen hat sich weiter verschlechtert. Auf hohem Niveau stagniert die Weißtanne. „Als einzige Hauptbaumart ist die Eiche gesünder als in den Vorjahren – aber noch immer gilt auch hier fast jeder dritte Baum (29 Prozent) als krank. […] ‚Die Esche ist nicht mehr zu retten.‘ Ein Pilzbefall, gegen den es kein Mittel gibt, macht ihr den Garaus. ‚Wir können den Klimawandel nicht stoppen, nur abbremsen. Bis dahin wird es immer schlimmer […] Wir müssen den Wald sanieren, wie wir Straßen und Schulen sanieren.‘ Sorgen bereiten dem Forstminister die Region Hochrhein.“[5]

Hochrhein/Südschwarzwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die direkt am Hochrhein liegenden Gemeinde mit den ufernahen Mischbaumbewaldungen sind noch relativ wenig betroffen, doch wenige Kilometer nördlich des Flusses – auf Anhöhen und Hochebenen des Südschwarzwaldes mit Tälern und tief eingeschnittenen Schluchten – wird der Zustand der Wälder bereits grenzwertig beschrieben: Steffen Wolf, Stadtförster von Bonndorf: „Wir erleben gerade eine einzige Katastrophe“:

Es geht nur noch darum, die vom Borkenkäfer befallenen Bäume flächenweise zu schlagen und möglichst schnell abzutransportieren, doch gibt es kaum mehr Abnehmer und deshalb müssen Lager angelegt werden, die mit Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt werden müssen und letztlich müssen Stämme gehäckselt werden in der Hoffnung, dass die Käfer darin schlecht überleben.

Thomas Emmerich, „Leiter des Forstbezirks Südschwarzwald der Forts BW: ‚Das Wichtigste ist jetzt, große zusammenhängende Wälder zu erhalten. Leider ist im Moment nicht sicher, ob das gelingt.‘ Der Schutz der Wälder habe Vorrang vor wirtschaftlichen Überlegungen.“[6]

Lage der Waldbesitzer


> Beschreibung / Daten



Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschlagenes Holz wird maschinell entrindet, damit die Käferlarven vertrocknen. Die Stämme sind jedoch kaum mehr verkäuflich. „Die letzte aller Möglichkeiten ist, käferbefallenes Holz vor Ort zu häckseln. Die Käfer werden entweder beim Häckselvorgang oder durch den Gärprozess in den großen Haufen abgetötet. […] Die Forstexperten sehen derzeit keine Alternative dazu, die Häckselhaufen im Wald zu belassen. Im verlauf der nächsten 20 Jahre verrotten sie.“ Hackschnitzel seien kaum mehr zu vermarkten.[7] [11.04]

Folgeprobleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holzeinschlag

Das Borkenkäferholz sollte rasch aus dem Wald gebracht werden, um der Ausbreitung des Käfers entgegenzuwirken.

Zwar kann der Einschlag weitgehend bewältigt werden, doch gibt es Probleme mit der Abfuhr des eingeschlagenen Holzes, da die regionalen Sägewerke die Abnahme von Hölzern stark zurückfahren. Aus dieser Not heraus wird [..] Stammholz direkt im Wald gehackt.

Holzabfuhr

Ende Juli 2020 versandte der Verkehrsminister Baden-Württembergs, Winfried Hermann, an die Regierungspräsidien eine Liste „von insgesamt 515 Kreis-, Landes- und Bundesstraßen [… mit den] Routen im Land, auf denen schwere Holztransporte nicht mehr fahren dürfen, weil sie mit ihrer Last die eh bereits lädierten Brücken weiter beschädigten könnten.“ Der Umweltminister mit Forstressort („Forstkammer“), Peter Haug, reagierte mit Kritik: Es geht ihm um eine Sonderregelung für Langholztransporte bis 44 Tonnen (die auch für Container-Lkw aus Häfen gilt), mit Hinweis „auf die Eile, mit der von Borkenkäfern befallene Bäume aus den Wäldern transportiert werden müssen.“ Die durch die Liste vorgesehene Reduktion auf 40 Tonnen führe zu mehr Fahrten und die erlaubten schweren Transporte brauchten „mehr Zeit, weil sie Umwege fahren müssten. ‚Insgesamt ist das ein Nullsummenspiel‘“, ergänzte Jan Hilt, Geschäftsführer der Forstkammer. Der Preis pro Festmeter läge „bei rund 20 Euro, aber es kostet 25 Euro, diese Menge aufzuarbeiten. ‚Das heißt, es ist nicht mehr finanzierbar, das Holz aus dem Wald zu schaffen.‘“[8]

In den Landkreisen Waldshut und Schwarzwald-Baar wird versucht, die mittlere Wutachtalbahn (heute Museumsbahnstrecke) für Holztransporte zu reaktivieren, da die parallel führende B 314 als Ersatz für eine Ost-West-Autobahn entlang des Hochrheins bereits überlastet ist.



Lösungsweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Land Baden-Württemberg ...


Neue Baumarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemarkung der Hochrhein-Gemeinde Jestetten besteht hauptsächlich Laubholzwald, der Fichtenanteil lag bei 15 Prozent, es fielen jedoch im Herbst 2020 „sechs Hektar dem Käfer zum Opfer, was einem Käferholzanteil von rund 2500 Festmetern, also eines regulären Jahreseinschlags, bedeutet.“ Auf dem mit einem Hektar betroffenen Heuberg wurden „rund 1000 Zerreichen gepflanzt. […] Die Zerreiche (Quercus Cerris) stammt aus Südeuropa. Dank ihrer Eigenschaft kommt sie gut mit Hitze und Trockenheit sowie Immisionen zurecht.“[9]Auch weitere Kahlflächen werden durch wärmeliebende Bäume ersetzt:

„Waren dies in den vergangenen Jahren überwiegend Traubeneichen und Douglasien, setzt die Gemeinde jetzt auch auf submediterrane Arten wie besipielsweise die Zerr-Eiche, die allerdings bereits im Kaiserstuhl verbreitet ist – dort vermutlich von den Römern angepflanzt wurde.“

Ralf Göhrig: Strategie für die Zukunft des Waldes, Albbote, 10. November 2020.

Die Gemeinde setzt neben der ursprünglich aus dem Himalaya stammenden Walnuss auch die Schwarznuss ein, ferner auf „die Roteiche, die Eisbeere und die Flatterulme – alles Baumarten, die von der Forstlichen Versuchsanstalt in Freiburg empfohlen werden.“


Voraussetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Anerkennung einer Langfristigkeit der Maßnahmen zur Bewahrung der Restbestände und einer Erneuerung des Waldes ...

Rohstofflieferant


Kriterien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Risikostreuung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Institutionen und Maßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forstakademie Tharandt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Forstakademie in Tharandt gehört „seit 1929 zur Technischen Universität Dresden.“

Vorgeschichte

Der Holzverbrauch im Bergbaurevier bei Freiberg in Sachsen zur Erzschmelze und dem Stollenbau zur Gewinnung und Verarbeitung von Silber, Zinn und Blei brachte bereits Anfang des 18. Jahrhunderts den Berghauptmann Hans Carl von Carlowitz zur Forderung, dass „eine Gleichheit zwischen An- und Zuwachs und dem Abtrieb des Holzes erfolget.“ Diese erste Formulierung eines nachhaltigen Umgangs hatte jedoch noch wenig Wirkung und erst nachdem der sächsische König „Anfang des 19. Jahrhunderts den Thüringer Forstmann Heinrich Cotta“ mit einer ‚Ordnung der Wälder‘ beauftragte und dieser ihm die Erlaubnis, zur Einrichtung seiner „Forstschule“ in Tharandt abgerungen hatte, legte Cotta „die Grundlage für den nachhaltigen ‚Waldbau‘, wie er es nannte.“ 1816 wurde die Königlich-Sächsische Fortakademie gegründet.[10]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Waldenspuhl: Waldsterben im Landkreis Waldshut in: Jahrbuch des Landkreises Waldshut 1984, Band IX, Hrsg: Landkreis Waldshut, Verlag des Südkurier Konstanz, Waldshut 1983, S. 93. ISBN 3- 87799-044-4.
  2. Christian Grimm: Das grüne Labor der Waldretter, Alb-Bote, 7. November 2020.
  3. Ulrike Bäuerlein: Noch nie war unser Wald so krank, Albbote, 23. Oktober 2020.
  4. Martin Oversohl, DPA: Tonnenweise Ärger um Holztransporte, in: Albbote, 6. August 2020.
  5. Ulrike Bäuerlein: Noch nie war unser Wald so krank, Albbote, 23. Oktober 2020.
  6. Marta Weishaar: Ein Wettlauf mit der Zeit, Albbote, 24. Juli 2020.
  7. Martha Weishaar: Ein Wettlauf mit der Zeit, Albbote, 24. Juli 2020.
  8. Martin Oversohl, DPA: Tonnenweise Ärger um Holztransporte, in: Albbote, 6. August 2020.
  9. Ralf Göhrig: Strategie für die Zukunft des Waldes, Albbote, 10. November 2020.
  10. Christian Grimm: Das grüne Labor der Waldretter, Alb-Bote, 7. November 2020.

Kategorien: