Benutzer:JEW/Gräberfeld von Fordcroft
Das angelsächsische Gräberfeld von Fordcroft liegt zwischen der Bellefield und der Poverest Road, nahe der Grenze zu St. Mary Cray, in Orpington (heute London; früher in Kent in England.
In den 1940er Jahren war in der Bellefield Road ein Graben ausgehoben und Teile römisch-britischer Keramik freilegte worden. Der Archäologe A. Eldridge veröffentlichte dies in der Archaeologia Cantiana und mutmaßte, dass es in der Nähe ein römisches Gebäude gegeben haben könnte. Die Archäologen des Orpington Museums begannen 1965 mit Ausgrabungen in der Erwartung, Belege dafür zu finden. Der Boden des etwa 500 qm großen Grundstückes besteht größtenteils aus Kieselerde und ruht auf dem Kies des Schwemmlandes, der den Talboden bedeckt. Die Archäologen gruben alle erreichbaren Gebiete aus konnten zunächst jedoch weder unter den umgebenden Straßen, noch unter den Häusern im Osten und Westen graben. In der Garage der Poverest Road Nr. 17 wurde eine Testgrube geöffnet, bei der ein weiteres Grab freigelegt wurde, und es wird angenommen, dass sich unter dem Haus weitere befinden.
Schnell wurden eine angelsächsische Urne und mehrere Bestattungen gefunden. In den ersten beiden Grabungsperioden wurden 16 Einäscherungen und 29 Körperbestattungen entdeckt. Bis 1968 fanden sich über das Gräberfeld verstreut 19 Einäscherungen und 52 Körperbestattungen. 1977 erfolgte eine weitere Grabung, sodass der Bestand auf 20 Einäscherungen und 65 Körperbestattungen anwuchs. Die Mischung veranlasste die Ausgräber zu der Annahme, dass sie zeitgleich und Teil der Bestattungs- und Einäscherungstradition der mittelangelsächsischen Zeit waren.
Die meisten Körpergräber hatten den Kopf nach Westen ausgerichtet in einigen Fällen nach Süden. Die Grabgruben waren zumeist rechteckig mit abgerundeten Ecken, einige hatten eine unregelmäßige Form. Aufgrund von Bauarbeiten im 19. Jahrhundert war es den Archäologen unmöglich, zu bestimmen, wo sich das angelsächsische Bodenniveau befunden hatte bzw. wie tief die Gräber ins Schwemmland geschnitten worden waren. Viele Skelette waren zerfallen, obwohl viele Zähne und Röhrenknochen ausreichend erhalten waren, damit Osteoarchäologen das Alter und Geschlecht bestimmen konnten. Das Gräberfeld enthielt elf männliche Körpergräber mit und fünf ohne Waffen. Grab 23 und Grab 26, waren etwa Nordost-Südwest-orientiert. Grab 26 war eine frühe Bestattung und enthielt ein Messer, einen Schildbuckel und eine Speerspitze, während Grab 23 keine Grabbeigaben enthielt. Die Bestattungen mit mehreren Waffen, waren alle um Grab 23 positioniert, während diejenigen mit einem einzelnen Speer verstreut lagen. Die meisten Kindergräber wurden nördlich von Grab 23 gefunden. Grab 23 im Mittelpunkt des Gräberfeldes, war wahrscheinlich mit einem kleinen Hügel gekennzeichnet.
Anhand der Grabbeigaben schlug P. J. Tester (1921–1994) vor, dass die Stätte vermutlich zwischen 450 und 550 n. Chr. genutzt wurde. Er stellte fest, dass die Artefakte und Bestattungsformen den im Themse-Tal gefundenen kulturell ähneln.
In der Nähe liegt das Gräberfeld von Polhill.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter James Tester: An Anglo-Saxon Cemetery at Orpington: First Interim Report. In: Archaeologia Cantiana. 83: (1968). S. 125–150.
- Peter James Tester: Excavations at Fordcroft, Orpington: Concluding Report. In: Archaeologia Cantiana. 84: (1969). S. 39–77.
- Peter James Tester: Further Notes on the Anglo-Saxon Cemetery at Orpington. In: Archaeologia Cantiana. 93: (1977). S. 201–202.
Weblinks
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