Benutzer:GrafMS/Caritas Bildungswerk Ahaus

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Das Caritas Bildungswerk Ahaus ist ein konfessioneller Bildungsträger, der sich seit dem Jahr 1981 in der Ausbildung und Fortbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Altenhilfe engagiert. Mit seinen sechs Schulen[1] im westlichen Münsterland und nördlichen Ruhrgebiet (NRW) und seinen ca. 800 Auszubildenden (Stand Juni 2011)[2] ist das Caritas Bildungswerk Ahaus der größte katholische Träger von Altenpflegeschulen.[3]

Schwerpunkt ist die Ausbildung von Altenpflegefachkräften. In den sechs staatlich anerkannten "Fachseminaren für Altenpflege" (in NRW die Bezeichnung für die von der Bezirksregierung anerkannten Altenpflegeschulen) findet die theoretische Ausbildung zur staatlich anerkannten Altenpflegerin (drei Jahre) sowie zur Altenpflegehelferin (ein Jahr) nach dem „Gesetz über die Berufe in der Altenpflege (Altenpflegegesetz – AltPflG)“ statt.[4]

Auf der Grundlage der „Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für den Beruf der Altenpflegerin und des Altenpflegers“ werden die Schülerinnen und Schüler mit Methoden der Erwachsenenbildung auf der Grundlage eines lernfeldorientierten Curriculums ausgebildet.


Mit seinen staatlich anerkannten Fachseminaren für Altenpflege ist das Bildungswerk an sechs Standorten in Nordrhein-Westfalen vertreten (Ahaus, Dorsten, Ibbenbüren, Oer-Erkenschwick, Rhede, Rheine).


Leitung und Träger

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Träger der Caritas Bildungswerk Ahaus GmbH ist der Caritasverband Ahaus e. V., Geschäftsführer ist Bernhard Herdering, dipl.oec. Das Bildungswerk wird geleitet durch Wolfgang Dargel, Mitglied im Vorstand des Verbands katholischer Altenhilfe in Deutschland VKAD.[5]



1981 nahm das Fachseminar für Altenpflege in Trägerschaft des Caritasverbandes Ahaus e.V. seinen Betrieb auf und erhielt im Folgejahr die staatliche Anerkennung durch das Gesundheitsministerium NRW[6]. Im Jahr 1984 wurde das Caritas Bildungswerk als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet. In den 1980er Jahren etablierte sich die Altenpflegeausbildung zunehmend als anerkannter Ausbildungsberuf, wodurch die Nachfrage nach qualifizierten Altenpflegern/innen stark anstieg.

Dies führte zur Gründung weiterer Altenpflegefachseminare in Trägerschaft des Caritas Bildungswerks: Die Gründung der Fachseminare Rhede und Rheine erfolgte im Jahr 1989. Im Jahr 1991 kam das Fachseminar Dorsten hinzu, 1997 wurde das Fachseminar Oer-Erkenschwick gegründet.

In den 1990er Jahren bestanden zwischenzeitlich zusätzlich zu den heutigen 6 Standorten Nebenstellen in Bocholt, Gronau und Herten sowie die Altenpflegeschule in Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern).

Am Standort Dorsten wird seit 2003 im Bereich der Fußpflege und seit 2007 im Bereich Kosmetik ausgebildet. Im Juli 2009 wurde in Ibbenbüren eine Nebenstelle des Fachseminars Rheine eröffnet.

Parallel zum Aufbau der Ausbildungsgänge wurde der Bereich Fort- und Weiterbildung entsprechend den steigenden Anforderungen an die Fachkräfte weiterentwickelt.

Seit dem Jahr 2007 ist das Caritas Bildungswerk Ahaus anerkannt nach der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung (AZWV).

Im Mai 2011 wurde der Leiter des Caritas Bildungswerks W. Dargel in den Vorstand des Verbands katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) gewählt (Fachverband von ca. 1250 katholischen Einrichtungen der Altenpflege) und vertritt dort die Pflegeausbildung.[7]



Bildungsangebote

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Ausbildungen:

An den Fachseminaren des Caritas Bildungswerks werden die dreijährige Ausbildung zum/zur staatl. anerkannten Altenpfleger/in und die einjährige Ausbildung zum/zur staatl. anerkannten Altenpflegehelfer/in durchgeführt.

In der Familienpflegeschule in Rheine kann der Beruf Familienpfleger/in erlernt werden. In der Fußpflege- und Kosmetikschule in Dorsten werden die Ausbildung im Bereich der Fußpflege und die Ausbildung zur Kosmetikerin angeboten.


Weiterbildungen:

Für die Fach- und Führungskräfte in der Altenpflege werden Fort- und Weiterbildungsseminare angeboten (Pflegedienstleitung, Gerontopsychiatrie, Qualitätsmanagement, Palliativpflege u.a.) und Fachkongresse für bestimmte Zielgruppen und zu unterschiedlichen Themen (z. B. Hygiene-Fachtagung) durchgeführt[8].


Arbeitsmarktpolitische Qualifizierungsmaßnahmen:

In Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und den örtlichen Job-Centern führt das Caritas Bildungswerk Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose (nach SBG II und SGB III) im Bereich der Pflege und Betreuung durch.



Mit Einführung der bundeseinheitlichen Altenpflegeausbildung im Jahr 2004 entwickelte das Caritas Bildungswerk Ahaus ein Curriculum für eine zeitgemäße Ausbildung zum Altenpfleger/zur Altenpflegerin. Ergebnis der mehrjährigen Arbeit ist ein Spiralcurriculum nach den berufpädagogischen Grundsätzen der Lernfeldorientierung, Kompetenzorientierung und Handlungsorientierung[9].

Ausgangspunkt für die Entwicklung der schulischen Lernfelder sind die systematisierten Handlungsanforderungen der beruflichen Praxis. Jedes Lernfeld ist ausgestattet mit einem eigenen Instrumentarium zur Umsetzung in die Unterrichtspraxis. Diese „Didaktischen Reduktionen“ machen Angaben über den vorhandenen Kenntnisstand, Zielsetzungen im Sinne angestrebter Kompetenzen, zugeordnete Inhalte, vorgeschlagene Lernsituationen, empfohlene Zeitrichtwerte. Den an der praktischen Ausbildung beteiligen Praxisanleitern werden konkrete Arbeitshilfen zur Verfügung gestellt.

Das Curriculum war in den Jahren 2007 bis 2010 Grundlage eines vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums (MAGS) durchgeführten Modellversuchs zur gemeinsamen Ausbildung von Altenpflegehelferinnen und Altenpflegern.[10]



Modellprojekt "Grenzüberschreitende Pflegeausbildung"

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In den Jahren 2001 bis 2006 führte das Caritas Bildungswerk Ahaus gemeinsam mit dem niederländischen Bildungszentrum ROC van Twente das Projekt „Grenzüberschreitende Pflege durch grenzüberschreitende Pflegeausbildung (GPA)“ zur Entwicklung einer grenzüberschreitenden Pflegeausbildung durch [11].

Ziel des Projekts war, durch die Analyse der Pflegeausbildungen sowohl auf deutscher wie auf niederländischer Seite und durch die Entwicklung einer gemeinsamen, in beiden Ländern anerkannten Pflegeausbildung den grenzüberschreitenden Austausch von Pflegekräften zu ermöglichen. Das Ergebnis des Projekts war die erste bi-nationale (Pflege-) Ausbildung. Die Finanzierung des Projekts erfolgte mit Mitteln des INTERREG II-Programms, der EUREGIO sowie mit Geldern des Bundesfamilienministeriums sowie des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums.

Das Projekt wurde durch die Fachhochschule Münster und das Institut für Gerontologie (IFG) der Technischen Universität Dortmund wissenschaftlich evaluiert [12].



Homepage des Caritas Bildungswerks Ahaus:www.caritas-bildungswerk.de

Homepage des Deutschen Caritasverbandes: www.caritas.de

Homepage des Caritasverbandes für die Diözese Münster:www.caritas-muenster.de


  • „Altenpflege im Wandel. 25 Jahre Fachseminar für Altenpflege in Ahaus-Wessum“. Münsterland Zeitung, 16.10.2007, S. AHK 1
  • Ausbildung in der Altenpflege. Praktischer Rahmenlehrplan. Stand: September 2006, Hrsg: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, Düsseldorf 2006
  • de Vries, Dr. Bodo: Grenzüberschreitende Pflegeausbildung. In: Zukunft der Altenpflege. Neue Perspektiven – Neue Aufgaben. Hrsg. Uwe Reuter, Bremen, 2003, S. 67 – 85, ISBN 3-8311-5016-8
  • Ermert, Melanie, Streppelhoff, Monika, König, Silke: Lernsituation: Pflege eines Menschen mit Schmerzen. In: Unterricht Pflege 2/2004, 9. Jahrgang, Heft 2, Mai 2004, Prodos Verlag, ISSN 1615-1046, S. 6 -20
  • Grothues, Stefan: Beruf mit Zukunft. Altenpflegeseminar Wessum feiert 25-jähriges Bestehen mit Festakt in der Stadthalle. Münsterland Zeitung, 19.10.2007
  • Sicking, Reinhard: Kompetenzprüfung – Ein Erfahrungsbericht. In: Unterricht Pflege 5/2003, 8. Jahrgang, Heft 5, Dezember 2003, Prodos Verlag, ISSN 1615-1046, S. 40 41
  • „Modell-Lehrgang gestartet. Fachseminar für Altenpflege der Caritas kombiniert zwei Ausbildungen, die jetzt auch für Hauptschulabsolventen zugänglich sind“, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), 11.04.2007




Einzelnachweise

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  1. Bezirksregierung Münster: Fachseminare für Altenpflege im Regierungsbezirk Münster (Stand: April 2010)[1]
  2. Borkener Zeitung: Wolfgang Dargel im Altenhilfevorstand [2]
  3. Deutscher Caritasverband: Adressliste Soziale Berufe in der Caritas [3]
  4. Bundesministerium der Justiz: Gesetz über die Berufe in der Altenpflege [4]
  5. W. Dargel vertritt Pflegeausbildung auf Bundesebene[5]
  6. Fachseminar feiert "25-jähriges" - Bericht der Münsterland Zeitung[6]
  7. Evangelischer Pressedienst (epd-sozial) Nr. 22, 3. Juni 2011, Seite 19
  8. Altenheim - Wo bleibt der Service? - Bericht zur 6.Fachtagung für Fach- und Führungskräfte in der Hauswirtschaft[7]
  9. Ausbildung in der Altenpflege. Praktischer Rahmenlehrplan. Stand: September 2006, Hrsg: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, Düsseldorf 2006, S.5
  10. Altenpflege-Ausbildung. Modellprojekt „Gemeinsame Ausbildung von Personen mit Hauptschulabschluss Klasse 10 a und anderen mit mittleren Bildungsabschluss im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung“. Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW vom 16.02.2097, Aktenzeichen: V6 – 4666.6
  11. Grenzüberschreitende Pflege durch Grenzüberschreitende Pflegeausbildung[8]
  12. Zukunft der Altenpflege - Neue Perspektiven - Neue Aufgaben[9]

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