Benutzer:JEW/Mariedamm C-Brakteat
Das Mariedamm C-Brakteat (Nä 10 – IK 377,2) ist ein goldenes, eisenzeitliches Brakteat mit Runen am Rand. Der Fund wurde entweder bei Mariedam(m) im Südosten Närkes oder im Westen von Östergötland gemacht.
1906 erfuhr der Antiquar Hans Hildebrand (1842–1913), dass das Brakteat einem Händler in Linköping gehört. Es wurde für 75 Kronen gekauft und im Staatlichen Historischen Museum in Stockholm inventarisiert.
Der Mariedam-Brakteat ist ein C-Brakteat, dessen Hauptmotiv ein menschlicher Kopf über einem Pferd ist. Vor dem Gesicht befindet sich ein Vogel. Bei der Prägung wurde ein zu kleiner Stempel verwendet, was dazu führte, dass der Runentext nicht entziffert werden konnte. Da jedoch derselbe Stempel wie beim Vadstena C-Brakteat (Ög 178) verwendet wurde; kann die Inschrift rekonstruiert werden. Sie lautet:
"tuwa tuwa fuþarkgw hnijïpzs tbemlñod".
Wofür „tuwa tuwa“ steht, ist umstritten, aber wahrscheinlich handelt es sich um eine magische Formel.
"fuþarkgw: hnijïpzs: tbemlñod" wird als das in drei Familien aufgeteilte ältere Futhark erkannt.
Ebenso wie das Vadstena- wurde das zwischen 450 und 540 n. Chr. hergestellte Mariedamm-Brakteat als Schutzamulett getragen. Die Inschrift wird in der Sphäre des im Altertum verbreiteten Alphabet- und Buchstabenzaubers verortet. „tuwa tuwa“ wird als Reduplikation angesehen, das die Wirkung der Zauberkraft steigern soll. Verglichen wird es mit der Sequenz „salu salu“ des B-Brakteat von Lellinge Kohave (IK 105).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sven B. F. Jansson: Sveriges Runinskrifter. Band 14:1: Närkes runinskrifter, granskade och tolkade av Jansson, S. B. F. Stockholm: Vitterhetsakademien. (1975) ISBN 91-7192-204-0
Kategorie:Archäologischer Fund (Schweden) Kategorie:Runeninschrift Kategorie:Staatliches historisches Museum (Schweden) Kategorie:Germanische Eisenzeit Kategorie:Amulett Kategorie:Medaille Kategorie:Germanische Kunst Kategorie:Goldschmiedearbeit