Benutzer:Ich esse Rosinen./Spencer Roane

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Spencer Roane

Spencer Roane (* 4. April 1762 in Tappahannock, Essex County; † 4. September 1822 in Warm Springs, Bath County) war ein US-amerikanischer Richter am Virginia Court of Appeals.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühes Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roane war Sohn des einflussreichen Plantagenbesitzers William Roane. 1776 trat er dem College of William & Mary bei, von dem er 1780 graduierte. Er war Schüler des George Whyte und Mitglied von Phi Beta Kappa.

Politische Karriere und Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Jahr später wurde er Mitglied des Virginia House of Delegates, wo er sich als Säkularist in den Debatten über die Religion beteiligte. In der Kontroverse um die Verfassung nahm er die antiföderalistische Position ein, dass vor ein Bill of Rights nötig sei. Als Demokratisch-Republikanischen Partei unterstützte er die Kentucky and Virginia Resolutions, die die Alien and Sedition Acts verurteilten. Den Missouri-Kompromiss sah er kritisch und warnte den Präsidenten James Monroe in einem Brief vor ihm.

Jurist[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1782 wurde er vor dem Gericht zugelassen worden (englisch: admitted to the bar). 1789 wurde er Richter des General Courts von Virginia und sechs Jahre später Richter des Virginia Court of Appeals. Historiker spekulieren, dass, falls Oliver Ellsworth während der Präsidentschaft Thomas Jeffersons zurückgetreten wäre, Jefferson ihn zum Chief Justice ernannt hätte.

Der erste bedeutende Fall an dem er mitwirkte, war Kamper v. Hawkins. In seinem Urteil unterstützte er den Judicial Review und erklärte zusammen mit den anderen Richtern ein Gesetz wegen Verfassungswidrigkeit nichtig. Genauer argumentierte er, dass das Gesetz gegen die „fundamentalen Prinzipien“ (englisch fundamental principles) der Verfassung verstoßen habe.[1] Obwohl er selbst Sklaven besaß, unterstützte Roane - wie viele seiner Zeitgenossen - die Emanzipation der Sklaven. Im Fall Pleasants v. Pleasants entschied er 1800 in den Rahmen des Common Law, Sklaven zu befreien. In anderen Fällen machte er jedoch klar, dass Emanzipation nur unter rechtlichen Grundlagen vollzogen werden kann. Roane blieb Säkularist, z. B. wertete er 1804 im Fall Turpin v. Locket ein Gesetz, das der Episkopalen Kirche seine „glebes“ entzog, als verfassungsgemäß.

Oft gerieten Roane und der Chief Justice John Marshall in Konflikte. Grund dafür waren die fundamental verschiedenen Interpretationen der Verfassung: Roane sah sie „jeffersonistisch“, d. h., dass er die Bundesstaaten als mächtiger als die Nationalregierung sah. Marshall hingegen interpretierte sie „hamiltonistisch“, er sah die Nationalregierung als mächtiger. Beispiele sind Fälle wie Martin v. Hunter’s Lessee, McCulloch v. Maryland und Cohens v. Virginia.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roane heiratete 1786 die älteste Tochter von Patrick Henry, Anne Henry. Sie hatten neun Kinder. Nach ihrem Tod 1799 heiratete er noch im gleichen Jahr Elizabeth Hoskins.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Margaret Horsnell: Roane, Spencer. In: American National Biography. Oxford University Press, abgerufen am 20. Juli 2021.
  • John Radabaugh: Spencer Roane and the Genesis of Virginia Judicial Review In: The American Journal of Legal History, Band 6 (1962), S. 63–70
  • Judge Spencer Roane of Virginia: Champion of States' Rights Foe of John Marshall In: Harvard Law Review, Band 66 (1953), S. 1242–1259
  • F. Thornton Miller: John Marshall versus Spencer Roane: A Reevaluation of Martin v. Hunter's Lessee In: The Virginia Magazine of History and Biography, Band 96 (1988), S. 297–314
  • Charles F. Hobson: St. George Tucker, Spencer Roane, and the Virginia Court of Appeals, 1804–11 In: The Virginia Magazine of History and Biography, Band 121 (2013), S. 2–43
  • Timothy S. Huebner: The Consolidation of State Judicial Power: Spencer Roane, Virginia Legal Culture, and the Southern Judicial Tradition In: The Virginia Magazine of History and Biography, Band 102 (1994), S. 47–72
  • F. Thornton Miller: John Marshall in Spencer Roane's Virginia: The Southern Contitutional Opposition to the Marshall Court In: John Marshall Law Review, Band 33 (2000), S. 1131–1140
  • Samuel R. Olken John Marshall and Spencer Roane: An Historical Analysis of Their Conflict over U.S. Supreme Court Appellate Jurisdiction In: Journal of Supreme Court History, 1990, S. 125–141

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. William Michael Treanor: Judicial Review before "Marbury" In: Stanford Law Review, Band 58 (2005), S. 455–562, hier: S. 515

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