Benutzer:JEW/Prahm von Xanten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Prahm im Museum Xanten

Auf die Reste des römischen Prahms von Xanten (auch Wardter Prahm genannt) stieß man 1991 bei Auskiesungen südwestlich von Xanten-Wardt in Nordrhein-Westfalen. Der römische Warentransport auf dem Rhein erfolgte in der Eisenzeit durch flachbodige, gesegelte oder getreidelte Prähme. Wegen des geringen Tiefgangs eigneten sie sich zum Transport schwerer Lasten in flachen Gewässern.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der vordere Teil des Prahms (vom Typ Zwammerdam) ist auf einer Länge von etwa 7,0 m und einer größten Breite von 2,6 m erhalten. Die Position des Mastfußes lässt (durch Vergleich mit anderen Funden) auf eine ursprüngliche Länge von etwa 15,0 m schließen. Die Eichenstämme für den Bau wurde um das Jahr 95 n. Chr. gefällt. Die Schiffsteile wurden konserviert und im Römer Museum in Xanten ausgestellt.

Kais- oder Hafenanlagen wurden bei diesem Schiffstyp nicht benötigt. Zum Be- und Entladen konnte er mit Bug oder Heck an flachen Ufern auflanden. Eisenbänder unter den Bodenplanken verhinderten eine Beschädigung. Auf dem Wardter Schiff ließen sich etwa zehn Tonnen befördern.

Staken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Prähme wurden in Ufernähe gestakt[1]. Stakstangen hatten eiserne Spitzenbeschläge. Durch ihr Gewicht hat die Stange wenig Auftrieb und kann besser gehandhabt werden. 1973 wurde ein leicht gebogener Stakstangenbeschlag in Gellep-Stratum gefunden. Vergleichsstücke aus Mainz und Xanten sind dagegen gerade. Da im selben Abraum eine Silbermünze des Vespasian (69 bis 79 n. Chr.), gefunden wurde, stammt der Beschlag wahrscheinlich aus dieser Zeit.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Julia Obladen-Kauder: Spuren römischer Lastschifffahrt am Unteren Niederrhein. In: *Martin Müller, Hans-Joachim Schalles, Norbert Zieling: Colonia Ulpia Traiana. Xanten und sein Umland in römischer Zeit (Mainz 2008) S. 507–524.
  • Ulrike Teigelake: Schiffsverkehr auf dem Niederrhein. Ebenda S. 495–506.
  • Maarten Derk de Weerdt: Römische Schiffsfunde von Zwammerdam: Lehren aus einer alten Grabung. In: Skyllis, Zeitschrift für Unterwasserarchäologie 2001 Heft 2, S. 96–110.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Boot durch Abstoßen und Stemmen mit einer langen Stange gegen den Grund oder das Ufer bewegen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[[Kategorie:Archäologischer Fund (Nordrhein-Westfalen)‎]] [[Kategorie:Schifffahrt (Ur- und Frühgeschichte)]] [[Kategorie:Frachtschiffstyp]] [[Kategorie:Archäologischer Fund (Eisenzeit)]]