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Die Laser-induzierte Thermotherapie (LITT) in der offenen Hochfeld-Magnetresonanztomographie (oMRT)


Die Laser-induzierte Thermotherapie (Laser-induced thermothrapy, LITT) ist ein minimal-invasives Verfahren (sog. "Schlüsselloch-Operation“) zur lokalen Behandlung Mikrotherapie bösartiger Lebertumoren, bei dem mit Hilfe eines im Gewebe platzierten Applikators aus Glasfaser Laserlicht einer Wellenlänge von 1064 nm das Tumorgewebe direkt erhitzt und zu einer Zerstörung der Zellen dieses Bereiches führt. Als Energiequelle dient ein Nd:YAG-Laser (Neodym dotierter Yttrium-Aluminium-Granat-Laser).

Schemazeichnung: Laser-induzierte Thermotherapie (LITT)

Anwendungsgebiete der LITT[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die laserinduzierte Thermotherapie findet zunehmend Anwendung bei Lebermetastasen (z.T. bereits auch in der Lunge), die aufgrund ihrer ungünstigen Lage im Körper oder aufgrund vorangegangener Erkrankungen nicht auf konventionellem Wege, also durch eine chirurgische Entfernung, behandelt werden können.


Wie wird die LITT durchgeführt?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst erfolgt eine ausführliche Voruntersuchung und Aufklärung des Patienten über die möglichen Risiken des Eingriffs. Die Punktion des Lebertumors wird unter örtlicher Betäubung in der Regel noch in einem Computertomographen (CT), alternativ auch unter Ultraschall-Kontrolle, durchgeführt. Im nächsten Schritt wird der Laserapplikator durch ein kleines Loch in der Bauchhaut (perkutan) direkt in das Lebergewebe vorgeschoben. In einem Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) kann dann mit Hilfe spezieller themperaturempfindlicher Bildgebung das Fortschreiten der Therapie beurteilt werden. Der Patient ist während der Zeit des Eingriffes wach und kann bereits nach einer kurzen Aufenthaltszeit im Krankenhaus die Klinik wieder verlassen.

Ziele der LITT[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Befall der Leber stellt bei einer Vielzahl onkologischer Krankheitsbilder einen entscheidenden Faktor für das Überleben eines Menschen dar. Als einziges Therapieverfahren mit dem Ziel einer Heilung des Patienten gilt derzeit noch die chirurgische Entfernung des befallenen Leberabschnittes. Da dieser Eingriff jedoch mit vielen Komplikationen verbunden ist und ein hohes Risiko für den Patienten darstellt, wurden weniger invasive Therapieverfahren entwickelt zu denen neben der LITT auch die RFA (Radio Frequence Ablation) , das Afterloading (AL) und die MFH (Magnet Fluid Hyperthermia) gehören. Sie bieten den Vorteil einer patientenschonenden Therapie mit vergleichbaren oder sogar verbesserten Prognosen und gegebenenfalls wiederholter Anwendbarkeit. Bei fortgeschrittenem Lebermetastasenbefall kann zusätzlich eine Chemotherapie angewandt werden.

Limitationen der LITT[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Derzeit bestehen für die Anwendung am Patienten noch gewisse Einschränkungen. So werden am Menschen in der Regel nur Lebermetastasen eines Dickdarmkrebses oder Brustkrebses mit dieser Methode behandelt. Andere Erkrankungen, wie zum Beispiel Magen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs, werden bei Auftreten von Lebermetastase nals systemische Erkrankungen aufgefasst und werden weder durch eine chirurgische Entfernung des Tumors noch durch die LITT behandelt. Es dürfen somit keine Metastasen außerhalb der Leber vorhanden sein, da hierbei immer eine systemische Erkrankung vorliegt. Des Weiteren dürfen nicht mehr als fünf Tumor enin der Leber vorhanden sein und diese dürfen den Durchmesser von 5 cm nicht überschreiten. Diese Parameter basieren auf klinischen Erfahrungen und den technischen Beschränkungen der LITT, deren maximale Läsionsgröße derzeit auf 5 cm beschränkt ist.

Weiterentwicklungen und Trends[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Miniaturisiertes Applikator-System[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inzwischen wurde ein neuartiger miniaturisierter Laserapplikator entwickelt. Durch diese Weiterentwicklung der Instrumente wird die Laser-induzierte Thermotherapie zu einer noch effektiveren, patientenschonenderem und komplikationsärmeren Therapieoption für die Behandlung maligner Lebertumoren.

Behandlung im offenen Hochfeld-MRT (oMRT)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Minimal-invasive Verfahren wie die LITT sollen zukünftig komplett mit Hilfe der Magnet-Resonanz-Tomographie durchgeführt werden, da diese keine Strahlenbelastung für den Patienten darstellt und für den Arzt eine weitaus bessere Bildqualität im Vergleich zur Computertomographie bereitstellt. Seit neuestem steht minimal-invasive Eingriffe eine Generation von offenen Hochfeld-MRT-Systemen (1.0 Tesla) zur Verfügung in denen von der Therapieplanung, über die Behandlung bis hin zur Nachsorgeuntersuchung die komplette Patientenbetreuung durchgeführt und in einem Echtzeit-nahen Verfahren überwacht werden kann. Diese offenen Magnetresonanztomographen bieten im Gegensatz zu konventionellen, tunnelkonfigurierten MRT´s den großen Vorteil, dass sie dem Arzt genügend Platz für die Arbeit am Patienten bieten. Die Arbeit des oMRT im „Hochfeld“-Bereich bei 1.0 Tesla gewährleistet zudem eine gute Bildqualität und ermöglicht so eine Durchführung der LITT unter großer Präzision und Sicherheit.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vogl T, Mack M, Straub R, Zangos S, Woitaschek D, Eichler K, Engelmann K.: Thermal ablation of liver metastases. Current status and prospects in Radiologe 2001 Jan;41(1):49-55. PMID 11220097
  • Schmitz-Rode, T.: Miniaturization and related trends in technology: not applicable for radiology? in Rofo. 2003 Feb;175(2):152-5. German. PMID 12584612
  • Hosten, N. et al.: Laser-induzierte Thermotherapie (LITT) von Lungenmetastasen: Beschreibung eines miniaturisierten Applikators, Optimierung und erste Patientenbehandlungen in Fortschr. Röntgenstr. Bd. 175, S. 393-400. PMID 12635017

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Kategorie:Therapeutisches Verfahren in Hämatologie und Onkologie