Benutzer:Kandschwar/Pauluskirche (Wiesbaden)

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Die Pauluskirche in Erbenheim (2010)

Die Pauluskirche in Wiesbaden-Erbenheim ist ein evangelisches Gotteshaus.

Die Kirche bildet den neben dem Rathaus den alten zentralen Ortskern des Stadtteils, beide werden von der Ringstraße und der Wandersmannstraße umschlossen. Beide Straßen bilden an dieser Stelle einen Ring um die Kirche sowie Rathaus. Des weiteren gibt es noch eine größere Grünfläche auf der Nordseite der Kirche.

Die Vorgängerkirche an dieser Stelle war eine kleinere Basilika.

Im 14. Jahrhundert wird der wehrhafte romanische Kirchturm errichtet. Erbenheim erhält 1423 Stadtrechte und umgibt sich mit einem Wall und Graben. Die Kirche bildet den Mittelpunkt des Ortes.

Der erste evangelische Pfarrer kommt 1546 nach Erbenheim. Ein Jahr später, 1547 brennen Häuser und die Kirche. Weitere Brände und Plünderungen folgen im Dreißigjährigen Krieg.

Das im Kern mittelalterliche gotische Schiff wird 1729 bis 1731 durch größere Fenster verändert und im Innern mit Flachtonne und Emporen versehen, sowie die Chorturmkirche wird barock überformt. Der Chorturm ist in Teilen romanisch mit einem hohem Pyramidendach; an der Turmnordseite Sakristeianbau vom Anfang des 16. Jahrhunderts. An der Chorempore Brüstungsmalereien, durch Chronogramm auf 1731 datiert.

Die Kanzel aus Nussbaumholz ist aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, auf dem Schalldeckel befindet sich ein Pelikan.

Barocke Messingkronleuchter. Im ehemaligen Chor Sakramentsnische mit Christuskopf im Eselsrückenbogen und mit schmiedeeisernem Gitter. Dem gegenüber befindet sich ein Epitaph für den Pfarrer Peter Hebel Anfang 16. Jahrhunderts, der Verstorbene als Halbfigurenrelief.

Zwischen 1728 und 1730 wird das heute noch erhaltene Kirchenschiff an den Turm angebaut.

Der Altar aus schwarzem Marmor wird 1770 aufgestellt. Der Friedhof rund um die Kirche wird 1825 aufgelöst und verlegt. Das neue Pfarrhaus in der Ringstraße 3 entsteht 1847.

Der Innenraum wird 1957/58 verändert, so wird der Raum unter der Orgelempore im Chor als Sakristei abgeteilt. Der kreuzgratgewölbte Sakristeianbau ist heute Treppenhaus zur Orgelempore. Eine weitere Neugestaltung des Innenraums findet 1974 statt.

2010/11 Pflasterung des Kirchplatzes. In der Sakristei wird der Fußboden erneuert. Innenrenovierung des Kirchturms, Schutzscheiben für Fenster angebracht.

Die beiden Glocken von 1864 wurden 1917 für den Kanonenbau eingeschmolzen. Zwei neue Glocken werden 1922 installiert und im Zweiten Weltkrieg wieder abgeholt; die Bronzeglocke ist erhalten. Zwei neue Glocken aus Gussstahl werden 1951 im Turm installiert.

Der Glockenschlag erfolgt zu jeder Viertelstunde. Das Glockengeläut werktäglich um 11 und 18 Uhr, am Sonntag um 7 sowie … und … Uhr.

Die Orgel wird 1790 bis 1792 mit ihrem prachtvollen (Spätrokoko) Rokoko-Prospekt eingebaut und ist das letzte erhaltene Exemplar aus der Werkstatt der Brüder Mahr.[1][2]

Die in protestantischer Tradition auf einer Empore über dem Altar stehende Orgel in Erbenheim ist mit einem prachtvollen, fünfteiligen Rokoko-Prospekt versehen. Die Orgel ist das einzig erhaltene Instrument aus der Werkstadt der Gebrüder Mahr aus. Die Kosten der 2018/19 anstehenden Restaurierung beliefen sich auf ca. 40.000 Euro. Das Orgelförderprogramm der Landesdenkmalpflege Hessen, unterstützte die Arbeiten mit insgesamt 8.000 Euro.[3]

Veranstaltungen

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Der Platz zwischen Rathaus, das heute auch ein Standesamt, das Ortsgericht sowie Heimatmuseum beheimatet und Kirche wird gerne für Veranstaltungen genutzt, diese sind:

  • Osterglocke der Erbenheimer Landfrauen
  • Wöchentlicher Weinstand in den Sommermonaten
  • Zentraler Festplatz für das Höfefest welches seit 2010 alle zwei Jahre statt findet.
  • Abschluss des St. Martin-Umzuges mit Martinsfeuer
  • Weihnachtsmarkt am Freitag und Samstag vor dem ersten Advent

Rathaus (Ringstraße 28.) Mitte 19. Jh. Spätklassizistischer massiver Bau mit Rundbogenfenstern im Erdgeschoss. Der Ortsgrundriss des mittelalterlichen Ringdorfs mit der Kirche im Zentrum und Umrahmung aus Grabende und Gärten weitgehend erhalten.

Einzelnachweise

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  1. Unterwegs für Hessens Klangvielfalt, Lars Görze, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Orgelförderprogramm 2018
  2. Wiesbadener Kurier: In den Kirchen der Wiesbadener Stadtteile stehen viele interessante und hörenswerte Orgeln; online im Internet: 25. November 2018
  3. Der historischen Klangvielfalt gewidmet; Pressereise im Rahmen des Orgelförderprogrammes 2018; vom 13. August 2018


Kategorie:Kirchengebäude der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Kategorie:Pauluskirche (evangelisch) Kategorie:Kirchengebäude in Europa Pauluskirche Erbenheim Kategorie:Erbaut im 14. Jahrhundert



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