Benutzer:HaLu/Meyer von Knonau

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Meyer von Knonau
Wappen der Meyer von Knonau in Siebmachers Wappenbuch
Wappenschild der Meyer von Knonau

Meyer von Knonau ist der Name eines Zürcher Patriziergeschlechts. Letzter Namensträger war der Historiker Gerold Meyer von Knonau.

Aufstieg als Meier in Knonau

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  • Ursprünglich unfreies, aber reiches Bauerngeschlecht in Knonau, die das Amt des Meiers für das Kloster Schänis innehatten
  • Erste urkundliche Erwähnung 1240: Wernherus villicus de Chnonowo[1]
  • Die M.v.K. gelangen zu Reichtum, erkaufen sich die Freiheit und steigen im 13. Jh. in den Ministerialadel auf
  • Die M.v.K. kaufen auch die Meierrechte des Klosters Murbach in Knonau
  • Die M.v.K. lassen sich in Zürich nieder und lassen sich in Knonau durch einen Beamten vertreten

Patrizier in Zürich

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  • 1363 in Zürich eingebürgert; spätestens ab diesem Jahr lebten die M.v.K. in Zürich
  • Mitglieder der Konstaffel, häufig als "Achtzehner" im Grossen Rat
  • Durch frühe Heiratsbeziehungen zu Adligen, u.a. mit den Rittern von Hohen Landenberg, gleichen sie sich an den niedrigen Adel an, auch wenn sie formal nicht zum Ritterstand gehören
  • Johannes M.v.K. kommt 1371 als erstes Familienmitglied in den Rat der Stadt Zürich
  • Johannes (Sohn des obigen) wird 1394 bis 1408 Bürgermeister von Zürich
  • Als reiche Junkerfamilie geniessen die Meyer Ansehen und viele Privilegien, spüren aber auch die Missgunst von der Seite der Zünfter
  • Die M.v.K. werden ab häufig als Landvögte und Obervögte der Stadt eingesetzt und können sich dadurch als Geschlecht von einflussreichen Gerichtsherren etablieren
  • Die M.v.K. erwerben privat verschiedene Ländereien um Zürich:
    • Die M.v.K. kaufen 1399 die Vogteirechte über Knonau und Aeugst und werden damit bis zum Verkauf an Zürich 1512 faktisch Alleinherrscher über ihren Herkunfstort. Nach einer Urkunde, die der Stadtrat von Zürich 1502 ausstellte, konnte der Ratsherr Gerold M.v.K. letztinstanzliche Urteile fällen; nicht einmal bei Todesurteilen gab es eine Appellationsmöglichkeit.[2]
    • 1432 kaufen die M.v.K. die Vogteirechte über Weiningen und Oetwil im Limmattal, damals in der gemeinen Herrschaft Baden ausserhalb des Territoriums von Zürich, die sie bis zur Franz. Revolution behalten
    • Gerold M.v.K. verkauft die Vogteirechte über Knonau, Obermettmenstetten und Aeugst an die Stadt, um seinen Sohn zu enterben, weil er statt einer adligen Thurgauerin die Zürcher Bürgerstochter Anna Reinhard heiratete (die in zweiter Ehe Gattin des Reformators Zwingli wurde)
  • Gerold M.v.K (Enkel von obigem) ist das einzige pädagogische Schrift Zwinglis gewidmet. Er fällt als nur 22-jähriger in der Schlacht bei Kappel.
  • Nach 1800 bekleideten Vertreter der Familie zahlreiche städt. und kant. Ämter.
  • Verschiedene Familienmitglieder erlangen als Staatsmänner und Geschichtsforscher internationale Bekanntheit

Blasonierung:

Wappenschild: In Rot ein silberner Meierhut mit verschlungenen, in Quasten endenden silbernen Schnüren
Kleinod: Rotgekleideter bärtiger Mannesrumpf mit dem Hut des Schildes auf dem Kopf

Die Meyer von Knonau führten das Wappen seit mindestens 1375. Der Meyerhut ist das Abzeichen des Meieramtes, das sie als Verwalter des dem Kloster Schänis gehörenden Hofes in Knonau innehatten.

Die Gemeinde Knonau führt deren Wappenschild seit 1927 zu Ehren der Meyer von Knonau offiziell als Gemeindewappen.

  • Johannes Meyer von Knonau, Zürcher Ratsherr ab 1371
  • Johannes Meyer von Knonau, Bürgermeister von Zürich 1393 bis 1409
  • Gerold Meyer von Knonau (* 1454, † 1518), Zürcher Ratsherr und Reichsvogt
  • Hans Heinrich Meyer von Knonau (* 1552, † 1616), Zürcher Ratsherr, Stadtschultheiss ab 1597
  • Johann Ludwig Meyer von Knonau (* 1705, † 1785), Dichter und Maler, Gerichtsherr in Weiningen[1]
  • Ludwig Meyer von Knonau (* 1769, † 1841), Schweizer Staatsmann und Geschichtsschreiber, Zürcher Regierungsrat 1805 bis 1839


Einzelreferenzen

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  1. a b Artikel „Meyer von Knonau, Ludwig (Dichter)“ in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), ab Seite 619
  2. Bernhard Schneider: "Die Geschichte der Gemeinde Knonau", Primusverlag Affoltern a.A., 1982, Seite 25–26