Benutzer:HerbertErwin/Gott (Philosophie)

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Metaphysische Attribute Gottes in der theistischen Tradition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gott als Schöpfer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den theistischen Traditionen wird die Welt als „Schöpfung“ Gottes bezeichnet. In einer zweiten Bedeutung wird unter „Schöpfung“ auch der Akt des Hervorbringens der Welt verstanden. Hier lassen sich im Wesentlichen drei Bedeutungsebenen unterscheiden:

  • als zeitlicher Anfang der Welt. In der christlichen Schöpfungstheologie wird dieser Akt als creatio originans oder creatio ex nihilo verstanden.
  • als Grund aller Wirklichkeit: die Welt wird als etwas verstanden, das von Gott von einem Augenblick zum anderen im Dasein erhalten wird (creatio continua).
  • als Hervorbringung von qualitativ Neuem aus bereits Vorhandenem (creatio evolutiva): dieses schöpferische Wirken betrifft vor allem die Übergänge von unbelebter zu belebter Materie, von Leben zu Bewusstsein und Selbstbewusstsein.

Ergänzt werden diese Bedeutungsebenen in der christlichen Theologie vom Konzept der creatio nova, die dort als Erneuerung und Vollendung der bereits vorhandenen Wirklichkeit verstanden wird.

Creatio originans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Bedeutung von Schöpfung bezieht sich auf den zeitlichen Anfang des Universums. Nach der in Christentum, Judentum und Islam vorherrschenden Tradition hat Gott das Universum aus dem Nichts erschaffen, entweder in einer anfangslosen Zeit oder zusammen mit der Zeit. Alles, was außer Gott existiert, wurde entweder unmittelbar von Gott ins Dasein gerufen oder verdankt seine Existenz indirekt diesem anfänglichen Schöpfungsakt Gottes. Gott wird somit als „die unmittelbare oder mittelbare Entstehungsursache all dessen verstanden, was existiert“. [1]

Creatio continua[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Konzept der creatio continua wird ausgedrückt, dass die Welt von Gott unentwegt im Sein erhalten wird. Die creatio continua spielt in vielen theologischen Ansätzen die Schlüsselrolle, so dass Schöpfung überhaupt nicht mehr mit einem etwaigen Anfang des Universums, sondern ausschließlich mit seiner Erhaltung assoziiert wird. [2] Es wird dabei vorausgesetzt, das Seiende habe eine gewisse Tendenz, sich wieder in nichts aufzulösen. [3] Nur weil und solange Gott dieser Tendenz „erhaltend“ entgegenwirkt, gibt es überhaupt Seiendes.

Creatio evolutiva[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gedanke von der creatio evolutiva kam auf mit der Erkenntnis, dass sich sämtliche makroskopischen Systeme erst über lange Zeiträume entwickelt haben; ansonsten ließen sich diese Systeme nicht mehr als von Gott erschaffen behaupten. [4]. Die Erschaffung neuer Seinsformen ist nach diesem Konzept - als Ergänzung oder Alternative zum Konzept der „creatio ex nihilo“ - als göttliche Formung eines bereits vorhandenen „Materials“ und nicht als ursprünglicher Schöpfungsakt zu verstehen [5] Diese Schöpfungsvorstellung ist religionsgeschichtlich weit verbreitet. Einer ihrer ideengeschichtlich einflussreichsten Vertreter war Platon mit seiner Auffassung des Weltschöpfers (Demiurgen), der die unerschaffene Urmaterie nach dem Urbild der ewigen Ideen formte [6]. Im 20. Jahrhundert griff Alfred N. Whitehead auf diese Vorstellung zurück und propagierte sie als Alternative zur traditionellen christlichen Schöpfungslehre [7]. Die creatio evolutiva entspricht der gegenwärtigen darwinistischen Standardtheorie zur Erklärung von Leben und Bewusstsein. Umstritten ist, ob die darwinistischen Prinzipien zur Erklärung der Evolution ausreichen. Ein klassisches theistisches Konzept hierzu stellt die Lehre vom Wirken Gottes durch Zweitursachen dar, wonach Gott mittels weltlicher Ursachen in die Welt eingreife und die Geschöpfe dazu befähigt habe, sich selbst zu entfalten und zu „überbieten“ [8]).

Creatio nova[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lehre von der creatio nova wird in der christlichen Theologie charakterisiert als Erneuerung und Vollendung der Welt. [9] Dabei geht es nach christlicher Vorstellung nicht nur um die letzte Vollendung des einzelnen Menschen bei der Auferstehung der Toten am Jüngsten Tag oder um die letzte Vollendung der Welt als ganzer bei der Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten, sondern um ein Geschehen, das schon mitten im Leben des Einzelnen beginnen kann und in der Geschichte der Welt schon begonnen hat. [10]

Allmacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Überzeugung, dass Gott an Macht alles Geschaffene überragt, zählt zum Kernbestand aller theistischen Traditionen. [11]

Paradox der Allmacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ln erster Annäherung lässt sich unter „Allmacht“ die Fähigkeit verstehen, schlechthin alles tun zu können, was man tun will. Diese Auffassung von der Allmacht Gottes führt jedoch zum so genannten „Paradox der Allmacht“. [12] Danach lassen sich Zustände formulieren, die, wenn Gott sie bewirken kann, die Allmacht Gottes untergraben. Das klassische Beispiel dafür ist die Frage, ob Gott einen Stein erschaffen kann, der so schwer ist, dass er ihn nicht heben kann. [13]Falls Gott keinen solchen Stein erschaffen könnte, wäre er gemäß der ursprünglichen Auffassung nicht allmächtig. Falls er es könnte, wäre er ebenfalls nicht allmächtig, weil es dann einen Stein geben würde, den er nicht heben könnte. Die Standardlösung für diese Aporie besteht darin, dass man die Klasse der Zustände, die Gott aktualisieren kann, auf die Klasse der widerspruchsfrei beschreibbaren Zustände zu beschränken. Gott kann in seiner Allmacht alle Zustände realisieren, es sei denn, sie sind in sich widersprüchlich und damit logisch unmöglich. Über das logisch Unmögliche hinaus wird häufig aus der Allmacht Gottes auch das ausgeschlossen, was seinem göttlichen Wesen widerspricht. Gott kann danach auch Zustände, die seinem eigenen göttlichen Wesen widersprechen, nicht herbeiführen. Er kann z.B. nichts sittlich Schlechtes tun, wenn zu seinem Wesen die sittliche Vollkommenheit gehört oder er kann sich nicht selbst in Nichts auflösen, wenn sein Wesen durch sich Sein selbst definiert ist (Thomas von Aquin).

Wirken Gottes in der Welt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Frage, wie sich Gottes allmächtiges Wirken in der Welt denken lässt, existieren grundsätzlich folgende Modelle:

  1. Nach dem Modell von der Alleinursächlichkeit Gottes [14] ist alles, was in der Welt geschieht, von Gott allein verursacht. Alles, was sich in der Welt ereignet, ist von Gott positiv gewollt und von ihm allein sowie unvermittelt bewirkt, d.h. ohne Vermittlung durch weltliche Ursachen (Zweitursachen). Gott übt somit seine Allmacht aus, indem er alles Geschehen in der Welt allein herbeiführt.
  2. Nach dem interventionistischen Modell verläuft die innerweltliche Ereignisabfolge normalerweise nach den weltimmanenten Gesetzmäßigkeiten. Aber Gott hat die Macht, jederzeit direkt in das Weltgeschehen einzugreifen und tut dies auch gelegentlich. Unter göttlichem Eingriff ist dabei ein Wirken Gottes in der Welt zu verstehen, das durch keinerlei innerweltliche Zweitursachen vermittelt ist, das also ein gänzlich unvermitteltes direktes Wirken Gottes in der Welt darstellt. Als Kandidaten für solch ein Eingreifen Gottes gelten traditionell die Wunder. Sie sind außergewöhnliche Ereignisse, die der Mensch mit natürlichen Ursachen nicht erklären kann.
  3. Aus prozesstheologischer Sicht übt Gott bei seinem Wirken in der Welt niemals Zwang aus. Dies wird damit begründet, dass Gott diesen Zwang gar nicht ausüben kann, da er die Welt nicht aus Nichts erschaffen hat und ihre grundlegende metaphysische Beschaffenheit auch nicht ändern kann. Vielmehr existiert die Welt von sich aus seit Ewigkeit und ist somit Gott vorgegeben. Wirkt Gott in der Welt, ist er daher auf die Kooperation der Geschöpfe angewiesen. Weiterhin steht beim Wirken Gottes aus prozesstheologischer Sicht die Liebe, nicht die Macht im Vordergrund. Das Kennzeichen von Liebe bestehe aber darin, nicht durch Zwang, sondern durch Überredung zu wirken. Gott handelt daher permanent in der Welt durch Überredung. Sein Einfluss besteht darin, dass er die Geschöpfe dazu „überredet“ bzw. „lockt“, sich dem Willen Gottes entsprechend zu verhalten.
  4. Die Position des sogenannten „Open View of God“ (auch „Open Theism“) [15] sucht einen Kompromiss zwischen dem traditionellen Theismus und der Prozesstheologie. Die Welt ist danach nicht metaphysisch notwendig, sondern von Gott in Freiheit aus nichts erschaffen. Gottes Macht umfasst deshalb die Möglichkeit, den weltlichen Ereignisverlauf interventionistisch bzw. einseitig zu bestimmen. Allerdings gibt Gott in der Regel einem Handeln durch „Überredung“ den Vorzug, auch wenn ein Handeln durch „Zwang“ für ihn immer möglich bleibt und bisweilen auch realisiert wird. Während nach prozesstheologischer Deutung Gott gar nicht anders als überredend handeln kann, ist nach Deutung des „Open View“ die göttliche Liebe ein freies bzw. gnadenhaftes Geschenk, insofern ihr eine freiwillige Selbstbeschränkung göttlicher Allmacht zugrunde liegt.
  5. Nach der Theorie der Vermittlung durch Zweitursachen [16] wirkt Gott nicht nur vorwiegend, sondern ausschließlich durch die Vermittlung geschöpflicher Ursachen, der so genannten Zweitursachen, in der Welt. Gott hat die Welt grundsätzlich als eine selbständige erschaffen und kann diese Selbständigkeit nicht mehr zurücknehmen, ohne seiner eigenen ursprünglichen Absicht zuwiderzuhandeln. Aus diesem Grund kann Gott nicht einseitig in die Welt eingreifen und Zwang auf sie ausüben, sondern nur zusammen mit ihr wirken. Die Erschaffung einer autonomen Welt stellt von daher eine freiwillige, aber grundsätzliche Selbstbeschränkung der Allmacht Gottes dar.

Allwissenheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Attribut der Allwissenheit folgt aus der Allmacht Gottes. [17] Ein allmächtiges Wesen kann alles wissen, was es wissen will. Allwissenheit Gottes lässt sich formal so beschreiben: Für jeden wahrheitsfähigen Satz p gilt, dass Gott weiß, ob p wahr oder falsch ist. Umstritten ist, ob es angemessen ist, das Wissen Gottes als ein satzhaftes oder propositionales Wissen zu bezeichnen, oder es nicht vielmehr als intuitiv und unmittelbar aufgefasst werden muss. Problematisch am Allwissenheitsbegriff ist die Vereinbarkeit von göttlicher Allwissenheit und kreatürlicher Willensfreiheit. Da der Begriff der Allwissenheit auch zukünftige Ereignisse umfasst, weiß Gott auch um die zukünftigen Handlungen einer Person P. Wenn Gott aber heute schon weiß, wie P sich morgen entscheiden wird, dann scheint P keine Möglichkeit mehr zu haben, sich morgen anders zu entscheiden, da sich sonst Gott geirrt hätte, was durch die Allwissenheit Gottes ausgeschlossen ist. Zur Lösung dieses Problems existieren folgende grundsätzliche Lösungsversuche:

Boethianische Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die klassische Lösung wurde von Boethius entwickelt. [18] Danach existiert Gott außerhalb der Zeit. Es gibt für Gott weder Vergangenheit noch Zukunft; er erkennt alles aus der Perspektive seiner ewigen Gegenwart. Von daher lässt sich der Ausdruck „Vorherwissen“ nicht eigentlich auf Gott anwenden, denn aus seiner ewigen, überzeitlichen Perspektive erkennt Gott alles gewissermaßen „gleichzeitig“ als gegenwärtig.

Molinistische Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der spanische Jesuit Luis de Molina entwickelte im Zusammenhang des spätscholastischen Gnadenstreits im 16. Jahrhundert eine Problemlösung, die unter der Bezeichnung „mittleres Wissen“ (scientia media) Schule machte und eine lang anhaltende Kontroverse innerhalb der katholischen Tradition entfachte. In jüngster Vergangenheit wurde Molinas Idee in der analytischen Philosophie erneut aufgegriffen.

Molina unterscheidet drei Formen des göttlichen Wissens:

  1. ein natürliches Wissen (scientia naturalis), worin Gott um alle notwendigen Wahrheiten, aber auch um alle reinen Möglichkeiten weiß. Gott kennt alle möglichen Welten, die er erschaffen könnte und er weiß, wie sich alle möglichen freien Personen in allen möglichen Situationen verhalten könnten.
  2. ein freies Wissen (scientia libera), das alles umfasst, was vom göttlichen Schöpfungswillen abhängt: alle Tatsachen der Welt, die jemals bestanden haben, bestehen und bestehen werden, Das freie Wissen Gottes schließt damit auch sämtliche künftigen freien Entscheidungen und Handlungen von Geschöpfen ein, die einmal wirklich sein werden.
  3. ein mittleren Wissens (scientia media), mit dem Gott nicht nur weiß, wie sich jedes freie Geschöpf in allen möglichen Situationen entscheiden könnte (scientia naturalis), sondern auch, wie es sich entscheiden würde, wenn es sich in einer bestimmten Situation befände. Die Geschöpfe bleiben dabei aber selbst die Urheber ihrer Entscheidungen. Wenn Gott allerdings die betreffenden Bedingungen aktualisiert, dann werden sich die Geschöpfe entsprechend seinem Wissen entscheiden.

Gott kann damit den aktualen Ereignisverlauf der Welt seinem Willen entsprechend kontrollieren und seine Vorsehung ausüben, ohne ihn unmittelbar zu verursachen und die Freiheit der Geschöpfe aufzuheben.

Kompatibilistische Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Kompatibilismus zufolge beruht die Allwissenheit Gottes auf der kausalen Determiniertheit alles Geschehens in der Welt. Für den klassischen Kompatibilismus, wie er etwa von David Hume vertreten wurde, schließt aber eine vollständiger Determinismus Freiheit insofern nicht aus, da Freiheit nicht durch die Abwesenheit von Notwendigkeit, sondern durch die Abwesenheit von Zwang konstituiert werde [19]. Eine Handlung kann durch welche Ursachen auch immer determiniert sein, frei ist sie, wenn der Handlende so handeln kann, wie er handeln will. Gelegentlich wird diese Form der Freiheit auch als Handlungsfreiheit definiert und von der Willensfreiheit unterschieden.

Lösung der offenen Zukunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Modell von der offenen Zukunft wird hauptsächlich von Anhängern des „Open View Theism“ aber auch von Anhängern der Zweitursachen-Lehre vertreten. Es geht von wirklich freien Entscheidungen des Menschen in der Welt aus. Weil der Mensch zumindest an einigen Stellen seines Lebensweges echt freie Entscheidungen treffen kann, ist auch für Gott die Zukunft in gewissem Sinn offen. Er weiß nicht alle Ereignisse der Welt voraus, und er kann auch nicht alle Ereignisse in der Welt kontrollieren. Die Allwissenheit Gottes ist dabei durch das eingeschränkt, was zu erkennen logisch möglich ist. Es ist aber Gott logisch unmöglich, die kontingente Zukunft mit Gewissheit vorauszuwissen. Dem Modell von der offenen Zukunft zufolge ist hingegen auch für Gott die Zukunft der Welt in gewissem Sinn offen. Das Wissen Gottes ändert sich dabei mit den freien Entscheidungen der Menschen in der Welt. Es besteht daher keine völlig einseitige, sondern eine wechselseitige Kausalrelation zwischen Gott und Welt.

Allgegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gottes Beziehung zum Raum wurde traditionell mit dem Prädikat der Allgegenwart beschrieben. Grundsätzlich lässt sich die Allgegenwart Gottes auf dreierlei Weisen denken: [20]

  1. Gott ist grundsätzlich im Raum lokalisierbar. Ihm wird ein ausgezeichneter Ort oder zumindest eine ausgezeichnete Relation zu einem Ort im kosmischen Raum zugeschrieben, an dem er ungeachtet seiner Allgegenwart auf eine irgendwie besondere Weise gegenwärtig ist
  2. Gott durchdringt den gesamten kosmischen Raum oder ist zumindest auf eine mysteriöse Art und Weise darin gegenwärtig
  3. Gott werden keinerlei räumliche Assoziationen zugeschrieben. Seine Existenzform ist mit der von abstrakten Entitäten (nicht räumlich und nicht zeitlich) oder der von Qualia (nicht räumlich) zu vergleichen.[21]

Ewigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gottes Beziehung zur Zeit wurde traditionell mit dem Prädikat der Ewigkeit beschrieben. [22] Es existieren zwei grundsätzliche Konzepte von der Ewigkeit Gottes.

  1. Nach temporalistischem Verständnis ist Gott in bestimmten Hinsichten veränderlich. Er erkennt unterschiedliche Ereignisse zu unterschiedlichen Zeiten und vollzieht unterschiedliche Handlungen zu unterschiedlichen Zeiten. Als zeitliches Wesen existiert Gott in einer Gegenwart, von der aus er jeweils auf die Vergangenheit zurückblickt und auf die Zukunft vorausschaut.
  2. Nach dem eternalistischen Verständnis dagegen existiert Gott zeitlos bzw. außerhalb der Zeit. Er besitzt keine zeitlichen Relationen nach innen, d.h. er kennt in seinem Inneren keine Vergangenheit und Zukunft. Er besitzt keine zeitlichen Relationen nach außen, d.h. er existiert nicht vor, nach oder gleichzeitig mit irgendeiner anderen Entität. Das eternalistische Verständnis impliziert die absolute Unveränderlichkeit Gottes, die als Vollkommenheit aufgefasst wird.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Armin Kreiner: Das wahre Antlitz Gottes - oder was wir meinen, wenn wir Gott sagen, Herder, Freiburg im Breisgau 2006, ISBN 3-451-28776-5
  • Chad Meister and Paul Copan (Hrsg.): The Routledge Companion to Philosophy of Religion, Routledge, New York 2. Aufl. 2013

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Armin Kreiner: Das wahre Antlitz Gottes - oder was wir meinen, wenn wir Gott sagen, Herder, Freiburg i. Br. 2006, S. 258
  2. Vgl. z.B. Keith Ward: Religion and Creation, S. 290
  3. Vgl. z.B. die Interpretation von Luthers Schöpfungstheologie bei Reinhold R. Bernhardt: Was heißt "Handeln Gottes"? : eine Rekonstruktion der Lehre von der Vorsehung, Gütersloh 1999. S. 84
  4. Vgl. D. Evers: Raum – Materie – Zeit, S. 258
  5. Armin Kreiner: Das wahre Antlitz Gottes - oder was wir meinen, wenn wir Gott sagen, Herder, Freiburg i. Br. 2006, S. 261
  6. Platon: Timaios, 28c-29c
  7. Alfred N. Whitehead: Prozeß und Realität, S. 611
  8. Zum Konzept der Selbstüberbietung vgl.: Paul Overhage/Karl Rahner: Das Problem der Hominisation. Über den biologischen Ursprung des Menschen 1961, 43-90; Béla Weissmahr: Gottes Wirken in der Welt. Ein Diskussionsbeitrag zur Frage der Evolution und des Wunders 1973, 20-39; Béla Weissmahr: Selbstüberbietung und die Evolution des Kosmos auf Christus hin, in: Harald Schöndorf (Hg.): Die philosophischen Quellen der Theologie Karl Rahners 2005, 143-177.
  9. Zur creatio nova vgl. Johannes Herzgsell: Das Christentum im Konzert der Weltreligionen, Pustet Friedrich KG, Regensburg 2011, S. 316
  10. Vgl. z.B. die Aussage Jesu in Lk 11,20, das Reich Gottes sei schon gekommen.
  11. Zu den traditionellen Konzepten der Allmacht Gottes vgl. Armin Kreiner: Das wahre Antlitz Gottes, Freiburg i.Br. 2006, S. 308-343.
  12. Vgl. S.T. Davis: Logic and the Nature of God, S. 68f.
  13. Vgl. dazu C.W: Savage: The Paradox of the Stone, S. 76
  14. Diese Position wurde im Christentum in gewissem Sinn von Luther und Calvin vertreten. Zu dieser Option tendieren auch Traditionen im Islam
  15. Diese Position wird u.a. von Clark Pinnock und anderen vertreten und wird im evangelikalen Bereich heftig diskutiert
  16. Diese Theorie geht vor allem auf Karl Rahner (P. Overhage/K. Rahner: Das Problem der Hominisation. Über den biologischen Ursprung des Menschen, 1961, S. 13-90) und Béla Weissmahr (Béla Weissmahr: Gottes Wirken in der Welt. Ein Diskussionsbeitrag zur Frage der Evolution und des Wunders, 1973) zurück.
  17. Zur den traditionellen Konzepten der Allwissenheit Gottes vgl. Armin Kreiner: Das wahre Antlitz Gottes, Freiburg i.Br. 2006, S. 343-369.
  18. Boethius: Consolatio Philosophiae (Trost der Philosophie) (Studienausgabe), 2004. Kap. V.
  19. Vgl. David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. Übers. Raoul Richter, Hg. Jens Kulenkampff, 12. Aufl., Meiner, Hamburg 1993, S. 113
  20. Vgl. Armin Kreiner: Das wahre Antlitz Gottes, Freiburg i.Br. 2006, S. 385-389
  21. Vgl. Armin Kreiner: Das wahre Antlitz Gottes, Freiburg i.Br. 2006, S. 387
  22. Vgl. Armin Kreiner: Das wahre Antlitz Gottes, Freiburg i.Br. 2006, S. 395-431